Frage Nr. 39230 von 09.12.2024
Warum werden Beziehungen wo der Mann älter ist als die Frau als natürlicher gesehen als Beziehungen wo die Frau älter ist als der Mann?
Unsere Antwort
Welche Art von Beziehungen von vielen Menschen als "normal" wahrgenommen wird, ist von alten Rollenbildern geprägt. Früher galt der Mann als Versorger, der älter und erfahrener sein sollte, während die Frau vor allem die Rolle der Mutter hatte und deswegen jung und fruchtbar sein sollte. Diese Vorstellungen haben in den Köpfen vieler Menschen bis heute ihre Spuren hinterlassen.
Auch heute noch werden Frauen oft nach ihrem Aussehen und ihrer Jugendlichkeit beurteilt. Bei Männern hingegen stehen Reife und Erfolg im Vordergrund. Verstärkt werden diese Klischees durch Medien, die ältere Männer positiv darstellen, während ältere Frauen selten als attraktiv dargestellt werden. Manche Menschen empfinden eine Beziehung, in der die Frau älter ist als der Mann, als "ungewöhnlich", weil sie nicht ihren Erwartungen entspricht.
Gleichzeitig gibt es aber auch viele Menschen, denen es nicht so wichtig ist, ob der Mann oder die Frau in einer Beziehung älter ist. Und es gibt viele heterosexuelle Paare in denen die Frau älter ist, als der Mann.
Übrigens haben wir vor ein paar Monaten eine ganz ähnliche Frage beantwortet. Diese Antwort interessiert dich bestimmt auch. Du findest sie, wenn du im Suchfenster die Nummer 38290 eingibst.
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Frage Nr. 39218 von 08.12.2024
Meine Eltern haben eine Beziehung, welche durch ein Machgefälle gekennzeichnet ist. Meine Mutter überlässt alle Entscheidungen meinem Vater. Sie war häufig auch abwesend. Mein Vater ist sehr dominant entscheidet häufig für alle. Heute merke ich, dass ich auch an dominante Männer habe. Ich schäme mich dafür, dass ich häufig entweder zu viel trage, mich nicht wirklich wehren kann oder Mühe habe mich durchzusetzen und dieses Muster der Unterordnung habe. Wie kann ich dieses Muster verändern?
Unsere Antwort
Du scheinst deine Eltern als Rollenvorbilder zu nehmen. Ich vermute, das möchtest du nicht. Du erkennst dein Verhalten. Das ist gut. Erkenntnis ist der erste Schritt zur Änderung. Du kannst mit deinen Partnern neues Verhalten üben. Vielleicht möchtest du mal mit Freundinnen besprechen, wie du dich besser selbst behaupten kannst. Ich empfehle dir dazu auch unseren Text über Eigenständigkeit. Darin findest du viele Tipps.
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Frage Nr. 39213 von 06.12.2024
Hallo Liebes Lilli-Team
Zuerst ein kleines Danke an euch und die Arbeit die ihr leistet. Ich bin froh eure Seite gefunden zu haben.
Ich (20W) habe im Sommer jemanden kennengelernt (21M) und wir sind jetzt auf ca. 4 Dates gewesen (Er ist in einem sehr anspruchsvollen Studium und ich in meinem letzten Lehrjahr, darum sehen wir uns leider nicht so oft.)
Ich finde ihn sehr süss und ich habe das Gefühl wir verstehen uns ziemlich gut. Das einzige was mir etwas Sorgen macht ist, das wir noch keinen ersten Kuss hatten. Ich bin eine ziemlich zurückhaltende Person und es hat mir schon sehr viel Überwindung gekostet ihn auf das erste Date zu fragen. Aber trotzdem ich bin froh das er mich nicht bedrängt und es noch nicht eskaliert ist, da ich ein ziemlich grosses Problem habe meine Grenzen einzuhalten und Nein zu sagen. Es sind auch schon weniger angenehme Momente deswegen entstanden (nicht mit ihm, aber mit Menschen in der Vergangenheit) .
Die Stimmung zwischen uns wirkt kollegial, wir kommen nur zur Begrüssung und Abschied in körperlichen Kontakt. Ich werde total nervös wenn ich in seiner Nähe bin. Gibt es tiefschwelligere «Techniken» ihm zu zeigen das ich ihm gerne näher kommen möchte als ihn so super direkt zu fragen? Ich bin im Vergleich zu anderen in meinem Alter sehr unerfahren und weiss nicht genau wie mit Körperkontakt umzugehen. Ich habe auch bedenken das ihm zu kommunizieren, weil ich Angst habe, dass er das «ab-turnend» findet.
Unsere Antwort
Es ist verständlich, dass du nervös bist ihn zu fragen, ob er dich küssen möchte. Gerade wenn du schlechte Erfahrungen gemacht hast mit dem Nein-Sagen. Folgende Ideen sind niederschwellig und einfach umsetzbar:
- schreibe ihm einen kleinen Brief mit deinem Wunsch und einer Anweisung, falls er es auch will, dass er es machen soll.
- weise ihn an, die Augen zu schliessen und sag es ihm auch mit geschlossenen Augen.
- schreibe ihm eine Nachricht, dass er dich bei der Begrüssung küssen soll, wenn er das möchte.
Vielleicht hast du selbst noch Ideen, wie du es ihm mitteilen kannst, ohne es direkt zu sagen.
Um die Nervosität dabei, wirst du nicht drum rum kommen. Gleichzeitig hilft es, wenn du bewusst auf deinen Atem achtest. Das kann helfen deine Nervosität zu steuern.
Je klarer du bist, umso mehr vermeidest du Missverständnisse.
Du benennst noch ein anderes Thema. Verstehe ich dich richtig, dass du nicht genau weisst, wie du weitergehst nach dem Kuss? Oder was meinst du genau damit, dass du nicht genau weisst, wie du mit Körperkontakt umgehen musst? Du lernst durch jede Erfahrung hinzu. In diesem Text schreiben wir darüber, wie du lernst, was du willst und wie du merkst, was dir gut tut. Außerdem könntest du ihm sagen: «Wir können das mal ausprobieren. Ich weiss aber noch nicht, wie weit ich gehen möchte. Versprich mir, dass du bestimmt aufhörst, wenn ich Stopp sage». Für die ihn ist dann klar, dass er aufmerksam sein muss und bei deinem «Stopp» aufhören muss. Andere Leute können nur wissen, was du bei Körperkontakt (nicht) willst, wenn du ihnen das auch mitteilst. Über Sex reden kannst du üben: Tipps zum Reden über Sex.
Auch wenn du es vielleicht schon anders erlebt hast: es ist völlig in Ordnung, «Nein» zu sagen. Du kannst auch sagen: «Vielleicht, lass uns sehen, wie es läuft». Sprich dann während eurer Annäherung mit deinem Partner und lass ihn wissen, wie du dich fühlst. Zum Beispiel "Das fühlt sich richtig gut an, ich will mehr davon" oder "Kannst du deine Hand bitte woanders hinlegen, dort ist es mir unangenehm". Du kannst jederzeit aufhören, wenn es sich nicht gut anfühlt. Es ist viel einfacher, neue Dinge auszuprobieren, wenn ihr einander vertraut und wisst, dass ihr jederzeit aufhören könnt.
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Frage Nr. 39199 von 04.12.2024
Ich (31, männlich, Single) will auf Nr. 39175 nochmal eingehen: Komisch ist in dem Sinne gemeint, das wenn man eine Frau richtig liebt, man sie doch nicht mit einem anderen Mann teilen würde. Konflikt im Inneren habe ich in dem Sinne, das die Frau später beim Kennenlernen möglicherweise schlecht von mir denkt, wenn ich ihr diese Neigung offenbare, so nach dem Motto: Ich bin doch keine Schl****, du bist nicht wirklich in mich verliebt, willst nur das eine etc.
Unsere Antwort
Danke für die Rückmeldung zu deinen Argumenten gegen deine Vorstellung von Beziehung. Stimmen diese Argumente, die du nennst, für dich?
Ich verstehe dich so, dass du dir Sorgen machst, dass du die Frau wirklich nicht liebst. Und du aufgrund deiner Vorstellung dein ernsthaftes Interesse an einer Liebesbeziehung anzweifelst.
Die spannende Frage, die sich dann stellt ist: Wie stellst du dir das vor, beides zu vereinen?
Wie würdest du der Frau erklären, dass du sie liebst? Was würdest du antworten, wenn sie schlecht von dir denkt? Stell dir doch mal konkret vor, was die Frau dir sagen könnte und stell dir vor, was du dazu für Argumente hast.
Und wie könntest du ihr das schmackhaft machen, was du dir wünschst? Ein möglicher Weg wäre, dass du ganz genau sagst, was du dir darunter vorstellst, was dich daran reizt und warum das für dich mit Liebe vereinbar ist. Denn, wenn du das klar beschreiben kannst, versteht sie das am ehesten. Das ist eine wichtige Fähigkeit in Beziehung: den anderen teilhaben lassen an dem, was du dir wünschst und ihn dafür gewinnen.
Je mehr die Frau versteht von deinem Bedürfnis, desto größer die Chance, dass sie demgegenüber auch offen ist. Denn nehmen wir mal an, sie reagiert wirklich zunächst mit Skepsis oder Abwehr. Dann tut sie das vermutlich, weil sie sich darunter etwas bestimmtes vorstellt. Und dann könnt ihr eure Vorstellungen miteinander abgleichen. Nach so einem Gespräch gibt es eine größere Chance auf "Okay, warum nicht?". Denn dann sind die wichtigen Fragen geklärt und es entsteht mehr Sicherheit durch mehr Klarheit.
Nimm dir also Zeit, dich damit auseinanderzusetzen: "Wie kann das gehen, meine Vorstellung zu vereinbaren mit einer guten verbindlichen Liebesbeziehung?" Wenn du deine Fantasie in die Realität umsetzen möchtest, geht das umso leichter, je konkreter deine Vorstellung davon ist.
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Frage Nr. 39189 von 03.12.2024
zu 39163:
Hallo, danke für eure schnelle Antwort.
Eins habe ich in eurer Antwort jedoch nicht ganz verstanden.
Was ist mit "(...) deine grossen Gefühle der Grund für deine Heilungserfolge sind. Er wird es hoffentlich schon wissen." gemeint??
Meint ihr meine Therapieerfolge stehen im Zusammenhang mit meinen Gefühlen zu meinem Therapeuten, dass ich nur für ihn an mir arbeite??
Und was soll er hoffentlich schon wissen??
LG
Unsere Antwort
Deine Therapieerfolge stehen sicher im Zusammenhang mit deinen Gefühlen. Du wirst das verstehen, wenn du dir vorstellst, dass du deinen Therapeuten gar nicht magst. Du würdest ihm nicht zuhören und seine Ideen blöd finden. Deine innere Kritikerin wäre bestimmend. Du würdest auch etwas lernen, aber wahrscheinlich nicht das, was Ihr als Therapieziel vereinbart habt.
Erfolgschancen hat eine Psychotherapie, wenn die Klient*innen die Therapeut*innen kompetent finden. Die Erfolge verbessern sich, wenn beide Seiten Sympathie fühlen. Wenn Klient*innen sich nah und zugehörig fühlen, steigen die Erfolgschancen weiter.
Da traumatisierte Menschen sehr häufig durch nahestehende Personen oder in intimen Situationen verletzt worden sind, sind sie oft unsicher in Beziehungen. Sie fühlen oft ein Gemisch aus Misstrauen, Kontrolle, Abgrenzung und grosser Sehnsucht nach einer idealen Beziehung. Darum hilft es in der Traumatherapie sehr, wenn die Klient*innen Bindungs- und Beziehungswünsche fühlen. Gefühle heilen, wenn man sie fühlt. Das Gegenüber, in deinem Fall dein Therapeut, muss darauf angemessen reagieren können. Er muss dabei nichts von deiner Verliebtheit wissen. Es reicht, wenn er dich als Person respektiert und wertschätzt, so dass deine Entwicklung in seinem Fokus bleibt.
Die Frage, für wen du arbeitest, stellt sich eigentlich nicht. Wenn du in einer Therapie bist, arbeitest du für dich. Wenn dein Therapeut aber liebenswert und ermutigend ist, wird dir die Arbeit viel besser gelingen, als wenn sich gelangweilt und desinteressiert gibt.
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Frage Nr. 39175 von 30.11.2024
Ich (männlich, 31, Single) habe seit einigen Jahren eine komische Vorstellung von Beziehung: Und zwar gefällt mir der Gedanke, das die Partnerin sexuellen Kontakt zu anderen Männern pflegen würde (sei es abwechselnde Sexualpartnern oder festen Liebhaber), im Falle eines festen Liebhabers dürfte sie sich auch in den anderen verlieben und er somit ihr Zweitpartner sein (kein muss). Auch ohne sexuelle Erregung gefällt mir der Gedanke. Bin ich normal und wie würde ich einer Frau meine Gedanken rüberbringen (natürlich nicht gleich am Anfang des Kennenlernens)? Ich selber wäre übrigens der Frau gegenüber monogmam/treu.
Unsere Antwort
Wieso findest du diese Vorstellung komisch?
Ich denke, es könnte durchaus Frauen geben, denen diese Art von Beziehung mit dir gefallen könnte.
Was spricht aus deiner Sicht dagegen? Womöglich gibt es hier einen inneren Konflikt in dir? Was für ein Konflikt wäre das? Was bräuchtest du, um dich dafür zu entscheiden, ein solches Beziehungsmodell anzustreben? Je klarer du dir selber bist, umso einfacher wird es dir fallen, darüber zu sprechen.
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Frage Nr. 39163 von 28.11.2024
Hallo,
ich (w,32) bin dabei mich in meinen Psychotherapeuten zu verlieben. Wie komme ich aus dieser Sache wieder raus?
Ich bin seit über einem Jahr in Traumatherapie und möchte mir die hart erarbeiteten Erfolge und die therapeutische Beziehung nicht kaputt machen.
Dennoch merke ich, dass ich mich immer mehr zu ihm hingezogen fühle und mir in Gadanken mehr mit ihm vorstelle. Selber bin ich seit Jahren in einer festen und glücklichen Partnerschaft. LG
Unsere Antwort
Du bist in grosser Gesellschaft. «In einer Studie von 2017 aus Österreich gaben 31 % von 2000 Befragten an, eine erotische Anziehungskraft ihres Therapeuten empfunden zu haben.»
Das ist leicht zu verstehen: Der Therapeut erwartet dich, ist immer freundlich, ist vertrauter als die meisten Menschen deines Beziehungsnetzes. Du musst dich nie mit seinen Macken abgeben. Wenn er ein guter Profi ist, ist er in der Sitzung nur für dich da. Hast du so viel Aufmerksamkeit, Intimität und Einseitigkeit schon mal mit einem anderen Menschen erlebt? Deine Gefühle erleben bei ihm eine ganz neue Freiheit. Die wollen sie nicht verlieren. Dein Fantasie wird dir bereits erzählen, was du alles wie mit ihm teilen wirst. Gefühle denken nicht viel nach und irren sich manchmal bei den Bedürfnissen. Und Therapeuten sind nur so lange ideale Partner, wie sie in ihrer Therapeutenrolle bleiben.
Du hast dir auch schon selbst überlegt: Weder die Erfolge noch die tragende therapeutische Beziehung möchtest du aufs Spiel setzen. Das macht Sinn! Wahrscheinlich liegt dir auch an deiner festen und glücklichen Partnerschaft, die du auf Augenhöhe führst und nicht in der Schieflage einer therapeutischen Beziehung.
Darum solltest du deinen Gefühlen jetzt beim Nachdenken helfen. Als Partnerin oder Geliebte deines Therapeuten hättest du die besondere Position der Patientin nicht mehr. Dieser Teil deines Therapeuten würde dann den anderen Patient*innen zugute kommen. Du hättest den privaten Mann, dessen Patientin du mal gewesen bist. So eine Konstellation macht eigentlich immer unglücklich. Im Deutsches Ärzteblatt findest du einen langen Artikel, der Psychotherapeut*innen berät, wie sie sich in Verliebtheitsfällen verhalten sollen. Wenn dein Therapeut ein guter Profi ist, wird er deine Verliebtheit verstehen und mit dir voller Respekt besprechen können. Er wird keine sexuellen Handlungen machen und auch keine Liebesbeziehung anbieten. Vielleicht merkst du selbst schon, dass deine grossen Gefühle der Grund für deine Heilungserfolge sind. Er wird es hoffentlich schon wissen.
Die Fakten weisst du wahrscheinlich schon: Psychotherapeut*innen, die sexuelle Handlungen mit Patient"innen machen, verstossen gegen ihre Berufsethik. Das kann sie die berufliche Zulassung kosten. Die Verantwortung für die sexuellen Handlungen liegen bei den professionellen. Es gibt unter Behandelnden auch 'schwarze Schafe', die sexuelle Übergriffe beabsichtigen. Zu denen gehört dein Therapeut hoffentlich nicht.
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Frage Nr. 39162 von 28.11.2024
Hallo lilli-Team!
Ganz herzlichen Dankfür eure ausführliche Antwort auf meine Frage Nr. 39105. Am vergangenen Wochenende ergab sich schneller als erwartet der von euch erwähnte "gute Moment" zu einer Aussprache. Die Reaktion meines Freundes auf meine "Beichte" war für mich doch etwas überraschend. Er sprach meinen ersten Sex mit dem Mann im Swingerclub an und meinte ich sei damals "beim Orgasmus vollkommen weggetreten". Ich erzählte meinem Freund offen, was ich bei den weiteren Begegnungen erlebte.
Er meinte dann: Da ich bereits vor unserer Partnerschaft einmal eine reine Sexbeziehung hatte und für mich Sexualität auch bei uns eine wesentliche Rolle spielt, sei das für ihn keine allzu große Überraschung. Der wesentlichste Punkt über den wir ausführlich sprachen, betraf meine Empfindungen für den Mann. Mit gutem Gewissen konnte ich versichern, dass es sich lediglich um ein locker-freundschaftliches Verhältnis handelt.
Die Frage, wie es nun weitergehen wird, ist allerdings noch nicht ganz geklärt. Eines ist jedoch sicher - wir sind uns einig, dass diese Sache unsere Beziehung nicht belastet. Im Hintergrund steht jedoch möglicherweise meine Antwort ob ich die Sexbeziehung fortsetzen würde, wenn mein Freund damit einverstanden wäre.
Unsere Antwort
Es freut mich zu lesen, dass ihr ein gutes Gespräch gehabt habt und dass ihr beide weitermachen möchtet. Es lohnt sich sicher zu überlegen, was du machst, wenn dein Freund ein Veto einlegen würde. Es empfiehlt sich jetzt regelmässig einzuchecken wo ihr gegenseitig steht und wie es euch dabei geht. So merkt ihr schnell, falls etwas nicht ganz klar ist.
Falls du wieder mal eine Frage hast, kannst du ungeniert schreiben. Frohe Weihnachtszeit!
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Frage Nr. 39153 von 26.11.2024
Hallo, mein genaues Alter möchte ich nicht sagen, ich mag total Dirty Talk! Bin verheiratet und mein Mann weiß allerdings nichts davon! Ist Dirty Talk mit Pic Tausch schon fremdgehen? Ich liebe es mit fremden Männern in Gedanken und Fantasie Sex zuhaben und darüber zuschreiben!
Unsere Antwort
Es gibt kein allgemein gültiges Verständnis von fremdgehen. Was für euch als fremdgehen zählt, entscheidet ihr als Partner miteinander. Habt ihr darüber mal gesprochen?
Eine ganz wichtige Frage ist auch: Wie siehst du es? Ist es für dich fremdgehen, dass du Dirty Talk mit fremden Männern machst? Was spricht dafür? Was spricht dagegen? Und wie möchtest du damit in eurer Beziehung umgehen?
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Frage Nr. 39135 von 24.11.2024
Ist Monogamie nicht eigentlich ein Widerspruch in sich?
Wenn man die Person, mit der man in einer Beziehung ist, liebt, dann will man, dass sie glücklich ist. Aber man vergönnt es der Person nicht, dass sie mit anderen Menschen sexuellen Spaß hat, obwohl sie das glücklich machen würde.
Wenn man eine Person wirklich liebt und will, dass die Person glücklich ist, dann dürfte man es ihr nicht verbieten, dass sie mit anderen Personen etwas macht, was sie glücklich macht.
Warum gibt es trotz dieses Widerspruchs so viele monogame Paare?
Unsere Antwort
Das ist eine interessante Frage, welche ich dir gerne ausführlich beantworte. Zuerst aber einige Fragen an dich: Findest du es einen Widerspruch in dir? Wie gehst du mit dem widersprüchlichen Gefühl um?
Es gibt die These, dass Monogamie mit der Niederlassung der Menschen vor 10`000 Jahren entstand, als es nötig wurde eine klare Nachfolge der Erbschaft zu haben. (Da man neu Land bessas, was man weitergeben wollte) Früher konnte man ja nicht verhüten und darum spielte es eine Rolle, mit wem man Sex hat, denn daraus könnten Nachfolger entstehen und diese sollten natürlich vom eigenen Blut sein und nicht vom Nachbarn. Ganz klar ist es aber nicht.
Klar ist, dass die monogame Beziehungsform in unserer Gesellschaft als dominante Form auftritt.
Einige Vorteile sind:
- Klarer Rahmen der Beziehung
- Unsere gesamte Kultur dreht um diese Zweierbeziehung (Inklusive Förderung der Ehe durch den Staat, Beziehung als Ziel usw.)
- Lange war die Ehe der Rahmen der Nachwuchs aufziehen soll (Die Rollen sind klar und geben Halt)
- Monogamie gibt ein (vermeintliches) Gefühl von Sicherheit, da man meint den anderen jetzt fix zu haben (und nicht mehr suchen muss)
- Verschiedene sexuelle Beziehungen zu pflegen kann anstrengend sein
- Das Leben ist übersichtlich, da man weiss was Sache ist
Natürlich sind diese Aussagen nur ein Teil der Realität. Bei jedem Vorteil könnte man "ja aber" rufen. Grundsätzlich würde ich sagen, dass Sicherheit und Einfachheit die Antwort ist, gemischt mit unserer Kultur, welche wirklich sehr fest die Zweierbeziehung zelebriert, fördert, fordert und bevorzugt. Wir alle wachsen in diesem System auf und haben das auch internalisiert. Dass dann Affären, offene Beziehungen, Polyamorie usw. als Bedrohung für das eigene Bindungssystem angesehen werden, ist wahrscheinlich ein weiterer Grund, weshalb viele Menschen lieber monogam leben anstatt der Partnerperson viel Spass zu wünschen und sich unsicher fühlen. Denn in alternativen Beziehungsformen werden unsere Bindungsthemen sehr offensichtlich und unsere typischen Strategien (wie verheimlichen, verdrängen usw.) funktionieren nicht mehr so gut. Es sind ja auch mehr Menschen involviert. Das ist sicher ein weiterer Grund, weshalb viele Menschen die Monogamie bevorzugen.
Ein weiterer Grund ist: Was der Bauer nicht kennt, frisst er nicht. Das bedeutet, dass es immer noch sehr wenige Vorbilder gibt, wie alternative Beziehungen gelebt werden können. Deshalb orientiert sich die Gesellschaft immer noch an der Monogamie. Doch die Zeiten ändern sich.
Klar ist, dass wenn man den Pfad der Monogamie verlässt, man auch eine Portion Selbstbewusstsein, Ressourcen (Energie, Kommunikation und Emotionsregulation) und Zeit braucht. Denn man muss alles neu für sich herausfinden, den Lebensstil gegen Aussen vertreten und mit allen Beteiligten kommunizieren und viele Menschen wollen und können das nicht und das ist auch in Ordnung so.
Aber wie du vielleicht auch merkst, ist die Monogamie oder Nicht-Monogamie voller Widersprüche, denn es ist nicht eindeutig, wie es sein soll. Am Besten du findest deinen Weg mit deinen Beziehungen und machst es so, wie es für dich stimmt. Denn es gibt in der Form kein richtig und falsch, solange alle involvierten Parteien einverstanden sind.
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Frage Nr. 39125 von 23.11.2024
Mir wurde dieses Forum empfohlen und ich habe mich mit grossem Interesse durch die verschiedenen Themen und Fragen gelesen. Da ich aktuell mit meinem Alter (w/41) hadere, haben dabei besonders die Fragen um Alterschiede in (sexuellen) Beziehungen meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Es ist mir nichts Neues, dass Männer sich mehrheitlich von jüngeren Frauen angezogen fühlen, doch wie es hier beschrieben wird, fand ich dann doch etwas ernüchtend. Das hat mich nur noch mehr in dem Gefühl bestärkt, dass ich in meinem Alter keinen Partner mehr finden werde. Ich hätte mir von diesem Forum eigentlich eher Hilfestellung erwartet und daher richte ich nun diese Worte an Sie, ohne eine allzu genaue Frage zu haben. Mir ist bewusst, dass es grundsätzlich nicht unmöglich ist, in meinem Alter noch einen Partner zu finden, doch hatte ich auch bisher in meinem Leben noch nicht sehr viele Partner und es war noch nie besonders eifach, daher deprimiert es mich sehr, dass nun nur noch einfacher wird. Auch Aussagen, dass man mit 40 selbstbewusster ist und sich ein Leben mit Karriere aufgebaut hat trifft auf mich leider nicht zu, da ich nach einer beruflichen Umorientierung aktuell weniger stabil bin als noch mit 30 und auch mit finanziellen Sorgen zu kämpfen habe.
Unsere Antwort
Wenn ich dich richtig verstehe, hast du in unseren bisherigen Antworten gestöbert. Und manche Formulierungen sind dir negativ aufgefallen, da sie dir für deine konkrete Fragestellung keine Hilfe bieten.
Wenn ich dich richtig verstehe, zweifelst du derzeit an deiner Attraktivität. Du stellst Vergleiche an mit jüngeren Frauen und mit Frauen in deinem Alter, die andere Karriereschritte gegangen sind als du. Und du hast wenig Hoffnung, dass du einen Partner finden wirst.
Ich vermute, dir fällt es derzeit schwer, zu sehen, was an dir interessant und liebenswert ist.
Es gibt vieles, was dir bei der Partnersuche hilft, und unabhängig ist von deinem Alter oder deiner finanziellen Situation.
Wenn du bei potentiellen Partnern erfolgreich sein willst, hilft es zum Beispiel echtes Interesse an ihnen zu haben. Diese Einstellung zeigt sich in deinem Verhalten. Du behandelst andere offen und respektvoll. Dann fühlen sie sich in deiner Gegenwart besser, sind lieber mit dir zusammen und machen lieber Dinge mit dir. Weitere Anregungen findest du in unserem Text Wie werde ich beim Daten selbstsicherer?
Du kannst uns auch wieder schreiben. Beschreibe dann bitte genau, wobei wir dich unterstützen können und gib die Nummer dieser Frage an.
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Frage Nr. 39122 von 21.11.2024
Hallo.
Ich habe zurzeit das Gefühl, das Leben ist stehen geblieben. Ich habe mich in diesem Jahr von meinem Freund getrennt, weil ich mich in einen Anderen verliebt hatte. Wir kamen dann auch zusammen aber er gab mir eigentlich nichts.
In der Zeit mit dem Anderen war ich oft traurig und habe meine Entscheidungen bereut. Ich wollte alles rückgängig machen was auch damit zu tun hatte, dass ich in der neuen Beziehung so unglücklich war. Wir hatten tollen Sex, dabei dachte ich sonst immer es liegt an der Pille, dass ich davor nie Lust hatte. Aber der Rest einer glücklichen Beziehung fehlte. Das Ganze ging nicht lange und dann beendete ich es. Da dann das gleiche. Ich habe ihn dann vermisst und nicht mehr den Anderen. Das klingt so dumm. Ich dachte, das was ich will war meine alte Beziehung zurück. Aber für mich macht alles keinen Sinn mehr gerade.
Wieso hänge ich so sehr an dieser kurzen Zeit mit einem Mensxhen dem ich eig total egal bin? Und wieso nicht mehr an der Beziehung von davor die ich eig zurück wollte. Dort war vieles sehr schön und ich fühlte mich gut behandelt.
Kann es sein dass Lust alleine dafür sorgt, eher zu jemandem zurück zu gehen den man anziehend findet aber der einen eig nicht gut behandelt? Und sollte ich lieber den Kontakt abbrechen?
Unsere Antwort
Leidenschaftliche Gefühle können stark dazu beitragen, dass du dich weiterhin zu jemandem hingezogen fühlst. Erst wenn man dann in einer Beziehung ist, merkt man, dass das nicht genug ist.
Ich vermute, du hast bei beiden Männern nicht das erlebt, was du dir für eine Beziehung wünschst. Der eine war nett, aber nicht sexuell anziehend und der andere war zwar sexuell anziehend aber nicht nett. Könnte das sein?
Ich würde dir einen Partner wünschen, den du nett und sexuell attraktiv findest.
Was versprichst du dir davon, den Kontakt abzubrechen? Und was spricht dagegen?
Schau mal, ob dir das weiter hilft. Wenn nicht, schreib uns wieder. Gib dann bitte die Nummer dieser Frage an.
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Frage Nr. 39111 von 20.11.2024
Ich bin auf eine ähnliche Frage/Antwort gestossen (Frage Nr. 39094 von 17.11.2024). Ich hatte eine Art Beziehung mit einem Mann, welcher bereits staffällig geworden ist. Ich hatte Angst vor ihm, obwohl er mir nie etwas angetan hat. Ich fühlte mich dennoch zu ihm hingezogen. Unsere Beziehung richtete sich immer nach seinen Wünschen und Bedürfnissen. Zunächst war er auch liebevoll und machte mir Komplimente, irgendwann machte er sich aber über mich lustig.
Ich schäme mich total, da ich immer wieder zu ihm ging, obwohl ein Teil in mir merkte das dies nicht gut war. Der Anteil, welcher zu ihm wollte war dennoch stärker.
In der letzten Beziehung die ich hatte verlief es ähnlich. Der Mann akzeptierte die Trennung nicht und schrieb mir weiterhin. Am Telefon schrie er mich total an. Ich schäme mich total für mein Verhalten und habe Angst, es jemandem zu erzählen. Ich habe sogar Angst es einer Therapeutin/einem Therapeuten zu erzählen, da ich Angst habe verurteilt zu werden.
Ich fühle mich auch total dumm, da ich immer wieder in solchen Konstellationen lande, nich weiss was ich tun soll und nicht weiss wie ich es ändern soll/kann. Ich denke vor allem die Scham hindert mich an allem.
Unsere Antwort
Du schreibst, die Scham hindert dich an allem. In diesem Fall ist es ratsam, die Scham genauer anzuschauen. Wofür ist sie da? Wenn die Scham reden würde, was würde sie sagen?
Und du schreibst von verschiedenen Anteilen von dir. Diese Anteile haben ihre eigene Geschichte und ihre eigene Logik. Es lohnt sich also, die genauer anzugucken. Was würde der Teil sagen, der bei einem Mann bleibt, der dich quält? Wofür ist das gut?
Professionelle Therapeut*innen verurteilen dich nicht für deine Gefühle und dein Verhalten. Hast du denn schonmal die Erfahrung gemacht, dass du verurteilt wurdest?
Wenn du dir weitere Unterstützung von uns wünschst, schreib uns doch nochmal und beantworte die Rückfragen. Gib dann bitte auch die Nummer dieser Frage an.
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Frage Nr. 39110 von 19.11.2024
Hey, ich bin’s nochmal von Frage 39094. Mir sind auch noch ein paar Dinge eingefallen, die ich gerne ergänzen würde. Die Trennung war wirklich schlimm, ich konnte wochenlang nichts Anderes tun als rumzuliegen und habe weiterhin alles versucht, ihn zu überzeugen, dass man das zusammen schafft. So ist zumindest meine Ansicht einer Beziehung, gemeinsam an etwas arbeiten und darüber sprechen und. Hat alles nichts gebracht, er hat sich verhalten als wäre nichts gewesen.
Wir hatten auch telefoniert und er meinte, er möchte gerade gar keine Freundin. Dafür hat er keine Zeit. Wie könnten uns auch mal treffen und was unternehmen, dann komme ich vielleicht auch drüber hinweg. Das sind harte Worte und ich bin der Meinung, wenn man jemanden wirklich liebt verliert man nicht so schnell die Gefühle oder geht damit so leicht um.
Ich wurde von einer Freundin gefragt, was ich denn überhaupt an ihm liebe und ich konnte keine Sache nennen. Er nahm sich keine Zeit, er schrieb tagsüber kaum, wenn ich bei ihm war, hatte er auch immer andere Dinge zu tun und als ich ihn 3 Mal fragte, was denn mein Lieblingsfilm ist, wusste er es nicht.
Ihr habt geschrieben ich soll darüber nachdenken, was ich sagen würde, wenn es nicht verschönt ist. Und genau so war es. Das ist mir jetzt bewusst aber in ein paar Stunden hänge ich wieder in derselben Situation fest. Ich komme nicht drüber hinweg und ich verstehe nicht, wieso das so ist. Es kommen immer nur die schönen Momente in meinen Kopf.
Unsere Antwort
Du bist noch in der Trauer nach eurer Trennung. Das wird vorbeigehen, auch wenn es sich so anfühlt, als ob es nie vorbeigehen wird.
Es gehört dazu, dass du betrauerst, was du in diese Beziehung investiert hast. Es gehört dazu, dass du dich an deinen Träumen von einer schönen Beziehung festhältst. Und dass das Bild sehr stark ist, wie das besser geklappt hätte. Aber die Realität holt dich doch immer wieder ein.
Du siehst schon ganz konkret, dass er sich nicht auf eine Weise verhält, die du lieben kannst. Der Liebeskummer hängt also nicht am Betrauern des schönen, was du mit ihm hattest. Er hat viel eher mit dir zu tun. Mit deinem Traum von einer schönen Beziehung, die du dir wünschst und mit ihm nicht möglich war. Du kannst deiner Einschätzung trauen: Wenn er dich wirklich geliebt hätte, hätte er sich anders verhalten.
Es ist eine gute Idee, dir sein echtes Verhalten aufzuschreiben. Gleichzeitig brauchst du Verständnis für dich selbst, wenn du dich im Träumen verlierst.
Du hast die Fähigkeit, dich zu verlieben. Du bist bereit in eine Person und in eine Beziehung zu investieren. Er war eine Person, die dafür nicht geeignet ist. Nun heisst es, dich in Selbstpflege üben, damit es dir in diesem Abschiedsprozess möglichst gut geht.
Wenn wir eine Person neu kennenlernen, wissen wir noch nicht, ob sie geeignet ist unsere Hoffnungen und Wünsche für eine schöne Liebesbeziehung zu erfüllen. Für deine zukünftigen Liebesbeziehungen wünsche ich dir, dass du dir Zeit nimmst, das herauszufinden. Sonst verliebst du dich in deine Vorstellung einer Beziehung, die wenig bis gar nichts mit dieser Person zu tun hat. Wenn du deine Vorstellung von Beziehung umsetzen möchtest, gehört dazu auch, dass du dich von Partnern entfernst, die sich nicht so verhalten. Und auch mit einer Person, die es grundsätzlich gut mit dir meint, wirst du Momente erleben, in denen du für dich eintreten musst. Es ist also eine sehr gute Idee, das zu lernen.
Ein Liebeskummer, der nicht enden will, hat häufig mit früheren Beziehungen zu tun. Ich würde mal so weit gehen, zu vermuten, dass deine starken Gefühle etwas mit deiner Familiengeschichte zu tun haben. Ist Zurückweisung ein Thema, das du kennst? Oder sich im Stich gelassen fühlen? Wenn solche alten Themen irgendwo vorhanden sind, dann kann es passieren, dass in einer Liebesbeziehung diese Gefühle wieder wachgerufen werden. Und diese Gefühle sind sehr existentiell. Es fühlt sich an als ginge es um Leben und Tod. Das sind möglicherweise Gefühle, die du als kleines Mädchen hattest. Und damals war Verlassenwerden noch viel bedrohlicher als es heute realistisch gesehen ist.
Meiner Einschätzung nach könntest du von einer Psychotherapie profitieren, falls der Leidensdruck in den nächsten Monaten weiterhin unverändert anhält oder du merkst, dass du da Bezüge zu Erlebnissen in der Kindheit entdeckst. Solche starken Gefühle aus der Kindheit guckt man am besten mit einer dafür geschulten Fachperson an.
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Frage Nr. 39105 von 18.11.2024
Vor ungefähr zwei Jahren besuchten mein Freund und ich (23 w) das erste Mal einen Swingerclub. Bei unserem dritten Mal entschlossen wir uns zum Partnertausch. Dabei hatte ich mit dem betreffenden Mann ein sexuelles Erlebnis, das ich so bisher nicht kannte. Wir begegneten uns im Swingerclub noch zwei Mal, wobei wir noch einmal "erlaubten" Sex miteinander hatten.
Bei dieser Gelegenheit tauschten wir dann unsere Handynummern aus und trafen uns bisher dreimal in seiner Wohnung, das letzte Mal im Oktober. Vor zwei Tagen meldete er sich wieder für ein weiteres Treffen und war überrascht, als ich bei meiner Zusage doch etwas zögerte.
Mittlerweile geht mir viel durch den Kopf: Einerseits ist da die Überlegung, dass ich meinen Freund hintergehe. Auf der anderen Seite muss ich auch eingestehen, dass es uns dabei ausschließlich um die Befriedigung der Lust geht. Natürlich sind der "Partner" und ich uns nicht unsympathisch, aber eine Liebesbeziehung wäre für mich vollkommen ausgeschlossen.
Mein Freund und ich waren uns vom Beginn unserer Beziehung (wir sind jetzt über drei Jahre zusammen) darüber einig, es zu tolerieren wenn mal einer fremdgeht - gerade auch in sexueller Hinsicht. Allerdings handelt es sich in diesem Fall doch um eine echte "Fickbeziehung", die weit über ein einmaliges Fremdgehen hinausreicht.
Ich bin mir bewusst, dass diese Situation so bald als möglich geklärt werden muss, die größte Sorge ist dabei wie mein Freund darauf reagieren könnte, Habt ihr einen Vorschlag zur Lösung?
Unsere Antwort
Wir können dir keine allgemein gültigen Lösung präsentieren, leider. Das hängt sehr fest von euren Abmachungen ab und wie dein Partner auf deine Handlungen reagiert. Es ist verständlich, dass du ambivalent bist. Zum Einen ist es für dich klar Sexbeziehung und zum Anderen habt ihr, so wie du schreibst, die Abmachung, dass ihr keine Person mehrmals sehen dürft.
Ich glaube bevor du es ihm sagst, ist es hilfreich, wenn du deine Realität klar hast. Denn dein Partner hat das Recht auf seine Reaktion. Diese kann unterschiedlich sein und wenn du klar bist, dann hilft das deinem Gegenüber sich zu positionieren. Darum kläre folgende Fragen mit dir selbst:
Was hast du genau gemacht? Wo bist du über eine Grenze gegangen bezüglich eurer Abmachungen? Kannst du sagen, weshalb du dich nicht an die Abmachungen gehalten hast? Hast du etwas in deiner Beziehung vermisst? Was bedeutet dir die Sex-Beziehung mit diesem Mann? Wie willst du weiterfahren? Möchtest du ihn weiterhin sehen oder nicht? Wie fühlst du dich in Bezug auf die Beziehung zu deinem Partner? Hat sich das seit der Affäre verändert oder nicht? Wie steht es in Bezug auf das Thema Verhütung und STI? Was bist du bereit mit deinem Partner zu teilen und was nicht, bzw. was ist relevant?
Wenn du das mit dir geklärt hast, dann wähle einen guten Moment, um es deinem Partner zu sagen. Solche Gespräche brauchen meistens Zeit. Darum hilft es, wenn ihr genug Zeit und Raum einrechnet darüber zu sprechen. Sei dir bewusst, dass er diese Infos zuerst verarbeiten muss und da auf seine Art reagiert. Es kann zum Beispiel sein, dass er Zeit für sich braucht oder er sehr traurig wird. Ihm diesen Raum zu geben braucht viel Kraft, ist aber notwendig, um ein Gespräch auf Augenhöhe zu führen.
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Frage Nr. 39094 von 17.11.2024
Liebes Lilly- Team,
ich (weibl., 22) brauche dringend euren Rat. Dieses Jahr war schlimm für mich, ich habe viel geweint und komme immernoch nicht mit der Situation klar. Ich bin mit jemandem in eine Beziehung gegangen, wo am Anfang alles perfekt war. Doch dann hat er sich schon nach kurzer keine Mühe mehr gegeben, hatte nie Zeit für mich und alles Andere war wichtiger. Auch die Zärtlichkeiten wurden immer weniger und das nach nicht mal 3 Monaten. Länger hat es auch nicht gehalten und das Ganze ging auseinander.
Für mich ist eine Welt zusammengebrochen, ich hatte schon immer mit emotionaler Abhängigkeit zu kämpfen und es fühlte sich an, als wäre mir der Boden unter den Füßen weggerissen worden. Während ich immer wieder alles versuchte, kam nichts von ihm. Er wollte sich normal treffen aber keine Beziehung mehr, anscheinend auch mit keiner Anderen. Ich habe es lange hinbekommen standhaft zu bleiben und abzulehnen, weil ich wusste, dass mich das nur noch mehr kaputt machen würde. In der Zeit gab es andere Männer, die mir offensichtlich zeigten, dass sie mich gerne näher kennenlernen würden. Aber ich kann nicht. Ich weiß nicht, wieso ich ihn nicht loslassen kann.
Ich weiß, es ist dumm, dass ich vor Kurzem doch einen Treffen zugestimmt habe, denn es endete im Bett. Ich fühle mich so sehr zu ihm hingezogen, dass ich sogar so etwas in Kauf nehme, obwohl ich das niemals von mir erwartet hätte. Zu rennen, sobald es mal passt und nur dann, wenn er mal Lust und Zeit hat. Ich weiß nicht mehr weiter.
Unsere Antwort
Ich kann mir gut vorstellen, dass dich diese Erfahrung umgehauen hat. Es braucht etwas Geduld, um dich davon zu erholen.
Du bist eine intelligente Frau und hast daher vieles selbst erkannt. Deine emotionale Abhängigkeit trägt dazu bei, dass du in dieser Beziehung bleibst, obwohl du weisst, dass sie dir nicht gut tut. Du beschreibst ein Gefühl von Anziehung, die sich über jede Vernunft hinwegsetzt. Das ist typisch für Liebesbeziehungen, die auf emotionaler Abhängigkeit beruhen.
Wenn du emotional mehr auf eigenen Beinen stehst, kannst du dich einfacher abgrenzen. Dafür ist es ganz wichtig, dass du klar siehst. Wie verhält sich dieser Mann dir gegenüber? Was würdest du sagen, wenn du das wirklich völlig ungeschönt beschreibst?
Schau dazu zunächst bitte in diesen Text.
Welche Freundschaften hast du, die dich beim Überwinden dieser Beziehung unterstützen? Freund*innen sind eine wichtige Stütze, wenn du mit Schwierigkeiten zu tun hast.
Es kann gut sein, dass das Lesen bei dir weitere Fragen aufwirft. Dann schreib uns einfach wieder. Gib dann bitte die Nummer dieser Frage an.
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Frage Nr. 39092 von 16.11.2024
Wie frage ich am besten ein Mädchen an?
Unsere Antwort
Meinst du, wie du am besten ein Mädchen ansprechen kannst? Zu diesem Thema haben wir den Text Wie spreche ich jemanden an? geschrieben. Dort findest du viele Tipps, die dir helfen können. Ausserdem empfehle ich dir auch die Texte in unserem Kapitel Tipps fürs Dating und Verführen zu lesen.
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Frage Nr. 39049 von 08.11.2024
Können ein Mann und eine Frau einfach nur Freunde sein?
Unsere Antwort
Ja, es gibt viele Männer und Frauen, die einfach "nur" Freunde sind. Es stimmt nicht, dass in einer Freundschaft zwischen einem Mann und einer Frau zwangsläufig romantische oder sexuelle Gefühle entstehen. Manchmal kommt das vor, aber oft auch nicht.
Wenn du dir eine reine Freundschaft wünschst, solltest du das deinem Gegenüber klar und offen sagen. So kannst du Missverständnisse vermeiden.
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Frage Nr. 39041 von 07.11.2024
Hallo- ich reagiere auf eure Antwort zu meiner Frage 38806. Ihr habt im Kern erfasst welche Gefühle ich habe und wie schwierig mir mittlerweile die Thematik fällt. Ich versuche mir den Spiegel vorzuhalten. Vermutlich sind meine Reaktionen aufs Rauchen oder auch trinken durch einige schwere Erkrankungen und auch Todesfälle im nahen Umfeld befeuert worden. Ich kann das als Nichtraucher nicht nachvollziehen wie man sich so schaden kann und seinem Umfeld. Bei uns ist es so- mein Mann raucht zumeist nur auf der Arbeit - Handwerksbetrieb - zuhause oder an Wochenenden schon lange nicht mehr. Zuletzt hat er im zweiwöchigen Urlaub gar nicht geraucht und versucht auch aufzuhören- aber sobald er in seinem Betrieb ist- ist dies vergessen. Ich weiß, es ist sein Ding und sein leben- mir fällt dies aber sehr, sehr schwer zu akzeptieren. Ich mache mir sorgen um ihn, seine Gesundheit und unsere Zukunft. Da ich ja nicht dauernd davon anfangen will- spreche ich darüber gar nicht mehr- aber innerlich belastet es mich sehr. Und ich habe dann schlechte Laune. Habt ihr einen Tipp wie ich mich gelassener aufstellen kann?
Dankeschön für eure wertvolle Hilfe und Arbeit!
Unsere Antwort
Es freut mich, dass dir unsere Antwort weitergeholfen hat. Deine Haltung deinem Mann gegenüber wirkt in dieser Beschreibung schon weicher auf mich als in deiner letzten Frage. Du könntest schauen, wie du dir diese Weichheit beibehalten kannst.
Wenn ich dich richtig verstehe, entscheidest du dich dafür, dass du mit diesem Raucher in einer angenehmen Beziehung sein möchtest. Inwiefern trägt deine Entscheidung, gar nicht mehr darüber zu sprechen, dazu bei? Was könnte deine schlechte Laune lindern?
Eine Möglichkeit könnte sein, dass du deinem Mann mitteilst wie du dich fühlst. Das könnte zum Beispiel ungefähr so klingen: "Ich sehe, dass du Rücksicht auf mich nimmst mit dem Rauchen und ich danke dir dafür. Ich gebe mir grosse Mühe, das Rauchen dein Ding sein zu lassen. Und es fällt mir sehr schwer. Du bist mir wichtig und ich mache mir Sorgen um deine Gesundheit. Und es belastet mich, das allein mit mir auszumachen. Ich möchte dir damit nicht dauernd in den Ohren liegen, weil ich weiss, dass uns das nicht gut tut. Können wir darüber sprechen, wie wir damit einen guten Umgang finden?"
Du schreibst von eurer Zukunft. Was ist es konkret, was du für eure Zukunft befürchtest? Hinter Sorgen stecken in der Regel Wünsche. Könntest du deine Sorgen in Wünsche umformulieren?
Deiner Gelassenheit wird es gut tun, wenn du deine Sorgen ernst nimmst. Wenn du dir also zuhörst wie eine gute Freundin, die versucht aus dir herauszulocken, welche Zukunftswünsche hinter den Sorgen stecken und dir hilft dazu beizutragen, dass diese Wünsche in Erfüllung gehen.
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Frage Nr. 38972 von 27.10.2024
Hallo Lilli
Ich bin W/23 und seit fast 6Jahren in einer glücklichen Beziehung. Seit einiger Zeit habe ich jedoch leichte Zweifel ob ich mein ganzes Leben mit ihm verbringen möchte. Ich habe jemanden kennengelernt mit dem ich mich sehr gut verstehe und an dem ich ernsthaftes Interesse hätte, wenn ich nicht schon in einer festen Beziehung wäre. Mir ist bewusst, dass ein Partner nicht perfekt ist und es immer Eigenschaften und Dinge gibt welche man nicht so toll findet. Ich nehme deshalb an, ich finde meinen Kollegen auch deshalb so toll weil ich ihn noch nicht so gut kenne wie meinen Freund und schlechte Eigenschaften auch nicht so stark wahrnehme.
Ich weiss nun aber einfach nicht wie ich damit umgehen sollte, dass ich jemanden kennengelernt habe, den ich sehr mag und attraktiv finde. Ich ertappe mich schon dabei, dass ich mich verhalte als hätte ich mich in meinen Kollegen etwas verliebt. Ich muss ständig an ihn denken und versuche es so zu lenken, dass wir uns zufällig immer wieder sehen. (Ich habe mich auch schon beim Gedanken ertappt, dass ich es bereut habe, dass ich schon vergeben bin)
Mein Freund ist jedoch sehr liebevoll, wir haben guten Sex, wir sprechen und lachen viel zusammen.
Ich habe auch schon davon gelesen, dass nach 6 bis 7 Jahren Beziehung der Oxytocin Spiegel nicht mehr sehr fest ansteigt und deshalb viele Beziehungen dann eine Krise erleben. Ist es überhaupt möglich eine glückliche monogame Beziehung ein Leben lang zu führen?
Soll ich bewusst den Abstand zu meinem Kollegen suchen? Oder soll ich meine Gefühle so deuten, dass ich doch nicht so glücklich in meiner Beziehung bin wie ich vielleicht denke?Soll ich meinem Freund davon erzählen?
Ich hoffe ihr könnt mir helfen.
PS: Vielen Dank für dieses tolle Angebot und eure Arbeit!:)
Unsere Antwort
Ich kann dir nicht sagen, was du tun sollst. Ich weiß viel zu wenig über dich und deinen Freund, um das einschätzen zu können. Aber vielleicht helfen dir diese Gedankenanstöße weiter:
Es ist definitiv möglich, glückliche monogame Langzeitbeziehungen zu führen. Glücklich bedeutet aber nicht, dass man immer auf Wolke 7 ist, dass alles immer einfach ist oder dass man nie Zweifel hat. Langzeitbeziehungen geraten nicht in erste Linie wegen fehlender Hormone in die Krise, sondern wegen fehlender Beziehungsarbeit. Oft werden Partner*innen irgendwann als selbstverständlich angesehen und man steckt nur noch wenig Energie und Fürsorge in die Beziehung. Viele Menschen denken, dass gute Beziehungen einfach von selbst laufen, ohne dass man irgendwas dafür tun muss. Für eine glückliche Beziehung braucht es aber Einsatz und immer wieder eine aktive Entscheidung füreinander und für das Zusammensein. Denn es ist völlig normal, dass man sich mal für andere Menschen romantisch oder sexuell interessiert, auch wenn man in einer Beziehung ist. Das geht sehr vielen Menschen so. Die Frage ist, wie man damit umgeht. In einigen Beziehungsmodellen finde es alle Beteiligten okay, wenn man diesen Interessen tatsächlich nachgeht. Das heißt dann „konsensuelle Nicht-Monogamie“ und umfasst sowas wie offene und polyamore Beziehungen. Das weißt du ja aber vielleicht schon. Für viele Leute funktioniert das wunderbar und vielleicht wäre es auch für euch passend. Wenn du dir eine solche Beziehung wünschst, musst du das natürlich mit deinem Partner besprechen.
Von dem, was du schreibst, sehe ich keinen Grund, wieso du deine Einschätzung, in einer glücklichen Beziehung zu sein, anzweifeln solltest. Fehlt dir denn irgendwas Wichtiges in der Beziehung – mal abgesehen von der Aufregung und dem Reiz des Neuen, was einfach unvermeidlich mit der Zeit abnimmt? Wie gesagt, sich mal zu jemand anderem hingezogen zu fühlen, ist an sich noch kein Indikator dafür, dass irgendwas in der Beziehung nicht stimmt. Und du hast ja auch schon gut reflektiert, dass dein Kollege dir wahrscheinlich vor allem so toll vorkommt, weil er etwas Neues und Aufregendes ist. Das ist ja auch völlig in Ordnung und der Grund, wieso sich Verliebtheit und Beziehungsanfänge oft so toll anfühlen. Auf Dauer kann dieses Hochgefühl aber nicht bleiben – diesen Hormoncocktail würde unser Körper auf Dauer gar nicht aushalten. Insofern ist es wirklich wichtig, zu überlegen, was du eigentlich willst:
- Möchtest du eine neue Beziehung mit diesem Kollegen – in dem Wissen, dass auch diese nicht auf Dauer so aufregend sein wird, wie es sich jetzt anfühlt?
- Willst du vielleicht einfach Single und ungebunden sein?
- Willst du deine Beziehung behalten, aber dennoch mit diesem neuen Kollegen intim werden können?
Im Grunde ist die Frage: Würdest du mit deinem Partner zusammenbleiben wollen, wenn es da nicht diesen Kollegen gäbe? Und auch: Wie wichtig ist es dir, deine Anziehung ausleben zu können?
Wenn du das ausleben willst, dann führt nichts an einem Gespräch mit deinem Freund vorbei – vorausgesetzt, du möchtest ihn nicht betrügen. Wenn du das eigentlich nicht willst, aber Angst hast, dass etwas zwischen dir und diesem Kollegen passiert, dann würde Abstand natürlich helfen. Wenn du diese Sorge nicht hast, kannst du das Gefühl der Verliebtheit vielleicht auch einfach genießen oder es als sexuelle Fantasie ausleben.
Ich hoffe, das hilft dir ein wenig weiter. Lies doch auch mal den Text Wie entscheide ich mich zum Schlussmachen?
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