Hallo Lillo
Bin m,15
Ich möchte mich ja eigentlich vor dem Virus schützen, doch ich halt es einfach nicht mehr aus. Dieses Corona raubt mir die Lebensfreude. Keine Partys, keine Treffen mit Freunden, keine Liebesbeziehung. Dafür zu Hause herumvegetieren. Das ist nicht die Jugend, die ich mir vorstellte.
Ich fühl mich völlig depressiv. Ich weiss gar nicht mehr, für was man eigentlich noch lebt. Am liebsten würde ich mich jetzt umbringen. Doch das ist nicht der Weg, den ich einschlagen sollte.
Ich bin einfach völlig verzweifelt und weiss nicht mehr, was ich tun soll.
Liebe Grüsse
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Hallo Lilli
Bin w, 14
Seit Corona geht es mir völlig schlecht. Ich fühl mich völlig depressiv und denke auch immer wieder an Suizid. Ich kann es einfach nicht mehr hören. Corona, Corona ich kann nicht mehr.
Wie kann ich mir helfen?
Lieber Gruss
Unsere Antwort
Die Pandemie nimmt viele von uns seelisch sehr mit. Es fühlt sich manchmal an, als würde sich die ganze Welt nur noch darum drehen. Und viele Dinge, die uns Spaß machen, sind gerade nicht oder nur mit Einschränkungen möglich. Du bist mit diesen Gefühlen nicht allein. Es ist ein guter erster Schritt, uns zu schreiben. Mit wem sprichst du sonst über deine Gefühle? Weiß deine Familie, wie es dir geht? Deine Freund*innen? Reden ist in solchen Situationen enorm wichtig, auch wenn du vielleicht denkst, dass das „nichts bringt“. Reden hilft.
Die Situation kommt dir gerade aussichtslos vor. Das ist sie aber nicht. Du bist erschöpft und frustriert. Wenn es uns so geht, fühlen sich die Dinge immer noch einmal schlimmer an. Versuch Aktivitäten zu finden, die dir hier und jetzt helfen. Die Seite dure schnufe hat dazu sehr viele Tipps zusammengestellt. Überleg auch für dich ganz persönlich: Was kann ich mit meinen Freund*innen trotz Pandemie machen? Videochatten? Spazieren gehen? Online zusammen spielen oder etwas kochen? In den meisten Ländern sind kleinere private Treffen ja wieder erlaubt. Wie könntet ihr solche Treffen gestalten, damit sich alle dabei sicher fühlen?
Versuch auch deine Gedanken ganz bewusst auf Themen zu lenken, die nichts mit Corona zu tun haben. Finde ein Thema, über das du mehr lernen möchtest. Oder ein neues Hobby. Du fragst dich, „für was man eigentlich noch lebt“. Mach dir eine Liste von Dingen, die dein Leben schön machen. Vielleicht sind das Freundschaften, Familie, Haustiere oder gutes Essen – es können ganz große und ganz kleine Dinge dabeisein. Du könntest auch versuchen, jeden Abend mindestens eine gute Sache zu finden, die an diesem Tag passiert ist und sie aufschreiben. Dann baust du dir über die Zeit eine Sammlung auf, die dich daran erinnert, warum das Leben lebenswert ist.
Wenn du gar nicht mehr weiterweißt und du deine Suizidgedanken nicht kontrollieren kannst, melde dich unbedingt bei einer Notfallstelle, wie z. B. der Telefonseelsorge in Deutschland und Österreich oder beim Telefon 147 in der Schweiz. Diese Stellen sind jederzeit erreichbar. Bei Lilli findest auch viele weitere Adressen, an die du dich wenden kannst.
Such dir am besten auch Hilfe vor Ort. Eine psychologische Beratung oder eine Psychotherapie könnten dir helfen. Besprich das am besten mit deinen Eltern. Je nachdem, wo du wohnst, gibt es unterschiedliche Wege, solche Angebote zu finden.
Diese Antwort gilt auch für Frage 34309. Wir haben die Fragen zusammengefasst, weil sie sich sehr ähnlich sind.
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