Stell deine Frage...

Fragen & Antworten:
Neuste Antworten

Frage Nr. 39098 von 17.11.2024

Weiblich, 19
Gibt es Frauen, für die es anatomisch nicht möglich ist, dass sich Vaginalsex gut anfühlt?

Für mich fühlt sich vaginale Penetration nicht gut an. Ich habe es schon ein paar Mal selbst, alleine mit einem Dildo, probiert.
Ich hatte davon gelesen, dass der Grund dafür, dass es weh tut, der ist, dass die Muskeln verspannt sind oder dass man nicht erregt genug ist. Ich hatte das bereits gewusst, bevor ich das mit der Penetration zum ersten Mal probiert habe. Daher habe ich darauf geachtet, dass beides nicht der Fall ist. Ich war ganz sicher erregt genug und meine Muskeln haben sich ganz sicher nicht angespannt. Aber es hat trotzdem weh getan und sonst hat der Dildo auch in keiner Weise auch nur irgendwie dazu beigetragen, dass sich das Masturbieren besser anfühlte.
Ich wurde auch schon gynäkologisch untersucht und es wurde nichts Außergewöhnliches festgestellt.

Kann es sein, dass mit der Vagina grundsätzlich alles in Ordnung ist (keine Krankheiten und bei der Untersuchung nichts auffällt), aber dass es sich trotzdem nicht gut anfühlt, wenn man etwas in die Vagina einführt?

Ich muss dazusagen, dass dieses "Problem" für mich persönlich per se eigentlich überhaupt kein Problem ist und ich per se absolut nicht darunter leide, dass sich vaginale Penetration für mich nicht gut anfühlt, da ich gut masturbieren kann und ich keine Probleme damit habe, einen Orgasmus zu erreichen. Eigentlich finde ich es sogar ganz praktisch, dass ich nicht das Bedürfnis habe, einen Dildo zu verwenden, da das Masturbieren mit Dildo viel umständlicher wäre als ohne und ich dann immer sehr aufpassen müsste, dass ich keine Bakterien in die Vagina bringe. Also eigentlich, wenn es nur um mich ginge, würde ich mir das gar nicht erst angewöhnen wollen, dass ich mit Dildo masturbiere, weil das das Masturbieren so kompliziert machen würde.
Mir persönlich würde es auch absolut nichts ausmachen, wenn ich nie Vaginalsex haben würde, weil es genug andere Dinge gäbe, die ich mit einem Sexualpartner machen könnte, die ich gerne machen würde.

Ich habe allerdings Angst, dass ich dadurch nur schwer einen Sexualpartner finden würde, dem das nichts ausmacht. Bis jetzt kam ich noch nicht dazu, dass ich mit jemandem schlafen würde und daher war ich noch nicht mit dieser Situation konfrontiert.

Also eigentlich ist mein einziges Problem in dieser Hinsicht, dass es dem Sexualpartner vielleicht nicht passen würde, dass ich keinen Vaginalsex will.
Soll ich den Vaginalsex also für meine zukünftigen Partner üben, obwohl ich das aufgrund der Schmerzen eigentlich nicht üben will, damit ich bessere Chancen habe, dass jemand mit mir schlafen will? Oder ist das in meinem Fall sowieso aussichtslos, dass sich das je gut anfühlen wird?

Danke für die Beantwortung der Fragen und auch meiner Frage!

Unsere Antwort

Viele erwarten, dass sich etwas in die Vagina aufzunehmen sofort toll und erregend anfühlt. Das ist aber nicht der Fall. Das passiert nicht sofort und von allein, es muss erlernt werden. Und es kann meist erlernt werden.

Die meisten Frauen entdecken zuerst die Klitoris als Ort der sexuellen Stimulation und Erregung, und die meisten Frauen lernen zuerst über die Klitoris, sich zu erregen und zu einem Orgasmus zu kommen. Von dem her hast du völlig Recht, dass die meisten Frauen für eine befriedigende Sexualität mit der Klitoris allein bestens ausgerüstet sind und die Vagina nicht unbedingt als Ort sexueller Erregung und Stimulation benötigen.

Die Entwicklung der Sexualität ist ein Lernprozess, den frau so weit ausbauen und weiterentwickeln kann, wie sie möchte.

Es ist schon recht wahrscheinlich, dass ein männlicher Sexualpartner an vaginalem Verkehr interessiert sein wird, da Männer in der Regel über Reibung am Penis erregt werden und so zum Orgasmus kommen und sie dies oft beim Geschlechtsverkehr als besonders schön erleben.

Was man zu zweit im Bett machen möchte, ist natürlich sehr individuell und das Spektrum ist sehr weit. Von dem her ist es grundsätzlich schon möglich, dass du mit deinem Sexualpartner die Sexualität ohne Geschlechtsverkehr komplett geniesst und er auch damit happy ist.

Du scheinst ja aber sexuell interessiert zu sein und bist am Experimentieren mit verschiedenen Methoden der Selbstbefriedigung. Das ist super, denn so lernst du und kannst deine sexuellen Fähigkeiten und Erlebnisse erweitern.

Ich würde aufnehmenden Sex nicht gleich verwerfen, wenn du beim ersten Experimentieren mit einem Dildo Schmerzen oder unangenehme Gefühle hast. Denn es ist normalerweise ein Lernprozess.

Der Lernprozess geht meist von "Ich finde das unangenehm" zu "ah, inzwischen habe ich mich daran gewöhnt und kenne es, finde es aber nicht erregend" bis zu "oh- jetzt habe ich herausgefunden, dass mich vaginale Stimulation erregen kann und dass ich es schön und angenehm finde". Du entdeckst also etwas weiteres, was dir sexuellen Genuss bereitet, auch wenn der nicht von Anfang an zu spüren war.

Zu Beginn könntest du zum Beispiel deine Vagina mit einem Finger erkunden und schauen, was du dabei entdeckst. Wo ist es weich, wo ribbelig, kannst du deinen Gebärmutterhals am Ende der Vagina spüren? Wie fühlt sich die G-Zone, also die Vorderwand der Vagina an, wenn du sexuell erregt bist? Zuerst geht es mehr um das Entdecken des vaginalen Innenraums, um dir wie eine innere Landkarte zu erstellen. Der zweite Schritt ist die Erotisierung der Vagina, also dass du sexuelle Erregung mit Berührungen in der Vagina zu verbinden beginnst. Du kannst dich also wie normal an der Klitoris erregen und zusätzlich einen Finger in die Vagina einführen und ein wenig gegen die Wände drücken, so machst du im Gehirn neue Nervenverbindungen, durch die du mit der Zeit lernst, vaginale Berührungen auch als sexuell erregend zu empfinden. Das braucht aber Zeit und mehrere Wiederholungen. Von einem Finger kannst du dann auf zwei Finger gehen, oder auf einen kleinen Dildo. Such dir etwas, das dir keine Schmerzen bereitet und an das sich deine Vagina langsam gewöhnen kann. Die Vagina ist nämlich ein äusserst dehnbarer "Schlauch", der grundsätzlich einen Penis oder einen Dildo aufnehmen kann. Die meisten Frauen müssen sich zuerst aber daran gewöhnen.

Das wäre dann auch so mit einem männlichen Sexualpartner. Da ist es häufig die ersten Male mit Geschlechtsverkehr noch nicht so angenehm. Aber für viele Frauen wird es dann relativ bald besser und sehr oft dann mit der Zeit auch erregend und schön, wenn sie den Penis ihres Partners in ihrer Vagina spüren. Es braucht einfach ein wenig Übung und genügend Sorgfalt. 

Da es bei dir ja aktuell noch kein Thema ist mit Geschlechtsverkehr, empfehle ich dir, im Moment den Fokus auf den Genuss und das Experimentieren beim Masturbieren zu legen. Und wenn es dann aktuell ist, würde ich gut darauf achten, auf was du Lust hast mit deinem Partner, was sich gut anfühlt. Und zusammen könnt ihr neugierig und spielerisch ausprobieren, was euch gefällt. Es lohnt sich, sich genügend Zeit dafür zu geben.

Schau dir mehr Antworten und Infotexte an zum Thema

Frage Nr. 39097 von 17.11.2024

Brauchen manche Menschen von Natur aus mehr Sex, um glücklich zu sein, als andere, in dem selben Sinn, in dem manche Menschen mehr sozialen Kontakt zu anderen brauchen? Besteht da ein Zusammenhang?

Ich kenne Personen, die freiwillig fast keinen sozialen Kontakt zu anderen Personen haben und damit zufrieden sind, oder zumindest behaupten, damit zufrieden zu sein. Ich habe mit Personen gesprochen, die während der Pandemie nicht besonders darunter litten, dass sie fast keinen Kontakt zu anderen Personen hatten.

Bei mir ist das dagegen ganz anders. Ich litt sehr stark darunter, dass ich so wenig sozialen Kontakt hatte und hatte so starke Depressionen deshalb, dass ich nichts mehr arbeiten konnte und jeden Tag aufgrund der Depressionen stundenlange am Tag im Bett liegen musste und komplett verzweifelt war, obwohl ich nicht einmal wohnte. Letztendlich musste ich deshalb Psychopharmaka nehmen, was auch nur begrenzt half.
Als ich ein Kind war, war es auch schon so, dass ich am liebsten jeden Tag fast den ganzen Tag mit meinen Freund*innen verbracht hätte.

Deshalb verwundert es mich sehr, dass es Personen gibt, denen es trotz der selben sozialen Isolation in dieser Zeit um so viel besser ging als mir.

Kann es sein, dass manche Menschen von Natur aus mehr sozialen Kontakt brauchen und daher bei sozialer Isolation auch viel stärker leiden? So ähnlich, wie es extrovertierte und introvertierte Menschen gibt.

Gilt dasselbe für Sex, da Sex eine Form von intensivem sozialen Kontakt ist? Leiden Personen, die mehr sozialen Kontakt brauchen, um glücklich zu sein, auch stärker, wenn sie keinen Sex haben?

Ich kenne viele Personen, die schon seit längerem keinen Sex haben und die aber scheinbar nicht besonders darunter leiden und auch kaum Motivation haben, jemanden kennenzulernen, mit dem sie Sex haben können.
Ich leide sehr darunter, wenn ich länger keinen schönen, erfüllenden Sex habe. Allerdings habe ich das Gefühl, als ob das die meisten Leute, mit denen ich spreche, nicht nachvollziehen können, dass man so darunter leidet. Kann es sein, dass ich deshalb stärker leide, weil ich diesen Kontakt zu anderen Menschen stärker brauche als andere?

Unsere Antwort

Ja, Menschen sind da sehr unterschiedlich. Sowohl was sozialen Kontakt angeht, als auch was Sex mit anderen Personen angeht.

Mir ist nicht bekannt, ob es da einen direkten Zusammenhang gibt. Ich vermute, es gibt auch Menschen, die zwar sehr viel sozialen Kontakt wollen, aber keinen Sex und umgekehrt. Entscheidend ist, dass bei dir beides zusammen auftritt. Und das darf auch unabhängig davon wahr sein, ob das bei anderen auch der Fall ist.

Du scheinst neugierig darauf zu sein, wieso das mit dem Leiden und dem Brauchen bei dir so ist.

Was bedeutet brauchen für dich? Wozu brauchst du es? Gibt es Bestätigung, dass du okay bist? Welche Bedürfnisse erfüllt der soziale Kontakt und der Sex? Ist es Anerkennung, ist es Zuneigung...? Hilft es gegen Gefühle von Einsamkeit? Wenn du mehrere Strategien hast, wie du dir diese Bedürfnisse erfüllen kannst, bist du unabhängiger von etwas, was dir nicht immer zur Verfügung steht.

Es kann auch ein Wünschen sein. Und es kann gegen das Leiden helfen, sich das Wünschen zu erlauben. Ich vermute, weil du von Leiden schreibst, dass dein Körper derzeit eher zusammensinkt beim Wünschen. Und das macht etwas mit deiner Stimmung. Viele Menschen haben als Kinder nicht gelernt, ihre Wünsche selbstbewusst zu verfolgen.

Manche Menschen lassen die Körperempfindungen, die mit dem Wünschen einhergehen, sich ausbreiten. Sie holen sich die schönen Gefühle, die sie mit dem Wunsch verbinden schon zu sich in der Vorstellung. Ja, ich wünsche mir Sex, weil es so schön ist, wenn... Ja, ich wünsche mir sozialen Kontakt, weil ich es mag, wenn... Sie erlauben sich das Tagträumen. Wünschen kann mit einem Ausdehnen in deinem Körper einhergehen, mit freigesetzter Energie. Das könntest du dir angewöhnen. Du könntest spielerisch grosse Bewegungen mit deinen Armen machen und dabei aussprechen "Ich wünsche mir Sex und sozialen Kontakt.". Teste mal, welchen Unterschied es macht, ob du das so sagst oder in einer eher zusammengesunkenen Körperhaltung. Du könntest auch mal schauen, wie du deine Aufmerksamkeit wieder etwas anderem zuwenden kannst, wenn sie sich an dem Gedanken, was dir fehlt, festgehängt hat.

Interessant fände ich, wie es dir besser gehen kann mit den Umständen. Wünschst du dir dazu Unterstützung? Gibt es etwas, wobei wir dich begleiten können? Dann schreib uns einfach wieder und gib bitte die Nummer dieser Frage an.

Schau dir mehr Antworten und Infotexte an zum Thema

Frage Nr. 39095 von 17.11.2024

habe mit freundin sehr betrunken anal einen kleinen vibrator eingeführt und sind dann eingeschlafen, und jetzt nicht mehr sicher ob er noch drin ist. schmerzen hats keine und vorsichtig mit dem finger bereits nachgeschaut, ob er noch drin ist, aber nichts gefunden

Unsere Antwort

Wenn ich dich richtig verstehe, war das ein Vibrator, der nicht für die anale Anwendung gemacht ist. Vibratoren für den Anus sind am unteren Ende so breit, dass sie nicht im Anus verschwinden können. Die Darmmuskulatur zieht Dinge nach oben. Darum steck zukünftig nur Dinge in den After, die nicht darin verschwinden können.

Falls ihr den Vibrator nicht finden könnt, solltet ihr zum Arzt gehen und sagen, was passiert ist. Denn Gegenstände, die über längere Zeit im After verbleiben können zu ernsthaften Verletzungen führen. Auch wenn euch das vielleicht unangenehm ist, sprecht mit einem Arzt. Es passiert häufiger als man denkt, dass Menschen Gegenstände im Anus von Ärzt*innen entfernen lassen müssen.

Schau dir mehr Antworten und Infotexte an zum Thema

Frage Nr. 39094 von 17.11.2024

Liebes Lilly- Team,
ich (weibl., 22) brauche dringend euren Rat. Dieses Jahr war schlimm für mich, ich habe viel geweint und komme immernoch nicht mit der Situation klar. Ich bin mit jemandem in eine Beziehung gegangen, wo am Anfang alles perfekt war. Doch dann hat er sich schon nach kurzer keine Mühe mehr gegeben, hatte nie Zeit für mich und alles Andere war wichtiger. Auch die Zärtlichkeiten wurden immer weniger und das nach nicht mal 3 Monaten. Länger hat es auch nicht gehalten und das Ganze ging auseinander.

Für mich ist eine Welt zusammengebrochen, ich hatte schon immer mit emotionaler Abhängigkeit zu kämpfen und es fühlte sich an, als wäre mir der Boden unter den Füßen weggerissen worden. Während ich immer wieder alles versuchte, kam nichts von ihm. Er wollte sich normal treffen aber keine Beziehung mehr, anscheinend auch mit keiner Anderen. Ich habe es lange hinbekommen standhaft zu bleiben und abzulehnen, weil ich wusste, dass mich das nur noch mehr kaputt machen würde. In der Zeit gab es andere Männer, die mir offensichtlich zeigten, dass sie mich gerne näher kennenlernen würden. Aber ich kann nicht. Ich weiß nicht, wieso ich ihn nicht loslassen kann.

Ich weiß, es ist dumm, dass ich vor Kurzem doch einen Treffen zugestimmt habe, denn es endete im Bett. Ich fühle mich so sehr zu ihm hingezogen, dass ich sogar so etwas in Kauf nehme, obwohl ich das niemals von mir erwartet hätte. Zu rennen, sobald es mal passt und nur dann, wenn er mal Lust und Zeit hat. Ich weiß nicht mehr weiter.

Unsere Antwort

Ich kann mir gut vorstellen, dass dich diese Erfahrung umgehauen hat. Es braucht etwas Geduld, um dich davon zu erholen.

Du bist eine intelligente Frau und hast daher vieles selbst erkannt. Deine emotionale Abhängigkeit trägt dazu bei, dass du in dieser Beziehung bleibst, obwohl du weisst, dass sie dir nicht gut tut. Du beschreibst ein Gefühl von Anziehung, die sich über jede Vernunft hinwegsetzt. Das ist typisch für Liebesbeziehungen, die auf emotionaler Abhängigkeit beruhen.

Wenn du emotional mehr auf eigenen Beinen stehst, kannst du dich einfacher abgrenzen. Dafür ist es ganz wichtig, dass du klar siehst. Wie verhält sich dieser Mann dir gegenüber? Was würdest du sagen, wenn du das wirklich völlig ungeschönt beschreibst?

Schau dazu zunächst bitte in diesen Text.

Welche Freundschaften hast du, die dich beim Überwinden dieser Beziehung unterstützen? Freund*innen sind eine wichtige Stütze, wenn du mit Schwierigkeiten zu tun hast.

Es kann gut sein, dass das Lesen bei dir weitere Fragen aufwirft. Dann schreib uns einfach wieder. Gib dann bitte die Nummer dieser Frage an.

Schau dir mehr Antworten und Infotexte an zum Thema

Frage Nr. 39093 von 16.11.2024

Hallo ich bin 17w ich habe das gefühl ich hatte noch nie einen Orgasmus ich weiss nicht was ich falsch mache. Ich masturbiere und habe auch schom Sex gehabt es fühlt sich einfach nicht so an wie es alle beschreiben. Was soll ich tun??
Lg Maria

Unsere Antwort

Der Orgasmus fällt nicht vom Himmel. Ob und wie du einen Orgasmus erlebst, hängt von vielen Dingen ab. Wir haben viele Texte zu diesem Thema geschrieben. Lies zum Beispiel mal die Texte «Wieso komme ich (w) nicht (immer) zum Orgasmus?», «Was ist ein Orgasmus?» und «Erregung zum Orgasmus: Tipps für Frauen».

Schau dir mehr Antworten und Infotexte an zum Thema

Frage Nr. 39092 von 16.11.2024

Wie frage ich am besten ein Mädchen an?

Unsere Antwort

Meinst du, wie du am besten ein Mädchen ansprechen kannst? Zu diesem Thema haben wir den Text Wie spreche ich jemanden an? geschrieben. Dort findest du viele Tipps, die dir helfen können. Ausserdem empfehle ich dir auch die Texte in unserem Kapitel Tipps fürs Dating und Verführen zu lesen. 

Schau dir mehr Antworten und Infotexte an zum Thema

Frage Nr. 39090 von 16.11.2024

Hallo,
Ich bin weiblich und 15.
Ich wollte fragen ob es möglich ist schwanger zu werden, wenn ein Junge mit Lustropfen an der Hand ,ein Mädchen die ihre Hose an hat fingert ?Also wenn man durch die Hose gefingert wird.

Unsere Antwort

Wenn deine Hose immer zwischen der Hand des Jungen und deiner Vagina war, kannst du nicht schwanger geworden sein. Wenn ihr die Hose zur Seite geschoben habt und der Junge vom Lusttropfen ganz triefende Finger in deine Vagina eingeführt hat, besteht das Risiko einer Schwangerschaft. Denn damit du vom Lusttropfen schwanger werden kannst, müsste eine grössere Menge Lusttropfen direkt in deine Vagina gelangen. Lies dazu bitte auch die beiden Texte «Lusttropfen: Tipps zur Schwangerschaftsverhütung» und «Tipps zum Verhüten beim Petting und beim Vorspiel».

Schau dir mehr Antworten und Infotexte an zum Thema

Frage Nr. 39089 von 15.11.2024

Hallo,
Ich bin weiblich, 25 Jahre alt und wollte fragen, ob ihr mal einen Artikel über Scham bezüglich Sexualität schreiben könnt. Meine Eltern sind sehr konservativ und als ich mit 17 schwanger wurde, war es mehr die Tatsache, dass ich Sex hatte, die sie so schockierte. Das Thema Sex, Menstruation etc wurde totgeschwiegen und war extrem Scham behaftet. Ich merke, dass Scham bei mir eine große Rolle spielt und ich beim sex bisher immer nur die Bedürfnisse meines Partners befrieden wollte und befriedigt habe, mich aber weder mit meiner eigenen Lust noch Befriedigung jemals auseinander gesetzt hab, obwohl ich immer das Gefühl hatte, offen mit meiner Sexualität umzugehen. Inzwischen sehe ich, dass das nicht so ist, es fällt mir schwer beim sex anzunehmen, ich schäme mich, wende mein Gesicht ab und es ist mir unangenehm. Ich habe versucht es mit einem Saugnapfdildo zu machen, aber ich habe mich sehr geschämt. Vielleicht könnt ihr mal was darüber schreiben, wie man mit der Scham beim Thema Sexualität umgehen kann. Dankeschön

Unsere Antwort

Das ist eine sehr gute Idee, dass wir mal einen Artikel über Scham bezüglich Sexualität schreiben könnten. Ich nehme das in unsere Liste auf.

Wir haben tatsächlich schon öfter darüber nachgedacht, mehr Inhalte zu schreiben für Menschen aus sehr konservativen Hintergründen, die es schwer haben, damit einen Umgang zu finden. Es motiviert uns, dass du danach fragst.

Falls du direkt loslegen möchtest, die Scham anzuerkennen, zuzulassen und dann zu überwinden, empfehle ich dir diese Infotexte:

Schau mal, wie weit du kommst mit den Infotexten. Und schreib uns gern wieder. Es wäre wichtiges Feedback für uns, ob du mit den Tipps weiterkommst und wo du noch etwas anderes brauchst.

Schau dir mehr Antworten und Infotexte an zum Thema

Frage Nr. 39088 von 15.11.2024

Guten Tag,
was kann man tun wenn ein Arzt in der forensischen Psychiatrie Homosexuelle bzw. Schwule Männer heilen möchte? Wie kann man dagegen vorgehen? Welche Risiken bestehen wenn man dagegen vorgehen wollen würde?

Unsere Antwort

Du stellst eine sehr interessante Frage. In einem Bericht des Human Right Council der UNO werden sog, Konversionstherapien als Menschrechtsverletzungen gewertet. Den UNO-Staaten wird empfohlen, solche Therapien gesetzlich zu verbieten und vor allem Kinder und Jugendliche davor zu schützen. Ebenso sollen alle Gesetze, die solche Therapien ermöglichen, ausser Kraft gesetzt werden. Die Europäische Union hat diese Empfehlung an ihre Mitglieder weiter gegeben. Viele Staaten sind der Empfehlung gefolgt.

Wenn du in Deutschland lebst, kannst du dich auf ein Gesetz berufen. Das Gesetz zum Schutz vor Konversionsbehandlungen  schützt alle Personen unter 18 Jahren. Erwachsene sind dann geschützt, wenn sie über das Verbot nicht informiert wurden und darum nicht informiert in die Therapie einwilligen konnten. Du kannst hier die Therapie verweigern und dich auf das Gesetz berufen.

In der Schweiz und in Österreich ist das anders. Hier sind die sog. Konversionstherapien noch nicht gesetzlich verboten. In einer Veröffentlichung des Schweizer Parlaments vom 5.3.2024 kannst du nachlesen, dass auch kein Gesetz geplant ist. Einer Veröffentlichung des österreichischen Parlaments vom 6.6.2024 kannst du entnehmen, dass das Gesetz noch nicht fertig ist. In beiden Ländern kannst du die Therapie verweigern. Allerdings bist du nicht durch ein Gesetz geschützt. Falls du zu einer sog. Konversionstherapie gezwungen wirst, solltest du dich an Beschwerdestellen in deiner Nähe wenden. Zuständig wären Ärztegesellschaften, die alle Ombudsstellen haben. Ebenso könnten dich Organisationen zum Patientenschutz (Schweiz) oder (Österreich) unterstützen. Auch LGBTQ+-Organisationen werden dich unterstützen.

Schau dir mehr Antworten und Infotexte an zum Thema

Frage Nr. 39087 von 15.11.2024

Ich (fast 14) wurde in den Sommerferien wegen meiner Phimose operiert. In unsere Klasse gehen noch zwei weitere Jungs die auch beschnitten sind. Seit der Beschneidung ist mein Penis sehr empfindlich und wird noch öfter steif als vor der Operation. Besonders unangenehm ist das wenn wir nach dem Sportunterricht duschen und die anderen auf meinen Penis glotzen und immer wieder mal blöde Bemerkungen machen. Die beiden anderen beschnittenen Jungs haben damit keine solchen Probleme,ihre Penisse werden viel seltener steif. Was kann ich tun um das zu verhindern, ich habe schon den Rat bekommen beim Duschen eine Badehose anzuziehen aber das finde ich auch keine endgültige Lösung.

Unsere Antwort

Dass nach einer Vorhautentfernung die Eichel etwas empfindlicher ist, liegt daran, dass die Eichel nun nicht mehr geschützt ist von der Vorhaut. Somit hat die Eichel vermehrt Kontakt mit Kleidern (Unterhose, Pyjama), was sich die Eichel noch nicht gewöhnt ist. Diese Überempflindlichkeit sollte sich nach einer Weile einpendeln. Die meisten beschnittenen Männer berichten sogar eher von einer weniger sensiblen Eichel mit der Zeit, da sich die Eichel an Reibung mit Kleidern gewöhnt und deshalb weniger empfindlich auf Berührungen reagiert. 

Aus deiner Frage entnehme ich, dass du dich schon mit den anderen Jungs ausgetauscht hast und dabei herausgefunden hast, dass sie dieses Problem nicht kennen. Ein weiterer Schritt könnte sein, deine:n Urolog:in (die Fachperson, die dich operiert hat) zu fragen, wie lange es dauert, bis sich die Sensibilität einpendelt? Vielleicht kannst du durch vermehrtes Berühren der Eichel (z.B. beim Duschen zu Hause, bei der Masturbation) den Prozess der De-Sensibilisierung etwas beschleunigen? Sodass dein Penis mit der Zeit beim öffentlichen Duschen nicht mehr auf jede Berührung mit einer Erektion reagiert. 

Dass du dein Problem überhaupt schon angesprochen hast, zeigt mir, dass „darüber reden“ für dich eine Option ist? Wenn du dir das zutraust, könntest du den anderen Jungs erklären, dass du eine Operation hattest und dein Penis deshalb vorübergehend etwas empfindlicher ist als sonst. Dann würden sie verstehen, dass es einen medizinischen Grund gibt für deine Erektionen. Erschwerend kommt hinzu, dass Jungs in der Pubertät einen Testosteronschub haben. Das begünstigt spontane Erektionen zusätzlich. Ganz grundsätzlich ist es hilfreich zu wissen, dass Erektionen ein gutes Zeichen sind: Es bedeutet, dass dein Penis gesund ist. Lies hierzu diesen Text. Und Erektionen gehen am ehesten wieder weg, wenn sich die Muskulatur im Beckenboden entspannt. Sprich: Du kannst lernen, mit Entspannungstechniken so zu atmen, dass keine Erektion entsteht - oder eine bestehende wieder nachlässt. In diesem Text gibt es Tipps dazu zum Nachlesen.

Schau dir mehr Antworten und Infotexte an zum Thema

Frage Nr. 39086 von 14.11.2024

Ich meine Freundin sehr, aber beim Sex haben wir immer Mühe zur starten. Besonders das Vorspiel ist meist holprig. Ich bin gerne bereit zu massieren und mir Zeit zu nehmen. Sie hingegen findet es nicht nötig, mich mit der Zunge an der Eichel oder an den Brustwarzen zu lecken. Es stimmt schon, dass ich auch ohne Vorspiel schnell ready bin. Trotzdem würde ich mir mehr Vorspiel wünschen oder auch einfach mal puren Oralsex. Sie versteht das nicht und fühlt sich sehr schnell angegriffen oder als Sexarbeiterin. Ich habe schon mehrmals angesprochen, dass ich sie liebe und mir das wichtig ist. Was kann ich noch tun?

Unsere Antwort

Das Vorspiel ist sehr wichtig für die weitere sexuelle Interaktion. Deine Bereitschaft daran zu arbeiten, sich Zeit zu nehmen und zu massieren ist eine große Ressource von dir.

Wenn sich deine Freundin jedoch wie eine Sexarbeiterin fühlt, dann liegt das vermutlich daran, dass sie sich zu etwas gedrängt fühlt, was sie nicht möchte. Wenn ihr Dinge macht, zu denen sie sich bereit fühlt, ist die Wahrscheinlichkeit grösser, dass sie gerne mitmacht und neugierig bleibt auf weitere gemeinsame Entdeckungen.

So wie ich es herauslese, hat sie Mühe mit dem Oralverkehr. Deine Freundin hat vermutlich einen guten Grund, warum sie keinen Oralsex möchte. Wenn Du diesen kennst, könnt ihr daran arbeiten oder einen Kompromiss finden.

Wichtig ist in deinem Fall, dass du weiterhin offen mit deiner Partnerin über das Thema Sex redest. Vielleicht kannst du herausfinden, was deine Freundin für Vorlieben (auch im Bezug auf das Vorspiel) hat, was sie gerne macht und was nicht. Gleichzeitig hast Du ebenfalls die Möglichkeit, deine Wünsche und Vorstellungen auf eine Weise zu äußern, das sie gerne mitmacht. Dieser Artikel hilft Dir beim Reden: Reden über Sex ist hilfreich und erotisch

Schau doch mal, ob du damit weiterkommst. Falls du uns nochmal schreibst, wäre es hilfreich für mich, euer Alter zu wissen. Gib bitte auch die Nummer dieser Frage an.

Schau dir mehr Antworten und Infotexte an zum Thema

Frage Nr. 39085 von 14.11.2024

39030: Danke für die Antwort, gerne führe ich noch etwas weiter aus.

Ja, es ging dann teilweise gar nichts mehr. Nicht mit Partnerin und nicht alleine. Die Entwöhnung sah so aus, dass ich mir solche Filme nur noch selten gegönnt habe (vor allem nicht aus Langeweile). Ich habe auch geschafft, die Hände von mir zu lassen. Danach habe ich ausgemacht und gesagt: gut, an dieser Stelle reicht es. Wenn das nicht ausgereicht hat, habe ich die Wohnung verlassen und bin spazieren gegangen. Das hat oft funktioniert. An einem Abend mit Alkohol, hat es auch mal nicht funktioniert bzw. die Erektion dann schon. Das ging ernsthaft über einen Zeitraum von circa fünf Jahren. Ich habe auch keinen Drang gehabt, mir etwas ansehen zu müssen, es war hin und wieder die Lust, man könnte mal wieder. Eine schöne, warme Dusche kann hin und wieder auch mal einen Reiz auslösen, aber Aktivitäten zu zweit selten. Da steh ich dann viel zu sehr unter Stress und Druck. Obwohl meine Partnerin verständnisvoll ist und wir eine liebevolle Beziehung führen, schon 7 Jahre. so, wenn du noch was wissen muss, melde dich.

Unsere Antwort

Vielen Dank für die weiteren Informationen.

Ich möchte dir zunächst einen anderen Blick auf deine sexuelle Lerngeschichte anbieten: Du hast früh entdeckt, dass dich Bilder von nackten Frauen sexuell erregen. Das ist eine sexuell gesunde Reaktion auf einen erotischen Stimulus. Das hast du häufig wiederholt, weil es sich gut angefühlt hat. Du hast das Anschauen von erotischen Bildern und Videos also stark mit sexueller Erregung verknüpft. Das ist erstmal eine wichtige Ressource, auf der du aufbauen kannst.

Es klingt so als hättest du nicht viele andere sinnliche Erlebnisse mit deinem Penis, deinen Hoden oder generell deinem Körper gehabt. Möglicherweise fehlen mir da Informationen, aber von dem was ich lese, klingt es so. Was dann häufig passiert, ist, dass der gewohnte Stimulus irgendwann nicht mehr ausreicht, um eine stabile Erektion hervorzurufen. Es müssen also immer intensivere Filmchen her. Wenn ich dich richtig verstehe, hast du das so erlebt.

Dein Lösungsversuch war dann: Entwöhnung. Das ist erstmal naheliegend, in unserer beraterischen und therapeutischen Erfahrung funktioniert das aber häufig nicht - zumindest nicht auf Dauer. Du bist der Logik gefolgt: Das viele Pornos gucken hat dazu geführt, dass ich keine Erektion mehr habe, also müssen die Pornos weg. Entscheidend ist aber, was du aufgrund der Pornos nicht erlebt und gelernt hast. Und davon braucht es mehr statt weniger.

Du beschreibst, dass du dich von Pornos abhängig erlebst oder erlebt hast. Dann kann es sein, dass du findest, die Pornos sind schuld. Nein, das sind sie nicht. Pornos sind einfach Erregungsquellen. Du hast in vielen Wiederholungen gelernt, dich über das zu erregen, was du dort siehst und hörst. "Schuld" ist also dein sexueller Lernprozess. Hier liest du nach, wie das sexuelle Lernen funktioniert.

Wenn ich mir konkret deine sexuelle Lerngeschichte betrachte, vermute ich folgendes: Beim Pornos schauen war deine Aufmerksamkeit nicht beim Spüren deines Körpers und den feinen Wahrnehmungen in deinem Penis, sondern bei den Bildern. Das Spüren wurde also kaum trainiert. Dieses Spüren ist aber eine wichtige Voraussetzung für stabile Erektionen bis ins hohe Alter. Aber keine Sorge, du kannst in jedem Alter weiterhin sexuell dazulernen. Dafür gibt es Wahrnehmungsübungen. Die empfehle ich dir sehr.

Zusätzlich vermute ich, dass du dir die Sexualität mit dir selbst nicht erlaubst. Vielleicht denkst du: "Ich sollte nicht so oft masturbieren" oder "Ich sollte keine Pornos schauen". Vielleicht erlaubst du dir nicht die Art von sexuellen Aktivitäten, die du dir wünschst. Vielleicht hast du ein schlechtes Gewissen. Warum denkst du, dass du das, was du tun willst, nicht tun solltest? Es ist dein sexuelles Recht, Sex zu haben und sexuelle Aktivitäten zu geniessen. Es gibt kein "falsch" oder "zu viel", solange du nichts Verbotenes tust und niemandem dabei schadest. Frag dich also selbst: Wer oder was verbietet dir, dies zu tun? Vielleicht hast du einen "inneren Polizisten" in deinem Kopf, der dir sagt, was richtig und was falsch ist. Woher kommt der innere Polizist? Seit wann hast du ihn? Wieso?

Wir von Lilli finden, es macht einen riesigen Unterschied, ob du Sex machst, den du wirklich lustvoll und positiv erlebst, oder ob du während und nach dem Sex eher Stress und negative Gefühle erlebst. Du schreibst ja selbst, dass Sex bei dir gerade mit Druck und Stress verbunden ist. Es ist daher sinnvoll, wenn du herausfindest, wie du Sex haben kannst, bei dem es dir gut geht – vorher, währenddessen und nachher. Genuss ist wunderbares Futter für deine Erektion.

Nimm dir bitte eine Minute Zeit und denk darüber nach, wie du Sex (allein oder mit anderen) hast. Was machst du mit deinem Körper? Schau dir diesen Text an, der gibt dir Tipps, auf was du achten kannst. Möglicherweise merkst du, dass du dich wenig bewegst mit dem Körper, sondern dass der eher angespannt ist. Hohe Muskelspannung kann sexuellem Genuss verhindern. Mehr dazu erfährst du in diesem Text.

Und wo bist du mit deiner Aufmerksamkeit? Wenn du vor dem Bildschirm oder am Handy bist, richtet sie sich wahrscheinlich auf das, was du siehst oder hörst. Oder vielleicht ist es eine Fantasie. Oder irgend etwas anderes ausserhalb von dir, das dir den Kick gibt. Das heisst, du bist mit der Aufmerksamkeit nicht in deinem Körper.

Sex ist etwas, das sich in deinem Körper abspielt. Du wirst den Sex viel erfüllender erleben, wenn du dich wirklich darauf einlässt, was in deinem Körper passiert, und wenn du lernst, das intensiv und angenehm zu empfinden und all das hilft deiner Erektion.

Du beschreibst, dass du unter einer warmen Dusche ab und zu eine Erektion hast. Das zeigt, dass es eine gewisse Entspannung braucht, damit sexuelle Erregung bei dir ausgelöst wird. Du könntest dir bewusst mehr solche Situationen schaffen. Es geht wirklich darum, aufmerksam dafür zu sein, was für dich gut funktioniert und davon mehr zu machen. Zum Beispiel könntest du wunderbar, die Beckenschaukel unter der Dusche machen.

Nackter Mann vor hellblauem Hintergrund steht unter der Dusche. Er hat die Hand um seinen Penis und schaukelt das Becken vor und zurück. Dabei atmet er ein und aus.

Noch ein wichtiger Hinweis: Falls du über einen längeren Zeitraum gar keine Erektionen hast, solltest du auf jeden Fall zum Arzt gehen. Denn eine ausbleibende Erektion kann ein Frühwarnzeichen für schwerwiegende Herz-Kreislauf-Erkrankungen sein. Es kann ebenfalls Stress und Druck rausnehmen, wenn du mit einem vom Arzt verschriebenen Potenzmittel eine verlässlichere Erektion hast. Das ist eine gute Unterstützung für das Üben wie oben geschrieben. Das Trainieren der Wahrnehmung braucht Ausdauer und Geduld, aber wie du in diesem Bild siehst, lohnt es sich:

Zeitstrahl zu Veränderungen beim Üben

Schau mal, was du anfangen kannst, mit dem, was wir schreiben.

Du hast gute Voraussetzungen, eine Veränderung umzusetzen. Du hast eine liebevolle Partnerin und in der Vergangenheit bereits bewiesen, dass du Disziplin hast, wenn du etwas verändern möchtest.

Eine schriftliche Online-Beratung kann nicht alles bieten, was eine Beratung in Präsenz oder per Video bieten kann. Ich könnte mir vorstellen, dass es dir an dieser Stelle gut tun würde, Kontakt mit einer Person der Therapeut:innen Liste aufzunehmen. In einer Beratung kann man die Beziehungsaspekte, dein Entwöhnen und die Lustlosigkeit ganz genau anschauen. Ich hoffe, dass dich das ermutigt, eine Fachperson aufzusuchen, welche dir sicher weiterhelfen kann, falls du allein nicht weiter kommst oder dir den Komfort einer unterstützenden Person gönnen möchtest.

Schau dir mehr Antworten und Infotexte an zum Thema

Frage Nr. 39084 von 14.11.2024

Hallo! Ich bin weiblich u d 25 Jahre alt:Ich leide schon 6 Jahre an Vulvodynie.Was denken Sie über Die Radiofrequenz-Methode im Imtimereich? Können dadurch meine Schmerzen verschwinden?

Unsere Antwort

Die Radiofrequenz-Methode ist aktuell noch keine etablierte oder empfohlene Therapie bei Vulvodynie.

Bei der Radiofrequenztherapie wird mithilfe von Radiowellen Wärme in die Haut abgegeben. Diese dringt in tiefe Gewebeschichten ein und regt dort die körpereigene Kollagenproduktion an und kann die Durchblutung verbessern. Diese Methode wird in der Kosmetik zum Beispiel zur Hautstraffung angewendet. Seit einigen Jahren wird die Radiofrequenzbehandlung auch zur vaginalen Anwendung bei Frauen nach der Menopause angeboten, welche unter vaginaler Trockenheit oder Blaseninkontinenz leiden.

Zur Anwendung an der Vulva bei Vulvodynie gibt es gemäss meinem Wissensstand praktisch keine Daten oder Studien. Bei der Literaturrecherche habe ich eine einzige Publikation gefunden zur Anwendung von Radiofrequenz bei Vulvodynie, bei welcher zwar tatsächlich ein günstiges Resultat festgestellt wurde. Sie stammt allerdings von 2013 und die Autoren schreiben, dass es bisher die einzige Studie zu dieser Anwendung war und dass es für eine Empfehlung auf jeden Fall weitere Untersuchung bräuchte.

Schau dir mehr Antworten und Infotexte an zum Thema

Frage Nr. 39081 von 13.11.2024

Hallo liebes Lilli Team,

ich (w/22) habe vor ein paar Jahren eine Angststörung in Bezug auf das Thema Sex gehabt. Über die Jahre habe ich das gut in den Griff bekommen und seit ich festgestellt habe, dass ich auf Frauen stehe, kann ich den Sex auch auf eine Weise genießen, die ich damals nicht mehr für möglich gehalten hätte.

Es gibt jedoch noch manchmal Situationen, wie Heute zum Beispiel, in denen ich zwar Lust habe, aber ein Teil von mir weiß, dass ich mich nicht fallen lassen können werde. Der Teil, der Lust hat ist dann aber so groß und die Angst „Nein“ zu sagen, dass ich dann trotzdem weiter mache, obwohl ich mich schlecht fühle. Wenn meine Freundin das wissen würde, würde sie mir den Kopf verdrehen, weil sie das sehr gut nachempfinden kann und die letzte Person ist, die jemandem so ein Gefühl geben möchte. Ich habe also rein situativ keinen Grund dazu Angst zu haben. Und trotzdem schaffe ich es nicht.

Habt ihr Tipps wie man seine Grenzen früher spüren kann und dann auch zu ihnen stehen kann? Gibt es vielleicht bestimmte Übungen, die man machen kann, um über das „Nein“ Sagen anders zu empfinden bzw. das als natürlich zu empfinden?
Ich möchte mich nicht mehr so benutzt fühlen nach etwas, das eigentlich so schön ist.
Danke im Voraus!

Unsere Antwort

Erstmal herzlichen Glückwunsch, dass du bis hierher schon so viel geschafft hast.

Ich kann sehr gut nachempfinden, dass du dich benutzt fühlst, nach sexuellen Begegnungen, bei denen du dich eigentlich nicht gut fühlst. Und ich kann sehr gut verstehen, dass du das ändern möchtest.

Offensichtlich verstehst du hinterher schon sehr gut, dass deine Angst unrealistisch ist. Du kannst unterscheiden zwischen dem Gefühl der Angst und den Umständen um dich herum. Du weisst, dass es mit deiner Freundin sicher ist, "Nein" zu sagen. Die Frage ist also: wie kannst du erfahren, dass es sicher ist Nein zu sagen, wie kannst du einfacher spüren, was du möchtest und wie findest du einen Umgang mit der unrealistischen Angst, die sich erstmal so realistisch anfühlt, dass sie dich am Handeln hindert.

Ich weiss noch sehr wenig über deine Geschichte, aber mein erster Impuls wäre, dass du das Nein in "ungefährlichen" Situationen übst. Du kannst das deiner Freundin ankündigen: ich werde in Zukunft öfter mal Nein zu dir sagen, weil ich möchte, dass ich mich daran gewöhne, dass dann nichts schlimmes passiert. Bist du einverstanden damit, das mit mir zu üben?

Zudem gibt es noch viele weitere Schattierungen von Nein. Generell hilft Langsamkeit dabei, wahrzunehmen, was sich für dich stimmig anfühlt. Du könntest also um Langsamkeit bitten. Zum Beispiel so: "Ich brauch gerade etwas Zeit, um mich zu spüren" oder "Mir wäre es wohler, wenn wir etwas langsamer machen." oder "Ich hab voll Lust auf Sex mit dir, aber bin gerade noch nicht ganz da.".

Was dir auch dabei helfen kann, in Momenten der Angst sprechfähig zu bleiben, ist in dem Moment Weichheit und tiefes Atmen in deinen Körper zu bringen. Denn so schaffst du dir ein körperliches Gefühl von Sicherheit. In diesem Gefühl der Sicherheit bist du handlungsfähiger als in einem Gefühl von Angst. Du könntest also erkennen "ich habe gerade Angst", und du spürst wie die Angst sich in Anspannung in deinem Körper zeigt. Um die Angst zu lösen, ersetzt du die Angst mit etwas anderem, nämlich mit lockeren Bewegungen und tiefem Atmen.

Schau doch mal, was du damit anfangen kannst. Sei geduldig mit dir, wenn es nicht auf Anhieb klappt oder du manchmal in dein Muster von "einfach mitmachen, egal wie es mir dabei geht" fällst. Vielleicht möchtest du deine Freundin als Unterstützerin einweihen in dein Erleben. Das könnte auch eine Entlastung für dich schaffen.

Falls sich weitere Fragen ergeben oder du nicht weiterkommst, schreib uns einfach wieder. Gib dann bitte die Nummer dieser Frage an.

Schau dir mehr Antworten und Infotexte an zum Thema

Frage Nr. 39080 von 13.11.2024

Hallo Lilli Team

Ich bin Männlich und 27 Jahre alt.
Ich habe eine Frage betreffend Sexualität:
Ich hatte bis jetzt noch nie eine Freundin oder gross Kontakt zu näherstehenden Frauen in gleichem Alter.
Um meine Angaben noch zu ergänzen: ich befriedige mich bereits seit einigen Jahren selbst.
Am Anfang sehr häufig (täglich 1x) und mittlerweile 2-3x pro Woche
Dazu schaute ich jeweils passendes Filmmaterial.
Um mein Problem zu bekämpfen schaue ich diese mittlerweile nicht mehr (Anzahl bleibt identisch)

Nun ist es aber soweit und ich habe mit einer Frau näheren Kontakt.

Nun habe ich ein sehr peinliches und vorallem lästiges Problem.
In Ihrer Gegenwart werde ich ständig Feucht. Resp. ich weiss nicht ob dies der richtige Ausdruck dafür ist.
Ich habe sobald ich ewtas näher Kontakt mit Ihr habe (händchenhalten oder kuscheln) sofort einen Austritt von Sekret aus dem Penis.
Dieser ist in der Regel in schlaffem Zustand.

Ganz extrem ist es, wenn ich Sie länger im Arm halte und wir dabei Sitzen.
Beim letzten mal hatte ich anschliessend bereits während dem Sekret austritt und auch ca. 2-3 Stunden danach sehr starke Schmerzen in den Hoden.

Da dies sehr ecklig ist und wie geschrieben nach längerem Kontakt auch sehr sehr schmerzhaft, hoffe ich, dass Ihr mir einen Tipp oder Ratschlag habt.

Ich habe im Internet bereits nach solchen Symptomen gegoogelt und habe leider keine so richtig passende Antwort und vorallem Lösungsansätze gefunden.

Ich weiss auch nicht, ob ich durch die Selbstbefriedigung eine Art Vorstellung habe damit dies so Auftritt und ob die Lösung dort liegt.


Gerne hoffe ich auf eure Hilfe.


Besten Dank

Unsere Antwort

Was du beschreibst ist beides normal.

Bei dem ersten Phänomen, dem feucht werden, sonderst du Lusttropfen ab, eben weil du Lust hast. Das ist etwas ganz natürliches und das kannst du nicht verändern. Die Menge ist bei jedem Mann unterschiedlich und ist auch situationsabhängig.

Das zweite, was du beschreibst, ist auch bekannt unter dem Namen: Bräutigamsschmerz, Kavaliersschmerz oder blue balls. Das kann auftreten, wenn die Erregung länger anhält und es nicht zu einer Ejakulation kommt. Die Durchblutung im Genitale und Beckenboden ist dann sehr stark und man geht davon aus, dass Krämpfe in der glatten Muskulatur in der Region die Ursache der Schmerzen sind. Das kann sehr schmerzhaft sein, hat aber keine schlimmen körperlichen Auswirkungen. Der Zustand wird, wie auch bei dir, nach spätestens 2-3 h wieder verschwinden. Wenn sich euer körperlicher Kontakt intensivieren wird und du dann auch ejakulierst, wird das von selber wieder verschwinden. Du könntest solange bis das der Fall sein wird, versuchen, ob es besser wird, wenn du dir selbst danach zu einer Ejakulation verhilfst.

Schau dir mehr Antworten und Infotexte an zum Thema

Frage Nr. 39078 von 13.11.2024

Hallo Lilli,

ich bin weiblich und 38 Jahre. Dieses Jahr hatte ich immer wieder intermittierend ein vaginales brennen. Mal war es ein Pilz mal nicht. Mal hat meine Gyn einen Pilz bestätigt und mal habe ich es in Eigenregie mit einem Antimykotikum behandelt.
Weil das brennen trotzdem intermittierend da ist, vor allem nach dem Sport oder wenn ich meine Periode hatte (mechanischer Reiz), hat man mich weiter geschickt zu einer Kolposkopie..der hat allerdings nur Abstriche gemacht und Ureaplasmen gefunden. Da meine Symptome nicht kontinuierlich da sind und auch nur ein brennen vorhanden ist, bin ich unsicher bezüglich der Antibiotikatherapie. Ich habe keine schmerzen beim Wasserlassen, eine normale vaginale Flora laut meiner Gyn. Das brennen bezieht sich primär auf die kleinen Labien ( fühlt sich an wie Wunde Schleimhaut) und eine empfindliche/ gereizte Klitoris/ Klitoriseichel.
Man denkt auch in die Richtung der Vulvodynie.

Was ich bisher mache.. Reinigung nur noch mit klarem Wasser, und ich nutze mehrmals am Tag Deumavan und damit habe ich schon Symptome freie Intervalle. Ist das bei einer Ureaplasmen Infektion überhaupt möglich,.das man symptomfreie Phasen hat?
Anfang Oktober hatte ich nach dem Verkehr einmal seit über 20 Jahren mal wieder eine Blasenentzündung die mit einer einmaligen Gabe eines Antibiotikums behandelt wurde, seitdem nehme ich auch täglich Cranberry+ D-Mannose.

Aktuell bin ich etwas ratlos..den Befund der Ureaplasmen Infektion muss ich noch mit meiner Gyn besprechen. Trotzdem wäre es schön wenn ihr mir vorab einen Rat dazu geben könntet.

Vielen lieben Dank

Unsere Antwort

Bezüglich Ureaplasmen: das sind fakultativ pathogene Bakterien, auf Deutsch: die Ureaplasmen können, müssen aber nicht Symptome oder Probleme verursachen. Oft sind sie einfach normaler Teil der Vaginalflora und machen keine Symptome.

Das ist immer ein wenig das Dilemma, wenn man bei Symptomen im Genitalbereich eine Bakterienkultur aus dem Abstrich macht: oft findet man Keime wie Ureaplasmen oder Mycoplasmen, aber man weiss dann nicht, ob diese Keime ein Problem darstellen und eine antibiotische Behandlung versucht werden sollte, oder ob es eben einfach ein Zufallsbefund ist, der nicht viel mit den Symptomen zu tun hat.

In deinem Fall wäre ich eher zurückhaltend mit einer antibiotischen Behandlung, da ich eher nicht denke, dass dadurch deine Beschwerden verschwinden werden, dafür hast du das Risiko von Nebenwirkungen durch die Antibiotika, wie die Störung der normalen Vaginalflora, was wiederum erneute Probleme im Genitalbereich verursachen kann.

Es ist gut, dass du den Intimbereich nur mit Wasser wäschst. Eine fettende Pflege der Vulva finde ich ebenfalls eine gute Idee. Ich empfehle lieber pflegende Natur-Öle als Deumavan, da die natürlichen Öle von der Haut besser aufgenommen werden können und die Haut besser pflegen als Deumavan, das eher wie Vaseline eine Art Fett-Schutzschicht macht. Aber am besten probierst du selber aus, was bei dir am besten hilft. Granatapfelöl kann ich besonders für die Vulvapflege empfehlen, aber auch ein natives Kokosöl wirkt häufig gut.

Schau dir mehr Antworten und Infotexte an zum Thema

Frage Nr. 39077 von 13.11.2024

Guten Tag.
es wird immer wieder berichtet, das die Scheide nur 8 - 10 cm lang ist, ich bekomme meinen Penis 22x 6 cm aber ganz in meine Freundin rein. Wir wollen in kürze heiraten, und nun frage ich mich ob das normal ist? OOder ob sie krank ist?

Unsere Antwort

Die Vagina deiner Freundin ist ganz normal. Dein Penis passt deswegen hinein, weil sich die Länge der Vagina bei sexueller Erregung verändert.

Wenn sie nicht sexuell erregt ist, ist die Vagina etwa 12 cm lang oder kürzer. Wenn die Vagina erregt ist, wird sie grösser, weiter und feuchter. 

Das kannst du auf diesen Bildern sehen. 

Wenn du noch mehr über die Vagina wissen willst, lies dazu bitte auch unseren Text über die Vagina.

Schau dir mehr Antworten und Infotexte an zum Thema

Frage Nr. 39076 von 13.11.2024

Salut liebes Lilli - Team,
ich habe alle eure Seiten gelesen, aber ich verstehe immer noch nicht wieso zb. ein swa risiko besteht, wenn man die pille 1x vergisst & wenn man sie absetzt es dauert bis der zyklus mit eisprung wieder normal funktioniert.
ich nehme meine mikro pille meist 2 monate durch.. & das schon seit 15 jahren, da kann doch nichts schief gehen oder ?

danke lg weiblich 29j

Unsere Antwort

Wie schnell eine Frau nach dem Absetzen der Pille schwanger werden kann, ist von Frau zu Frau unterschiedlich. Auch wenn es bei manchen Frauen länger dauert, bis der Eisprung wieder regelmässig einsetzt, gibt es andere Frauen, die direkt nach dem Absetzen der Pille einen Eisprung haben und schwanger werden können.

Wenn du eine Pille vergisst und sie mehr als 12 Stunden zu spät oder gar nicht einnimmst, sinkt der Pillen-Hormonspiegel und es besteht das Risiko, dass es zu einem Eisprung kommt und du schwanger werden kannst. Deswegen sollte die Pille immer korrekt eingenommen werden.

Schau dir mehr Antworten und Infotexte an zum Thema

Frage Nr. 39075 von 13.11.2024

Warum altern Menschen unterschiedlich? Ich bin weiblich 27 Jahre und bekomme langsam die ersten Falten auf der Stirn. So kleine dünne Linien. Ein Arbeitskollege von mir ist 25 Jahre und hat schon einige tiefe Falten auf der Stirn. Ich habe Fotos von ihm gesehen da war er 22 Jahre und hatte schon kleine unauffällige Falten wie ich aktuell. (Habe ich in drei Jahren auch tiefe Falten?) Er hat auch gesundheitlich einiges Epilepsie und ihm wurde ein Teil des Darms entfernt. Können Krankheiten dazu beitragen schneller alt auszusehen?

Unsere Antwort

Der Alterungsprozess verläuft bei jedem Menschen anders und wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst. Zum einen spielen dabei deine Gene eine Rolle, aber auch dein Lebensstil und deine Gesundheit können einen Einfluss darauf haben, wie schnell du zum Beispiel Falten entwickelst. Chronische Krankheiten wie Epilepsie oder Operationen wie die Entfernung eines Darmabschnitts können den Körper belasten und schneller altern lassen, da sie oft mit erhöhtem Stress und Entzündungen einhergehen. Auch äussere Einflüsse wie UV-Strahlung und Rauchen wirken sich auf die Haut aus. 

Es ist schwer vorherzusagen, ob du in drei Jahren tiefere Falten haben wirst. Aber ein gesunder Lebensstil, Stressabbau und eine gute Hautpflege mit Feuchtigkeit und Sonnenschutz können helfen, die Hautalterung zu verlangsamen. 

Schau dir mehr Antworten und Infotexte an zum Thema

Frage Nr. 39074 von 13.11.2024

Ich bin zufällig auf Lili gestossen und habe gesehen, dass es spannende Beiträge gibt. Ich habe mich gefragt, ob psychische Gewalterfahrungen, wie beispielsweise Mobbing, genau die gleichen Folgen haben kann wie physische Gewalt, beispielsweise eine Vergewaltigung? Es wird oft gesagt, dass Vorfälle, wie Mobbing oft verharmlost werden. Ich habe mich gefragt, ob man dennoch ein Trauma von solchen Erfahrungen haben kann ohne eine PTBS zu entwickeln? Sind die Symptome dann einfach weniger stark?

Unsere Antwort

Es liegt nicht unbedingt an der Schwere der Gewalttat, wenn jemand ein PTBS entwickelt. Darum ist es auch so wichtig, dass wir als Aussenstehende nicht über Betroffene von Gewalt urteilen. Es ist leicht zu denken «Mobbing kann doch nicht so schlimm sein. Da blutet ja nichts». Es kann aber z.B. sein, dass eine sehr vertraute Person überraschend sehr fiese und abwertende Bemerkungen macht. Die Überraschung und Bösartigkeit kann so schädigend sein, dass die ausgegrenzte Person  den Boden unter den Füssen verliert, so dass sie sich nicht mehr stabilisieren kann. Immer wenn sie an die Situation denkt, gerät sie in Übererregung, kann die intrusiven Gedanken nicht stoppen und wird so traumakrank. 

Ob jemand eine PTBS entwickelt, hängt von mehreren Faktoren ab. Einerseits spielt die Gewalttat eine wichtige Rolle, aber auch die Täterschaft. Wie intensiv und anhaltend das Ereignis war und ob die Belastungen wiederholt und/oder über einen langen Zeitraum auftraten, ist von Bedeutung.  Bei der Täterschaftt sind die Folgen oft umso schwerwiegender, je nahestehender die Tatperson war, aber auch, ob ein Abhängigkeitsverhältnis bestand, in dem die Tatperson dominant war. Das allein reicht aber für eine PTBS nicht aus: Eine Rolle spielt außerdem, wie Betroffene Stress bewältigen, welche psychischen Ressourcen ihnen zur Verfügung stehen, also wie resilient sie sind und ob sie Vorerfahrungen haben. Ein vertrauenswürdiges und unterstützendes soziales Umfeld, das Opfer nicht verurteilt, hilft bei der Verarbeitung von traumatischen Erfahrungen. Betroffene nehmen ihre Befindlichkeit wahr. Darum sind sie die Einzigen, die darüber eine gültige Auskunft geben können.

Ein wichtiger Verstärker der PTBS ist die kränkende Erfahrung, dass Tatpersonen über den Willen des Opfers bestimmt haben. Zur Heilung trägt darum sehr bei, wenn die Autonomie und Selbstbestimmung des Opfer ganz besonders beachtet wird. So werden weitere Verletzungen vermieden.

 

Schau dir mehr Antworten und Infotexte an zum Thema

Next page