Frage Nr. 39664 von 06.04.2025
Liebes Team,
ich frage zum Bereich „jemanden für sich gewinnen“.
Ich habe auf einer privaten Feier eine tolle Frau kennengelernt, attraktiv, sehr intelligent, eloquent, nett und wir teilen ähnliche Werte. Wir haben Nummern getauscht und zwei Wochen später uns das erste Mal spontan zu zweit getroffen, für zwei Stunden. Danach folgte ein längeres Treffen, zwei Wochen später. Bis zum nächsten Treffen hat es eine Weile gedauert, aber das war dann auch noch länger und da stand auch nicht die Aktivität im Vordergrund, sondern das gemeinsame Reden. Da habe ich sie auch ein paar mal beim Rumwitzeln angestupst, also kurze Berührungen am Arm initiiert. Wir standen auch einmal kurz, fast angelehnt einander, sie ist nicht gewichen, aber als ich mich vorsichtig zur Seite bin, ist sie auch nicht zurückgekommen.
Das vierte Treffen war nicht ganz so exklusiv, sie hat eine Aufführung von mir besucht, aber es gab im Anschluss auch Momente wo wir für uns waren. Das fünfte Treffen war ähnlich wie das zweite. Ein guter Austausch, durchaus auch persönlich, mit Facetten aus unserer Lebensgeschichte. Aber es geht nicht drüber hinaus. Sie initiiert keine kurzen Berührungen, manchmal gibt es vllt. etwas längeren Augenkontakt. Doch habe ich, nachdem fünften Treffen das Gefühl, wir treten auf der Stelle. Es geht nicht weiter, keine Steigerung, kein Moment, wo ich mal das Gefühl habe, jetzt könnte ich sie nach einem Kuss fragen. Es gab durchaus Schritte von ihr im Initiieren oder Konkretisieren von Treffen, und auch das sie eine Aufführung von mir besucht, zeigt ja Interesse an mir. Aber es ist sehr unklar, ob es für sie denn eigentlich Dates sind. Wir schreiben auch recht regelmäßig, manchmal antwortet sie aber auch einen Tag lang nicht. Das ist nicht dramatisch, aber Anzeichen, dass sie es vllt. so romantisch sieht wie ich, also wir vllt. unterschiedliche Absichten verfolgen.
Sie hat sich neulich über ihre Identifikation mit einer Filmfigur gesprochen, sie wusste aber nicht, dass ich den Film kenne. Die Figur kann sich in der Geschichte des Films in Liebesfragen nicht entscheiden oder hat vielmehr Angst sich zu entscheiden. Das war für mich ein bisschen eine unbewusste Selbstoffenbarung. Ich vermute, dass sie meine Signale schon registriert, aber sich vmtl. unschlüssig ist und es darum nicht weiter geht. Die Soziologin Eva Illouz hat ja auch mal festgehalten, dass das Phänomen der Nicht-Wahl in Liebesfragen recht verbreitet ist. Große Auswahl und auch der Wunsch nach Autonomie stehen da einer Festlegung im Weg.
Ich stehe jetzt trotzdem vor der Frage, wie weiter? Bald ist da bei mir mehr als nur Anziehung, sondern Verliebtheit und dann wäre eine Enttäuschung noch schmerzhafter. Und ich will nicht ewig in einer Warteschleife bleiben. Ich möchte aber nicht direkt ein klärendes Gespräch, weil ich das Gefühl habe, genauso etwas könnte sie unter Druck setzten und eine Entscheidung abverlangen, und dann ist sie wohl eher beim Nein. Ich würde eher schauen, ob was von ihr noch kommt, vllt, ein Treffen noch vorschlagen, dass Nähe entstehen lassen könnte, wie ein Spaziergang und wenn da nichts von ihr kommt bzw. erwidert wird, das über den reinen Austausch hinaus geht, die Zügel loslassen. Denn wie gesagt, meine subtilen Signale (Berührungen, Fragen nach Treffen, Erwähnungen wie schön ich den Abend fand, kleinere Flirts im Chat) hat sie sicher verstanden.
Ich schreibe Euch, weil ich erst eine Beziehung erlebt, also weniger als andere in meinem Alter vmtl. und ich mir darum bei der Annäherung nicht immer so sich bin, auch wenn ich vllt. reflektiert klinge.
Unsere Antwort
Ich kann die Situation natürlich nur begrenzt einschätzen. Ich vermute, es ist sinnvoll, wenn du nochmal ein Treffen initiierst, bei dem es potenziell die Gelegenheit gibt, sich entspannt näher zu kommen. Nur darauf zu warten, ob sie dann etwas eindeutiges tut, ist allerdings ein bisschen risikoreich. Denn es kann auch gut sein, dass sie genauso unsicher ist, wie du. Vielleicht ist auch ihr nicht klar, was du möchtest. Du schreibst: "meine subtilen Signale (...) hat sie sicher verstanden". Ich kann gut nachvollziehen, dass sich das für dich alles sehr offensichtlich anfühlt, aber du kannst tatsächlich nicht wissen, ob sie das verstanden hat. Viele Menschen sind sehr vorsichtig oder unsicher, wenn es um diese Situationen geht. Du weißt nicht, welche Vorerfahrungen sie hat und was in ihrem Kopf vorgeht. Du weißt nicht, ob sie deine Signale so deutet, wie du denkst. Es kann also auch sein, dass sie sich einfach nicht traut, aktive Schritte zu gehen.
Daher könntest du überlegen, ob du diese Aufgabe übernehmen möchtest. Du könntest beim Treffen fragen, ob du ihre Hand nehmen darfst oder sie küssen darfst. Das kann zu einer Enttäuschung führen, aber es führt auf jeden Fall zu Klarheit und vermeidet, dass du dich später vielleicht fragst, ob es doch was hätte werden können. Letztendlich ist es aber natürlich deine Entscheidung, ob du diese Rolle übernehmen möchtest.
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Frage Nr. 39663 von 06.04.2025
Hallo, ich benötige einen Rat :) ich habe schon annoym Nacktbilder verkauft und konnte so auch problemlos Geld verdienen. Jetzt bietet mir jemand an, mein Traumauto zu bezahlen (sogar im Vorraus), im Gegenzug zu 1 Jahr Kontakt, mein Gesicht kann komplett annoym bleiben. Ich weiss nicht ob ich das machen soll…? Danke für Ihre Hilfe! LG
Unsere Antwort
Wir gehen davon aus, dass du und die Käuferschaft volljährig sind und die Nacktbilder von dir selbst erstellt sind und nur dich zeigen. Da du ein Recht an deinem eigenen Bild hast, kannst du über dessen Verbleib bestimmen und Bilder von dir verkaufen. Beachten solltest du, dass auch Privatverkäufe steuerpflichtige Einnahmen sein können. Falls du also auf so ein Geschäft eingehst, solltest du über die geltende Steuergesetzgebung Bescheid wissen. Steuerhinterziehung ist eine Straftat.
Wir raten dir aus folgenden Gründen dringend von diesem Geschäft ab: 1. Es ist nicht sicher, dass du auf den Bildern nicht doch erkannt wirst. 2. Du gibst mit dem Verkauf der Bilder die Kontrolle ab und weisst nicht, wo sie noch überall erscheinen werden und für was sie benutzt werden. 3. Es kann gut sein, dass du in der Zukunft deine Meinung änderst. Dann kannst du das Geschäft nicht rückgängig machen und wärst vielleicht erpressbar.
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Frage Nr. 39661 von 06.04.2025
Unser Sohn (15) ,kann eine Erbkrankheit übertragen, mit 16 vasektomiert werden? Müssen wir Kesb anfragen?Danke.
Unsere Antwort
Ich verstehe die Frage nicht. Wieso muss jemand mit 15 oder 16 Jahren vasektomiert werden?
Auch wenn er eine Erbkrankheit übertragen könnte, kann er das doch selber entscheiden. Wenn er 18 Jahre alt ist, kann er rechtlich selber entscheiden, ob er das machen lassen möchte oder nicht. Er kann bis dahin anders verhüten und sich so darum kümmern, dass keine Schwangerschaft entsteht.
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Frage Nr. 39659 von 06.04.2025
Wieso sind Jungen und Männer machtlos gegen die spontanen Erektionen?
Wieso sind sie machtlos gegen nächtlichen Pollutionen im Schlaf?
Stimmt das, das Mädchen Frauen machtlos sind gegen spontanre Erregungen im Imbereich?
Masturbation ausgeschlossen,
Unsere Antwort
Sexuelle Erregung beginnt mit einem automatischen Geschehen, das du nicht willentlich beeinflussen kannst. Solche automatischen Geschehen hat es im Körper viele. Es hat in unserem Körper auch grundsätzlich unglaubliche viele Abläufe, die wir nicht willentlich beeinflussen können. Von Lidschlag und Husten bis hin zu Schwitzen und Herzschlag. Fühlst du dich diesen Abläufen gegenüber auch machtlos ausgesetzt? Das ist einfach ein Zeichen dafür, dass der Körper sehr gut funktioniert, ohne dass du dich darum kümmern musst.
Es ist von der Natur offenbar vorgesehen, dass bei uns regelmässig sexuelle Erregung ausgelöst wird – am Tag wie in der Nacht, im Wachzustand wie im Schlaf, unabhängig von dem Geschlecht einer Person. Regelmässige Mehrdurchblutung des Geschlechts durch sexuelle Erregung ist gut für die Haut und das darunter liegende Gewebe. Beim Mann strömt dann Blut in den Penis ein. Es ist wichtig, dass das regelmässig passiert, damit das Gewebe im Penis fit und elastisch bleibt. Es ist also für die sexuelle und reproduktive Funktion förderlich, dass sexuelle Erregung spontan ausgelöst werden kann.
Vor diesem Hintergrund bitte ich dich, deinen Gebrauch des Wortes "machtlos" kritisch zu überdenken. Lies dazu bitte auch diesen Text über sexuelle Erregung und diesen Text über spontane Erektionen.
Im Schlaf kann es, egal welches Geschlecht eine Person hat, passieren, dass die sexuelle Erregung bis zu einem Orgasmus ansteigt. Zum einen hängt das damit zusammen, was eine Person im Schlaf mit ihrem Körper macht, ob sie zum Beispiel die Muskeln im Becken unwillkürlich anspannt oder das Geschlecht unwillkürlich gegen etwas drückt, zum anderen können Träume sexuell erregend sein. Beim Mann kann es dann zum Samenerguss kommen. Grundsätzlich sind Orgasmen wegen der dabei ausgeschütteten Botenstoffe gut für die psychische und körperliche Gesundheit.
Diese Antwort gilt auch für Frage 39660.
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Frage Nr. 39657 von 04.04.2025
Hallo ihr Lieben,
ich bin m25.
Ich mag den Geschmack bzw. den Geruch beim Küssen nicht so gern. Ich hab schon drei verschiedene Frauen geküsst und es schmeckt immer ähnlich. Manchmal stärker und manchmal weniger stark, aber nie "gut". Bin ich da zu empfindlich oder geht es mehreren Leuten so?
Zweite Frage:
Ich habe so gut wie keine sexuelle Erfahrung, und mit Körperkontakt (Kuscheln) habe ich nur positive Erfahrungen.
Es gibt aktuell eine Frau, die gern mit mir schlafen würde. Aber Sex macht mir irgendwie Angst und Druck. Ich habe ihr gesagt, dass ich noch warten will und auch mit dem Küssen wieder aufhören will.
Ich mag sie total gern. Wir kuscheln und das gefällt mir und ich bin dabei auch manchmal erregt.
Aber sobald ich Sex in Erwägung ziehe, verkrampft sich alles und ich kann keine positiven Gefühle mehr für sie empfinden.
Wie kann ich Sex als etwas schönes für uns beide ansehen? Das krieg ich nicht in meinen Kopf. :(
Ich habe unterbewusst scheinbar eine sehr schlechte Meinung über Sex. (Scham, Ekel, Druck)
Kommt das nur von zu viel Spannung beim Masturbieren?
Eigentlich habe ich ein großes Interesse an Sexualität und auch viel Lust (alleine).
+++
Hallo,
m25 (Frage 39657 war auch von mir)
Was ist der Sinn von Sex zu zweit, wenn man auch Kuscheln könnte?
Ich kann mir vorstellen, dass es schön ist, meine Partnerin bei ihrem Orgasmus zu erleben und sie dabei zu halten und zu streicheln.
Aber selber kommen will ich lieber nur allein, weil ich Sperma ein wenig eklig finde. Ich befürchte, dass ich nach meinem Orgasmus in Anwesenheit einer Frau ganz viel Ekel und Scham empfinde.
Ich fühle mich schon zu meiner Partnerin hingezogen, aber ich käme nie im Leben von selbst auf die Idee, meine Sexualität an ihr "auszulassen" Auch wenn ich weiß, dass es nicht so ist, fühle ich mich, als würde ich sie benutzen. In meiner Fantasie und in Pornos find ich das erregend. Aber in echt gar nicht.
Eine weitere Frage:
Ihr sagt ja, das Sex viel mit Gewohnheit und Lernen zu tun hat.
Aber was, wenn man seine/n Partner/in nicht oft genug sehen kann? Ich hab Angst, dass ich mich nicht an die Anwesenheit einer Person bei meiner Sexualität gewöhnen kann.
Wir können uns nur einmal pro Woche sehen, und dann kann/will man ja auch nicht jedes mal Sex haben.
Vielen Dank für eure Mühe. Ihr macht einen guten und wichtigen Job. Fühlt euch gedrückt <3
Unsere Antwort
Es stimmt, dass Sex viel mit Erfahrung und Gewöhnung zu tun hat. Viele Dinge fühlen sich bei den ersten paar Malen etwas seltsam an. Das ist erst einmal normal. Dennoch solltest du dich nicht zu etwas zwingen, was dir nicht gefällt. Nimm den Druck raus und mach langsam. Beobachte dabei auch bewusst, was dir gefällt - nicht nur, was dir nicht gefällt. Magst du vielleicht das Gefühl auf den Lippen beim Küssen? Oder die Nähe zu deiner Partnerin? Probiert verschiedene Arten des Küssens aus. Probiert mal, wie es ist, wenn ihr euch vorher kurz die Zähne putzt oder ein Minzbonbon lutscht. Verändert das was?
Auch beim Kuscheln könnt ihr das so machen. Ganz langsam und ohne Erwartungen. Wenn du merkst, dass du dabei erregt wirst, kannst du das erstmal nur beobachten. Es heißt nicht, dass ihr dann irgendeinen nächsten Schritt gehen müsst. Es ist immer eure Entscheidung. Du kannst jederzeit abbrechen oder wieder zurückgehen zum Kuscheln oder alles etwas verlangsamen. Besprich das mit deiner Partnerin, ich kann mir gut vorstellen, dass sie das gern mit dir ausprobieren würde. Und dazu reicht es übrigens völlig, wenn ihr euch einmal pro Woche seht und auch, wenn ihr euch nicht jedes Mal damit beschäftigt. Lasst euch Zeit.
Du sagst, Sex macht dir Angst. Was bedeutet denn "Sex" eigentlich für dich? Es gibt ja viele verschiedene Arten, Sex zu haben. Vaginalverkehr ist nur einer davon. Ihr könnt euch mit dem Mund stimulieren, mit den Händen, mit Spielzeug und so weiter. Sex hat kein festgelegtes Skript und ihr könnt es ganz ruhig und neugierig angehen. Und auch hier immer wieder darauf achten, wie es sich anfühlt.
Du hast selbst schon gemerkt, dass du recht starke unangenehme Gefühle und Gedanken in Bezug auf Sex zu zweit empfindest. Ich vermute, dass das nicht allein an einer zu hohen Anspannung beim Solosex liegt. Trotzdem würde ich dir empfehlen, mal die Übungen zum Masturbieren auszuprobieren, die wir beschreiben. Woher diese Gefühle kommen, kann ich dir leider nicht beantworten, denn dazu müsste ich viel mehr über dich wissen. Ich könnte mir vorstellen, dass dir eine persönliche Sexualberatung oder Sexualtherapie helfen könnte. Vielleicht schaust du mal, ob du so etwas findest.
Diese Antwort gilt auch für Frage 39658.
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Frage Nr. 39653 von 04.04.2025
Guten Tag liebes Lilli-Team
Vielen herzlichen Dank für alles was ihr leistet, ich finde eure Plattform super!
Ich habe ein Anliegen.
Ich bin seit kurzem mit meinem Freund zusammen. Wir kommen uns immer ein Stück näher, aber langsam - was super ist. Wir hatten noch kein Sex. Meine letzte Beziehung ist 3 Jahre her, seine 5 Jahre.
Ich nehme die Minipille - jetzt seit einem Monat wieder sehr regelmässig. Ich nehme diese aber schon seit 4 Jahren. Habe sie aber in der Zeit als ich nicht in einer Beziehung war einfach immer nach dem Aufstehen genommen. Aber ungefähr im Zeitraum von 2 Stunden. Jetzt nehme ich sie immer um die genau selbe Zeit.
Bei meinem letzten Freund habe ich nie ein Kondom benutzt, da er keine Geschlechtskrankheiten hatte und ich auch nicht. Und die Minipille war unsere Verhütung.
Nun meine Frage: Wenn mein jetziger Freund und ich seit unseren letzten Beziehungen keine Geschlechtskrankheiten hatten - noch nie hatten. Können wir ohne Kondom verhüten und nur mit der Minipille?
oder ist das trotzdem keine gute Idee.
Vielen herzlichen Dank für eure Antwort!
Liebe Grüsse
Unsere Antwort
Ja, wenn ihr beide sicher seid, dass ihr keine sexuell übertragbaren Infektionen (STI) habt – zum Beispiel, weil ihr euch habt testen lassen – könnt ihr auch nur mit der Minipille verhüten. Wenn du die Pille korrekt anwendest, kannst du dich auf die Wirkung der Pille verlassen. Denn sie ist sie ein sehr sicheres Verhütungsmittel. In diesem Text kannst du nochmal nachlesen, was du bei der Einnahme der Pille beachten solltest.
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Frage Nr. 39652 von 03.04.2025
Hallo, ich bin weiblich, 20 Jahre und habe eine starke Angst davor, schwanger zu werden, sodass ich kaum Körperkontakt mit meinem Freund zulassen kann. Ich habe nach Treffen mit ihm immer Angst, dass ich mich aus Versehen praktisch selber befruchte, wenn ich mit Kleidungsstücken, die ich anziehen will, Dinge berühre, die mit ihm in Kontakt kamen. Zum Beispiel habe ich mich eben mit ihm getroffen und meine frisch gewaschene Hose ist an das Shirt gekommen, was ich bei meinem Freund an hatte. Danach habe ich die Hose angezogen und jetzt habe ich Angst, dass ich auf solche Art irgendwie schwanger werden kann.
Wirklich sexuellen Kontakt habe ich mit ihm aktuell nicht, weil ich erst diese Ängste loswerden möchte, aber mein Freund wird trotzdem manchmal hart und in meinem Kopf bedeutet das dann: Er berührt deine Kleidung, also sind an ihr Lusttropfen/Sperma. Also: Angenommen auf das Shirt sei Lusttropfen/Sperma gelangt und nach ca. 10 Minuten Autofahrt hat die neue Hose das Shirt berührt und ich habe dann diese Hose angezogen, kann ich dann schwanger werden?
Ich nehme übrigens die Velafee Pille ein, aber ich möchte gerne wissen, ob so überhaupt die Möglichkeit einer Befruchtung besteht, auch ohne Velafee Pille. Danke!
Unsere Antwort
Keine Sorge, du kannst so nicht schwanger werden. Du nimmst die Pille und die ist, wenn sie richtig angewendet wird, ein sehr sicheres Verhütungsmittel. In diesem Text kannst du nochmal nachlesen, was du bei der Einnahme der Pille beachten solltest.
Selbst wenn du die Pille nicht nehmen würdest, könntest du in den beschriebenen Situationen nicht schwanger werden. Spermien sind äusserst empfindliche Keimzellen, die in ihrer Spermienflüssigkeit nur ganz kurz überleben können. In diesem Text kannst du das genauer nachlesen. Eine Frau, die nicht mit der Pille verhütet, kann nur dann schwanger werden, wenn Spermien mit genügend Samenflüssigkeit direkt in ihre Vagina gelangen. Das ist beim vaginalen Geschlechtsverkehr möglich, oder auch bei einem Samenerguss direkt an ihrem Vaginaeingang. Du kannst nicht durch Kleidungsstücke oder andere Gegenstände schwanger werden, die mit deinem Freund in Berührung gekommen sind. Lies dazu bitte auch diesen Text.
Wenn du trotzdem weiterhin grosse Angst vor einer ungewollten Schwangerschaft hast, kannst du lernen, dich selbst zu beruhigen. Dazu empfehle ich dir unsere Texte Bauchatmen belebt und beruhigt und Wie beruhige ich mich selbst?. Es gibt viele weitere Tipps und Wege, Angst zu überwinden. Schau dich doch auch mal auf Websites um mit Tipps zur Angstbewältigung, zum Beispiel bei der Deutschen Angst-Hilfe. Ausserdem findest du in diesem Text weitere Tipps, wie du deine Angst vor einer ungewollten Schwangerschaft überwinden kannst.
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Frage Nr. 39651 von 03.04.2025
Hallo :)
Ich habe oft einen mal leichteren, mal stärkeren Juckreiz in der Vulva. Immer wenn ich damit zur Frauenärztin gehe, wird mir Kadefungin verschrieben, meistens erstmal am Telefon diese dreitägige Packung. Die Frauenärztin guckt immer nur einmal kurz, verschreibt mir die längere kadefungin-Packung, nimmt keine Probe oder so und lässt sich auch nicht von meinen Zweifeln beirren, dass ich eigentlich das Gefühl hab, der Juckreiz kommt und geht unabhängig davon, ob ich Kadefungin benutze. Kann das sein, dass sie das einfach immer sofort sieht, dass das immer wieder ein Pilz ist? Oder sollte ich drauf bestehen, dass sie das mal gründlicher untersucht? Es könnte doch auch etwas anderes sein oder?
Unsere Antwort
Die Diagnose eines Pilzes im Genitalbereich ist in der Regel eine Kombination aus "Blickdiagnose" und der Untersuchung des Vaginalsekrets im Mikroskop. Bei einer Pilzinfektion ist die Vulva und/oder die Vagina gerötet und etwas glänzig, und das Vaginalsekret ist meist weiss-bröcklig, in der Konstistenz ein wenig ähnlich zu Quark. Wenn man das Vaginalsekret unter dem Mikroskop untersucht, sieht man typische Pilzfäden und manchmal Pilzsporen.
Bei genitalem Juckreiz ist es oft wichtig zu unterscheiden, ob es eine Infektion ist oder nur eine Entzündung. Bei einer Infektion steckt ein Keim dahinter, wie zum Beispiel ein Pilz, Bakterien oder Viren, die sich übermässig vermehren konnten und zu einer Infektion mit Symptomen führen.
Es gibt aber auch Entzündungen der Vulva und Vagina, ohne dass ein Keim (Pilz, Bakterium, Virus) dahintersteckt. Dann juckt und brennt es, aber man findet keinen Keim in der Untersuchung im Mikroskop. Ursachen dafür können eine zu intensive Intimhygiene sein, wenn man zum Beispiel zu häufig mit Seife wäscht und damit die Vaginalflora durcheinanderbringt und den schützenden Fettfilm der Haut reduziert. Auch Rasieren bzw. Rasierschaum können die Haut reizen.
Manchmal kann ein chronischer Juckreiz auch Zeichen einer Autoimmunreaktion sein, also dass es zu einer Entzündungsreaktion der Vulvahaut kommt infolge einer Aktivierung des Immunsystems. Das wäre typisch bei einem sogenannten Lichen der Vulvahaut. In diesem Fall wäre es wichtig, herauszufinden, worauf das Immunsystem reagiert. Gar nicht so selten kann das Immunsystem auf gewisse Nahrungsmittel stark reagieren, zum Beispiel auf Gluten. In meiner gynäkologischen Praxis konnten mehrere Frauen ihren chronischen Juckreiz im Genitalbereich durch Umstellung auf eine glutenfreie Ernährung heilen. Es kann zumindest einen Versuch wert sein. Am besten testet man es, indem man für 3 Wochen alle glutenhaltigen Nahrungsmittel weglässt und schaut, ob sich der Juckreiz bessert.
Lies bitte mal unseren Text zur idealen Intimpflege. Ich empfehle dir, die Vulva regelmässig mit einem Öl zu "fetten". Das nährt die Vulvahaut und macht sie robuster und resistenter gegen Entzündungen. Bei einem relativen Östrogenmangel mit Trockenheit der Vulva (wie zum Beispiel unter der Pilleneinnahme oder nach der Menopause) könnte auch eine Behandlung mit einem Oestriol-Vaginalgel hilfreich sein.
Falls du dich bei deiner aktuellen Frauenärztin nicht gut behandelt fühlst, und sie trotz deiner Rückmeldung nicht auf dein Anliegen eingeht, macht ein Wechsel Sinn.
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Frage Nr. 39650 von 03.04.2025
Hallo also ich war Frage 39616 und ihr habt gefragt warum ich mich nicht dabei berühre
und ich habe das mal probiert am Anfang als ich gehört habe das man das machen kann, aber es hat sich nicht so gut angefühlt und ich fand es auch ein bisschen komisch mich da unten anzufassen
und dann habe ich mal aus zufall gemerkt das das auch so in Unterhose mit dem Kissen geht und hatte auch einen Orgasmus und deshalb habe ich da bis jetzt immer so gemacht
glaubt ihr ich soll das dann nochmal mit den Händen probieren ?
Unsere Antwort
Das Gute in der Sexualität ist: Niemand muss irgendwas. Du machst, worauf du Lust hast. Oder das, was du "üben" oder "erforschen" willst.
Wenn du uns fragst, ob du das nochmal probieren sollst, dann ist die Antwort klar: Du entscheidest.
Du hast schon viel entdeckt, wenn du durch Bewegung auf dem Kissen zum Orgasmus kommst. Andere Menschen üben genau das. Mit unseren Erklärungen und unserem angefügten Link haben wir dir vermutlich das Gefühl gegeben, dass du das müsstest. Was wir eigentlich sagen wollten: Es kann später Vorteile haben, wenn du es geniessen kannst, dich an deinem Geschlecht anzufassen. Es gibt aber ebenso Erwachsene, die sich ein Leben lang nicht gerne anfassen an den Genitalien, oder sich nicht gerne nackt sehen.
Du hast ein Leben lang Zeit dich zu entdecken. Wir Menschen verändern uns ständig. Vielleicht kommt bei dir irgendwann Neugierde auf, dich anzufassen. Wie in der letzten Antwort geschrieben, sind die Hände wie kleine Sensoren. Dort, wo wir mit den Augen nicht direkt hinkommen, helfen die Finger, sich ein Bild davon zu machen. Den Körper gut kennen, und ein Bild davon zu haben, kann beim Sex hilfreich sein. Schliesslich machen wir das ja mit dem Körper.
In diesem Text erklären wir, warum das Spüren wichtig ist. Und hierbei geht es nicht primär darum, dass es sich geil anfühlt von Anfang an. Es soll mehr eine Entdeckungsreise sein. Dich mit den Händen direkt berühren hilft, dich und deinen Körper zu akzeptieren.
Du schreibst, es habe sich nicht so gut angefühlt. Lass die Erwartung, dass es sich irgendwie anfühlen soll mal beiseite. Falls du interessiert daran bist, dein Geschlecht besser kennen zu lernen übers Anfassen, gebe ich dir hier ein paar Tipps, wie es klappen könnte:
- Berühre dein Geschlecht vermehrt bewusst beim Duschen: Wenn du sowieso deinen Körper anfasst, mach das auch an deinem Geschlecht. Nicht mit Seife, die zerstört deine Vaginalflora. Aber am Schluss, wenn die Seife weg ist, könnte es passen. Im Alltag das Geschlecht berühren lernen ist ein guter erster Schritt, damit es dann auch beim Sex, oder in der Selbstbefriedigung, klappt.
- Am Ende deiner Selbstbefriedigung, wenn du ein wohliges Körpergefühl hast, könntest du mal dein Geschlecht anfassen.
- Oder du näherst dich indirekt an: Indem du Selbstbefriedigung zuerst durch die Unterhose durch machst. Oder in deinem Fall: Dass du deine Hand zwischen das Kissen und dein Geschlecht schiebst. Das kann auch nur für ein paar Momente sein.
Sexualität ist ein ständiges Lernen und Dazulernen von neuen Dingen, Bewegungen, Berührungen und Erfahrungen. Genauer kannst du hier nachlesen, wie sexuelles Lernen funktioniert. Deswegen wollen wir die Neugierde wecken, sich zu entdecken. Aber nicht, weil wir denken, dass jede Person irgendwas muss.
Es ist wie beim Essen: Es gibt Menschen, die essen ganz viele verschiedene Dinge und variieren mit verschiedenen Geschmacksrichtungen. Und dann gibt es Leute, die mögen einfach immer italienisch am liebsten. Und beides ist ok. Wir haben einfach die Rolle, möglichst verschiedene Gerichte zu zeigen – und ihr Leser*innen entscheidet, ob das für euch passt oder nicht. Vielleicht erwacht eines Tages die Neugierde, auch mal etwas anderes als italienisch zu probieren – und dann ist das genau der richtige Zeitpunkt dies zu tun.
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Frage Nr. 39649 von 03.04.2025
Hallo, ich (w, ü30) bin ziemlich entäuscht, ich befinde mich schon über Jahre in Therapie. Allerdings, komm ich im Thema Sexualität nicht voran. Ich wünschte mir penetrativen Sex zu haben, aber ich schaff es es nicht Hürden in mir zu überwinden den Vaginismus an zu gehen. Ich fühle mich sehr zerissen. Ich will es so sehr und doch will so vieles in mir überhaupt nicht. Ich kann das aber auch nicht genau benennen.
Es geht mir sehr schlecht nach dem ich dieses Thema angepsrochen habe, es fühlt sich für mich als unlösbares Problem an, war nach dem ich einen Anlauf gneommen habe es anzugehen so erschöpft und fühle mich ohnmächtig und klein, ich weiss nicht ob es sich lohnt das weiter zu versuchen. Während des gespräches bin ich abgelöscht. Jetzt kommen sehr viele Gefühle und ich fühle mich damit allein und isoliert, das ist auch der Grund wesshalb ich jetzt hier schreibe, weil irgendwie ein Gegenüber brauche.
Meine Therapeutin meinte dass das ich meine Vagina ablehnen, wie ich mit ihr umgehe, dass sie es nicht verdient hätte. Das fühlt sich an, als ob sie mir in den Rücken fällt.
Ich weiss nicht ob das Sinn macht. Wie geht das, dass ich möchte und doch nicht hinbekomme? Was kann ich machen um besser zu werden darüber zu reden? Ich bin generell verschlossen und dieses Thema ist noch mehr unter Verschloss, so will ich es nicht belassen aber die Erfahrung zu machen, dass ich es nicht kann darüebr zu reden und weiter zu kommen tut mir, meinem Selsbtwert auch nicht gut. Ich fühle mich schwach. Danke schon mal für eure Gedanken.
Unsere Antwort
Sieh das so: Deine Vagina möchte dich und sich schützen, darum macht sie "zu". Wir erleben das oft in der sexualtherapeutischen Praxis, dass eine Frau zwar mit dem Kopf "Ja" zum Sex sagt, aber ihren sexuellen Körper und insbesondere ihre Vagina noch nicht gut genug kennt. Besucher in das Unvertraute hinein zu lassen ist hochgefährlich. Du schreibst von "penetrativem Sex". Du schreibst nicht von "aufnehmendem Sex". Die Wahl deiner Worte spiegelt eine Haltung, dass du penetriert wirst und nichts aktiv tust. Das ist im Grunde eine Haltung des passiven Ausgeliefertseins. Diese Haltung kann Angst machen.
Deine Therapeutin hat gesagt, dass du deine Vagina ablehnst, aber du scheinst das nicht so zu erleben oder? Glaube deinem Erleben. Ablehnung ist nicht das Entscheidende beim Vaginismus, sondern Angst vor dem, was da passieren könnte, weil da so viel unbekannt und unvertraut ist. Eine Vagina mit Vaginismus ist eigentlich schlau. Denn sie zeigt der Frau, dass hier noch Lernschritte gemacht werden sollten, bevor die Zeit reif ist für vaginalen Geschlechtsverkehr.
Ich bitte dich, unseren Text über Vaginismus durchzulesen. Von dort wirst du auf weitere Texte verlinkt, die dich vielleicht auch interessieren. Du könntest so ein eigenes Projekt für dich entwickeln, wie du dich mit deiner Vagina vertraut machen möchtest. Eigentlich würde ich dir dazu gerne auch eine Sexualtherapie empfehlen, und zwar eine nach dem Ansatz des Sexocorporel. Möglicherweise ist deine Therapeutin darin nicht ausgebildet. Es wäre daher wahrscheinlich auch möglich, dass du die Sexualtherapie parallel zu deiner Therapie machst. Am besten gibst du Sexocorporel und deinen Wohnort in Google ein. Du kannst dich auch in unserer Linkliste schlau machen.
Wenn du weitere Fragen hast, schreib uns bitte wieder und gib dann die Nummer dieser Frage an.
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Frage Nr. 39648 von 03.04.2025
Hallo,
Ich habe gelesen, dass Speichel schädlich für Spermien sein soll. Wir versuchen schwanger zu werden und nehmen Speichel immer als Gleitgel. Also mein Freund macht Speichel an die Finger und macht es dann an seinen Penis vor dem einführen in die Vagina oder wir haben vor dem Sex Oralverkehr und er führt seinen Penis dann in die Vagine ein. Kann der Speichel eine Schwangerschaft verhindern? Sterben dort in der Vagina alle Spermien ab? Vielen Dank
Unsere Antwort
Ja, es gibt Hinweise darauf, dass Speichel, der als Gleitmittel eingesetzt wird, die Befruchtungsfähigkeit von Spermien verringern kann. Dies scheint daran zu liegen, dass die im Speichel enthaltenen Verdauungsenzyme die empfindlichen Spermien schädigen.
Es gibt aber auch Gleitmittel, die speziell für die Zeit des Kinderwunsches entwickelt wurden, und keine negativen Auswirkungen auf die Spermien haben.
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Frage Nr. 39647 von 03.04.2025
Hallo Team Lilli, dies ist ein Follow-up zur Frage 39501.
Zunächst einmal danke für eure Antwort auf meine vorherige Frage. Ich habe gemerkt, dass ihr recht hattet: Ich muss mehr im Moment leben und meine Gefühle mich leiten lassen. Ich sollte auch offener für die Möglichkeiten sein, die das Leben mir bietet, mich entspannen und die Dinge auf mich zukommen lassen. Das ist nicht einfach, da ich mich in meinem Leben immer noch „instabil“ fühle, nicht genau weiß, wer ich bin oder wohin ich gehe, und ich denke, dass diese Rationalisierung und mein Bedürfnis nach Kontrolle oder Strenge eine Art Schutzmechanismus sein könnten.
Wie auch immer, ich habe euren Rat befolgt und offensichtlicher mit der Frau geflirtet, die mich interessiert. Ich hatte das Gefühl, dass unser Flirt gegenseitig und aufrichtig war, und sie hat sogar vorgeschlagen, dass wir gemeinsam Zeit an der Universität verbringen, sei es beim Mittagessen oder beim Lernen zu zweit. Ich hatte das Gefühl, dass die Verbindung ebenfalls gegenseitig war, da wir uns ganz natürlich geöffnet und verletzlich gezeigt haben. Ich habe auch entdeckt, dass wir noch mehr gemeinsam haben, als ich ursprünglich dachte. Tatsächlich wurde mir klar, dass ich von Anfang an wusste, dass sie eine großartige Frau ist, mit fast allen Eigenschaften, die mir wirklich wichtig sind – so sehr, dass ich mir ziemlich sicher bin, noch nie jemanden getroffen zu haben, der so gut zu mir passt, trotz unserer unterschiedlichen Lebensstile. Obwohl das als idealistische Beobachtung erscheinen mag, fühlte es sich nicht wie eine unrealistische Idealisierung an, wie ich sie zum Beispiel als Teenager hatte. Aber vor allem fühlte ich mich, wenn ich auf meine Gefühle hörte, wirklich wohl und sicher mit ihr. Mir wurde auch klar, dass meine Gefühle für sie eindeutig über eine bloße Freundschaft hinausgingen.
Ich hatte daher vor, sie explizit außerhalb des universitären Rahmens einzuladen, um die Dinge weiterzuführen und meine Absichten bald klarzumachen. Doch gestern, als wir zusammen waren, erwähnte sie in der Antwort auf eine meiner Fragen ihren Freund, mit dem sie zusammenlebt. Ich war völlig überrascht, und mein Herz brach, denn sie hatte nie zuvor erwähnt, dass sie einen Freund hat, obwohl wir über ziemlich persönliche Dinge gesprochen hatten. Ich schaffte es, mir nichts anmerken zu lassen, aber ich konnte mein Mittagessen nicht beenden und den Rest des Tages nichts mehr essen, weil mir übel war.
Meine Gefühle schwanken zwischen Traurigkeit und Wut auf das Leben, weil ich das Gefühl habe, dass jedes Mal, wenn ich eine Frau treffe, mit der ich mich wohlfühle (was ohnehin selten vorkommt), sie bereits vergeben ist. Ich fühle mich auch hoffnungslos, weil ich erkenne, dass mit der Zeit immer weniger dieser Frauen, die potenziell Partnerinnen für mich sein könnten, verfügbar sein werden – und ich weiß nicht, wie ich sie finden soll. Ich fürchte, dass ich nie wahre, erfüllende und gegenseitige Liebe erleben werde, denn in meinem Alter sind bereits sehr viele Frauen in reifen Beziehungen. Ich fühle mich ein wenig wie jemand, der am Ende einer Teamwahl in der Schule übrig bleibt oder nur noch sehr wenige Optionen hat.
Dennoch lud sie mich beim Abschied zu einem weiteren Treffen ein. Sie weiß nicht, dass sich für mich die Perspektive abrupt verändert hat.
Ich weiß nicht, was ich tun soll – ob ich ihre Einladung annehmen soll. Ich weiß, dass ich in meiner ursprünglichen Frage erwähnt habe, dass ich mir vorstellen könnte, die Beziehung auf einer freundschaftlichen Ebene zu belassen, weil ich die Verbindung als sehr aufrichtig empfunden habe, aber jetzt, da ich mehr über sie weiß, bin ich mir nicht mehr sicher, ob ich dazu in der Lage bin oder das überhaupt möchte. Ich weiß nicht, ob ich ihr meine Gefühle klar mitteilen sollte, damit sie entscheiden kann, ob sie weiterhin Zeit allein mit mir verbringen möchte. Ich respektiere sie zutiefst und möchte nicht in ihre Beziehung eingreifen. Außerdem habe ich das Gefühl, dass es respektlos wäre, einfach aufzuhören, Zeit mit ihr zu verbringen, ohne eine Erklärung zu geben, denn sie hat nichts falsch gemacht und betrachtet mich sicherlich als Freund – und sie würde sich Fragen stellen.
Gleichzeitig sind wir im selben Fachbereich und werden uns weiterhin begegnen und gelegentlich zusammenarbeiten müssen, sodass es unangenehm werden könnte, wenn ich meine Gefühle offenlege.
Ich komme mir ein wenig kindisch vor, weil ich nicht weiß, wie ein emotional reifer Erwachsener mit dieser Situation umgehen sollte.
Es tut mir leid, dass diese Nachricht so lang ist und keine konkrete Frage enthält. Eigentlich müsst ihr nicht einmal antworten. Ich glaube, ich musste das einfach jemandem mitteilen, weil ich niemanden habe, der mir nahe genug steht, um darüber zu sprechen.
Unsere Antwort
Es tut mir leid, dass du diese enttäuschende Erfahrung gemacht hast. Liebeskummer ist wirklich hart. Traurigkeit ist jetzt erst einmal völlig normal. Und nichts von dem, was du beschreibst, ist „kindisch“. Im Gegenteil, du bist sehr reflektiert über dich und deine Gefühle und auch darüber, wie dein Verhalten sich auf sie auswirken könnte. Ich bin mir sicher, dass du einen guten Weg finden wirst, um eure Freundschaft fortzuführen oder im Guten zu beenden.
Gleichzeitig lese ich in deiner Nachricht wieder den katastrophisierenden Blick in die Zukunft, den du auch schon in deiner ersten Nachricht hattest. Du schließt von dieser einen Situation sehr schnell auf eine vermeintlich hoffnungslose Zukunft. Dabei ist es gar nicht so, dass du zwangsläufig immer weniger Optionen bezüglich deiner Partnerinnen haben wirst. Denn Fakt ist: Viele Menschen werden wieder Single, viele alte Partnerschaften lösen sich auf und neue bilden sich. Genauso wenig kannst du wissen, wie viele Frauen du noch treffen wirst, die gut zu dir passen. Dass es bisher wenige waren, heißt nicht, dass das auch in Zukunft so bleiben wird. Und du kannst ja auch aktiv etwas dafür tun, mehr Frauen kennenzulernen, etwa durch Dating Apps oder über Hobbys. Im Grunde könntest du deine jetzige Erfahrung auch zu gewissen Teilen positiv deuten, denn sie zeigt, dass du in der Lage bist, dich auf jemanden einzulassen – und auch, dass es definitiv Frauen gibt, zu denen du eine gute Verbindung aufbauen kannst. Das macht es im Grunde umso wahrscheinlicher, dass dir das noch öfter gelingen kann.
Ich würde dir empfehlen, dir vielleicht mal eine professionelle psychologische Fachperson zu suchen, mit der du diese Themen besprechen kannst. Denn solche Angst- und Sorgengedanken scheinen dich häufig zu beschäftigen. Vielleicht bietet deine Uni ja so etwas an?
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Frage Nr. 39646 von 03.04.2025
Wie viel % der Menschen sind mit 30 noch Jungfrau? Gibt es einen Unterschied zwischen den Geschlechtern?
Unsere Antwort
Zur Frage, wie viele Menschen im Alter von 30 Jahren noch keinen Geschlechtsverkehr hatten, ist mir im deutschsprachigen Raum leider keine wissenschaftliche Untersuchung bekannt.
In diesem Text findest du eine Tabelle darüber, wie viele Männer und Frauen im Alter von 15 bis 20 Jahren bereits ihr erstes Mal hinter sich hatten. Dort siehst du auch, welche Unterschiede es zwischen Männern und Frauen gibt.
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Frage Nr. 39645 von 02.04.2025
W, 32
Nachdem ich schon im zweiten Zyklus schwanger wurde, habe ich vor 1,5 Jahren mein Kind geboren. Ich habe die ersten 9 Monate voll gestillt, dann 3 Monate immer weniger gestillt und immer mehr Beikost zugefüttert. Mit ziemlich genau einem Jahr habe ich mein Kind abgestillt.
Das Abstillen ist 5 Monate her und ich habe immer noch keine Menstruation bekommen. Mich beschäftigt das, v.a. weil ich gerne wieder schwanger werden würde.
Meine Frauenärztin möchte sich dafür keine Zeit nehmen und meint, dass ich einfach abwarten soll.
Unsere Antwort
Das finde ich schon auch auffällig, wenn du so lange nach der Geburt deine Menstruation nicht mehr bekommen hast. Insbesondere, wenn du jetzt wieder Kinderwunsch hast, würde ich eine weitere Abklärung empfehlen.
Dazu gehört in der Regel eine Hormonuntersuchung mit Bestimmung von diversen Hormonen (meist FSH, LH, Estradiol, TSH, Prolaktin, allenfalls auch DHEA-S und Testosteron). Ebenso wäre eine Ultraschalluntersuchung der Gebärmutter sinnvoll, um zu schauen, ob das Endometrium, also die innere Schleimhautschicht der Gebärmutter ganz dünn ist oder ob sie aufgebaut (über 6mm) ist. Es könnte auch ein sogenannter Gestagentest gemacht werden, um zu schauen, ob nach einer 7 bis 10-tägigen Gestagen-Hormongabe eine Blutung ausgelöst werden kann. Diese Tests dienen dazu, um besser eingrenzen zu können, auf welcher Ebene das Problem liegt. Ob es eher auf der Ebene der Gebärmutter liegt, auf Ebene der Eierstöcke oder in den Hormonzentren des Gehirns (Hypophyse oder Hypothalamus). Manchmal kann es auch eine Kombination davon sein.
Auf jeden Fall gibt es Tests, um dem Problem weiter auf den Grund zu gehen. Ich würde dir deshalb empfehlen, dich nochmals bei der Frauenärztin beraten zu lassen.
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Frage Nr. 39626 von 01.04.2025
Ich weiß nicht warum die Männer solche Angst vor der Steri haben. Ich bin jetzt 45 Jahre vasektomiert und habe nie Probleme gehabt. In meinem Bekanntenkreis sind fast alle steril. Entweder er oder Sie.
Möchte mir jetzt ein Tattoo. machen lassen dass ich steril bin. Suche jemand der mir Vorschläge macht. Raum [...]. Hat jemand Erfahrung?? Wäre nett zu hören. LG
Unsere Antwort
Bei Männern kann der Gedanke an eine Sterilisation Angst auslösen wenn sie nicht genau wissen, wie diese abläuft und was die Folgen davon sind. Manche Männer denken zum Beispiel, dass sie dann keine Spermien mehr produzieren. Andere haben Angst vor Schmerzen. Darum ist es wichtig, dass Männer genau über die Sterilisation Bescheid wissen. Das erklären wir zum Beispiel in diesem Text. Es gibt auch viele Männer, die haben keine Angst vor Sterilisation, aber sie wissen einfach noch nicht genau, ob sie irgendwann doch Kinder haben wollen. Darum entscheiden sie sich dagegen.
Wir empfehlen keine Tattoo-Studios, weil das nicht unser Bereich der Expertise ist. Du kannst bei Google nach Tattoo-Studios suchen, oder dich bei Freund*innen und Bekannten nach Empfehlungen umhören.
Diese Antwort gilt auch für Frage 39625.
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Frage Nr. 39624 von 01.04.2025
Danke für die ausführende und einfühlsame Antwort auf die Frage Nr. 39615 von 30.03.2025.
Ich habe in der Tat einiges erreicht. Ich habe, entgegen den Erwartungen der Lehrer, eine Matura geschafft und studiere jetzt. Es war defintiv nicht einfach, da ich Panikattacken hatte. Ich studiere zudem und hoffe, meinen Abschluss machen zu können. Ich arbeite und versuche so gut es geht unabhängig zu sein, da ich in Krisensituationen nicht die Unterstützung bekommen habe, welche ich gebraucht habe. Ich habe deshalb vermutlich gelernt, dass es besser ist, wenn ich ich mich auf mich selber verlasse.
Ich habe leider keine wirkliche Vertrauensperson. Von meinen Eltern kriege ich häufig Vorwürfe, wenn ich ihnen meine Gefühlslage erkläre. Ich bekomme Vorwürfe für Mobbing und mir wird gesagt, ich übertreibe, als ich in einer depressiven Phase stecke. Es wird also verharmlost.
Ich habe in meinem Freundeskreis auch niemanden, mit dem ich über meine Erfahrungen sprechen kann. Ich denke deshalb eine Therapie könnte hilfreich sein.
Ich habe einfach die Erfahrung gemacht, dass ich als ich während dem Mobbing in Therapie war, die Therapeutin mit mir angeschat hat, wie ich mit dem Mobbing umgehe. Ich empfand dies als belastend. Ausserdem meinte sie einmal, dass ich erschöpft aussehe und sie auch erschöpfe. Ich kam mir deshalb schuldig vor. Betreffend der Panik meinte sie, ich bräuchte mehr Freizeit. Ich konnte dies aber nicht umsetzten, da ich während der Freizeit auch mit den Mobbing Erfahrungen beschäftigt war. Ich habe die Therapie dann abgebrochen. Heute habe ich noch immer das Gefühl falsch zu sein, da ihre Ratschläge nicht geholfen haben und sie ja Therapeutin ist und es besser wissen muss als ich.
Ich kann mir gut vorstellen, dass da allenfalls eine Traumatherapeutin besser helfen kann im Umgang mit Ängsten. Nun noch zur Frage, wie finde ich eine gute Therapeutin, welche auf Trauma spezialisiert ist?
Unsere Antwort
Du machst dir sehr gute Gedanken. Es ist eine ausgezeichnete Qualität, sich auf sich selbst verlassen zu können. Und die hast du offensichtlich sehr gut ausgebaut.
Es bereichert das Leben, wenn wir uns auch auf andere verlassen können und womöglich möchtest du das mehr erlauben in Zukunft. Es gibt einiges, was du selbst tun kannst. Du hast ja schon ein gutes Gefühl dafür, wem du vertrauen kannst und wem nicht. Deine Eltern sind keine guten Ansprechpersonen für schwierige Erfahrungen, denn dort erfährst du Abwertung. Hinterher geht es dir wahrscheinlich sogar noch schlechter als vorher. Deine Freunde sind auch keine guten Ansprechpersonen. Wieso? Machst du da die gleichen Erfahrungen wie mit deinen Eltern? Oder erwartest du, die gleichen Erfahrungen zu machen und wärst vielleicht überrascht, dass sie anders reagieren? Vielleicht könntest du mal etwas mit ihnen teilen, was persönlich ist, aber noch nicht sehr intim und schauen, was passiert.
Therapeut*innen können eine gute Brücke bauen, um diese Qualität auszubauen, sich anderen anzuvertrauen. Wichtig dafür ist, dass du dich wohl fühlst mit deiner Therapeutin. Nicht immer stimmt die Passung zwischen Therapeut*in und Klient*in. In dem Fall macht es Sinn, weiterzusuchen.
In einer Therapie wirst du sicher wieder anschauen, was du tun und verändern kannst. Es ist aber ebenso wichtig, dass du die Veränderungen bewältigen kannst und dadurch ein Gefühl von Selbstwirksamkeit entstehen kann. Womöglich ist es in der Therapie damals nicht so gut gelungen, dass die Therapeutin die Geschwindigkeit auf dich anpasst. Nun bist du um diese Erfahrung reicher. Du kannst also in deiner nächsten Therapie zu Beginn darauf hinweisen, was es braucht, damit die Therapie für dich erfolgreich werden kann. Du bist die Kundin und bestimmst mit. Sprich also aus, was dir wichtig ist. Du bist ein ganz wichtiger Bestandteil des Therapieerfolgs. Für die Therapeutin sind deine Rückmeldungen sehr wichtig.
Am besten machst du mal einen Termin bei einer Traumatherapeutin aus und schaust, wie du dich mit ihr fühlst. Wenn es sich gut anfühlt, machst du weiter. Wenn es sich nicht gut anfühlt, machst du einen Termin bei jemand anderem.
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Frage Nr. 39623 von 01.04.2025
Liebes Lilli-Team,
ich bin in meiner ersten Beziehung. Bisher haben wir mit Kondome oder Temperaturmessung + Schleimmethode verhütet. Wir haben lange gebraucht, bis wir halbwegs passende Kondome gefunden haben, weil meine Eichel sehr groß ist. Bei mir kommt auch immer viel raus. Irgendwo stört es mich sehr dass die Spermien durch das Kondom so stark abgebremst werden und ich das spüre. Das fühlt sich nicht gut an. Ich hab auch das Gefühl, dass mich Sex mit Kondom aggressiv macht.
Wenn ich mit meiner Freundin Sex ohne Kondom habe, dann geht es mir viel besser und ich fühle mich ihr auch näher. Warum ist das so? Ich bin prinzipiell offen für Kondome, wir haben auch viel ausprobiert. Aber Gefallen daran finde ich nicht.
Vielen Dank im Voraus!
Unsere Antwort
Ich kann mir gut vorstellen, dass sich das Kondom wie eine Blockade anfühlt. Das Sperma kann nicht auf natürliche Art fließen, sondern wird aufgehalten. Wie eine Sperre zwischen Dir und deiner Partnerin. Da liegt es nahe, dass du das Gefühl bekommst, dass dich der Sex mit Kondom aggressiv macht.
Deine Partnerin hat jedoch das Recht zu verhüten und das Sperma aufzuhalten. Denn die Alternative könnte eine Schwangerschaft sein.
Also frage Dich zunächst, wie prinzipiell offen du wirklich für Kondome bist. Suche dann das Gespräch mit deiner Partnerin. Ihr solltest du offen erzählen, wie es dir mit dem Thema geht. Sie hat dann die Möglichkeit, ihre Sicht der Dinge zu erläutern.
Vielleicht wäre für euch eine Alternative zur Verhütung mit dem Kondom denkbar. Denn so wie ich herauslese, verhütet ihr, damit keine Schwangerschaft eintritt. Schau doch mal hier: Welche Methoden der Empfängnisverhütung gibt es?
Vielleicht möchtest du auch genauer beobachten, welche Unterschiede es zwischen eurem Sex mit und ohne Kondom gibt. Denn dein Erleben der Sexualität hängt viel damit zusammen, wie du deinen Körper einsetzt. Bist du womöglich angespannter, wenn ihr mit Kondom verhütet? Schau dazu doch mal in diese beiden Texte Muskeln sehr anspannen beim Sex: Vor- und Nachteile und Gute Gefühle beim Sex durch Bewegung des Oberkörpers.
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Frage Nr. 39622 von 01.04.2025
Hallo Lilli. Vielen Dank für eure Antwort ! Ich habe eine Nachfrage zu 39549. Ansteckungsrisiko für STI übers Küssen.
Ihr schreibt, dass nur wenige STIs übertragbar sind. Auf DrGay:
https://drgay.ch/safer-sex/was-heisst-safer-sex/das-wichtigste-zu-sti/
steht, dass auch Syphilis und Gonorrhö (?) übers Küssen übertragen werden kann, bei ersterem wenn jemand ein Geschwür im Mund hat. Könnt ihr das bestätigen und würde man als Infizierter ein Geschwür überhaupt bemerken ? (Und auf andere Rücksicht nehmen…)
Wenn man sich bei einer Person am Partyabend ansteckt, ist man dann am selben Abend auch für andere ansteckbar oder muss sich die Krankheit erst « entwickeln », bevor man Erreger weitergibt ?
Auf jeden Fall ist es wohl besser vorsichtig zu sein, aber man kann ja mit einer Einschätzung daneben liegen und die Nachfrage (« bist du gesund? ») vor einem Kuss klingt in der Praxis auch ein wenig praktikabel bis übertrieben…
Was ist eure Meinung ?
Unsere Antwort
Ich kann noch nicht ganz abschätzen, worum es dir bei deinen Fragen genau geht. Ich vermute, du möchtest wissen, wie du dich bei solchen queeren Parties verhalten kannst, um dich bestmöglich vor STI zu schützen. Was ist dein Ziel? Möchtest du komplett ausschließen, dich anzustecken oder andere anzustecken? Möchtest du wissen, ob du dich testen lassen solltest?
Dazu ist vorweg wichtig, dass sexuelle Kontakte mit verschiedenen Menschen mit einem Risiko einhergehen, sich anzustecken. Ebenso wie es das Risiko birgt, sich mit irgendwelchen Viren anzustecken, wenn man mit vielen Menschen in einem Raum ist. Das kannst du nicht ausschliessen.
Dich scheint zu beschäfigten, wie sorglos und ausgelassen die Menschen vor Ort mit Handlungen umgegangen sind, bei denen eine Ansteckung möglich ist. Es ist individuell wie diese Personen damit umgehen. Möglicherweise lassen sie sich mehrmals pro Jahr testen und/oder nehmen die PrEP ein.
Nun zu deinen Fragen:
Syphilis und Gonorrhö werden über oralen, vaginalen und analen Verkehr übertragen.
Die Erreger können nach oralem Geschlechtsverkehr im Mundraum/Rachen nachweisbar sein. Mehr als Fallbeschreibungen und eine Studie, die eine reine Übertragung durch Mund zu Mund Kontakt vermuten, habe ich nicht gefunden. Die Erkrankung Syphilis verläuft in verschiedenen Stadien, wenn sie unbehandelt bleibt und die Ansteckungsgefahr ist in den verschiedenen Stadien unterschiedlich hoch. Im ersten Stadium tritt häufig ein "Geschwür" auf, welches auch harter Schanker genannt wird.
Der harte Schanker verursacht meist keine Schmerzen, ist äusserlich z.B. am Penis oder der Vulva sichtbar. Im Mund haben wir viele Nerven, so dass eine Veränderung/Irritation bemerkt werden kann, aber nicht immer wird. Ob Menschen entsprechend reagieren, zum Arzt gehen und sich behandeln lassen ist unterschiedlich. Es ist auch nicht allen Menschen gleich wichtig, ihre Kontaktpersonen vor Geschlechtskrankheiten zu schützen und nicht alle nehmen Rücksicht. Deshalb ist es wichtig, dass du selbst Verantwortung übernimmst und dich selbst möglichst gut schützt, hierzu findest du Tipps im Infotext Safer Sex: Tipps zum Schutz vor sexuell übertragbaren Infektionen.
Ich kenne nur die Inkubationszeit, die Zeit, die zwischen Ansteckung und den ersten Symptomen vergeht. Auch in dieser Zeit kann jemand andere Menschen anstecken, obwohl er*sie keine Beschwerden hat. Du kannst dir vorstellen, dass es sehr schwierig ist, eine Zeit zu bestimmen vom ersten Kontakt bis zur nächsten Übertragung. Oft kann man rückblickend eine Möglichkeit der Ansteckung finden und so die Zeit bis zu den Symptomen bestimmen. Infektionswege können häufig nicht von Person zu den nächsten Personen nachvollzogen werden, speziell nicht wenn die Kontakte zeitlich nahe beieinander liegen. Menschen können sich auch einige Tage vor dem Kontakt an der Party bereits anderswo angesteckt haben und in dieser Inkubationszeit ohne Symptome sein und andere anstecken. Eine Zeit, wie lange sich die Erreger im infizierten Menschen "entwickeln" müssen, bis sie weitere Menschen anstecken können, kann ich dir also nicht nennen. Da eine Ansteckung einer geküssten Person zu irgendeinem früheren Zeitpunkt vor einer Party hätte stattfinden können, bietet dir auch das keine Sicherheit oder Garantie.
Ja, wir alle können mit unserer Einschätzung daneben liegen, deshalb gibt es auch die Safer Sex Tipps. Es gibt so viele Meinungen wie Menschen. Gewisse werden finden, dass die Frage nach der Gesundheit und das Sprechen über sexuell übertragbare Krankheiten die Atmosphäre stört. Andere finden, es schafft Vertrauen. Offenheit und das Sprechen über sexuell übertragbare Infektionen und Safer Sex Praktiken, kann dir helfen dich zu schützen, weswegen wir es grundsätzlich eine gute Sache finden und befürworten. Auch Zeit kann helfen jemanden besser kennen zu lernen, so dass Gespräche über Safer Sex natürlicher werden und Platz haben.
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Frage Nr. 39621 von 01.04.2025
Hallo, ich bins, von Frage 39609
Wenn ich meine Freundin attraktiv finde, warum liegt mein Fokus in Fantasien und der Öffentlichkeit auf anderen? Wenn es mal passiert, verurteile ich mich dafür nicht, aber die Häufigkeit säht Zweifel an meiner Partnerwahl.
Ich finde, ich sollte mit meinem Fokus schon bei meiner Partnerin bleiben, sonst fühlt es sich an, als ob man die Beziehung schädigt. Man entfernt sich mit seinem Begehren (bewusst) immer wieder, überlegt eher in Richtung anderer Personen als in Richtung seiner Partnerin.
Vielleicht habe ich eine Vermutung. Ich würde meine Beziehung als sehr schön und vertraut beschreiben, meine Freundin als sehr liebevoll. Das ist alles sehr gut, aber mir fehlt das Knistern, der Faktor sexy. Meine Freundin könnte das sein, aber macht es sehr selten, schminkt sich selten, verführt kaum. Ich werde erregt durch optische Reize, durch eine Vorstellung mit Kick, durch Rough Sex. Meine Freundin mag es gefühlvoller. Wir haben deshalb eher wenig Sex.
Wenn ich etwas in der Richtung anspreche, bekomme ich Vorwürfe, ich würde Druck machen und kritisieren, sie zieht sich dann zurück. Ich denke, sie fühlt sich dann persönlich verunsichert; ob sie mir nicht genügt. Es ist sehr schwierig, mit ihr darüber zu reden. Druck übe ich keinen aus und Kritik, ich würde sagen neue Ideen, muss sein für Verbesserung, aus meiner Sicht.
Unsere Antwort
Das andere und neue ist spannend. Deshalb liegt dein Fokus in Fantasien darauf. Es kann darüber hinaus eine interessante Spielerei sein, dir bewusst Bilder von deiner Freundin in die Fantasie zu holen.
Es gibt unterschiedliche Perspektiven darauf, ob es eine Beziehung schädigt, wenn du dir woanders Appetit holst. Deine ganz persönliche Sicht darauf ist, dass es deiner Beziehung Schaden zufügt.
Ich kann mir vorstellen, dass deine Zweifel dir aufzeigen möchten, dass du dich für dich einsetzen möchtest. Du wünschst dir Sex, der deinen Wünschen mehr entspricht. Und du wünschst dir häufiger Sex. In einer langjährigen Liebesbeziehung, die auch eine gute sexuelle Beziehung sein soll, könnt ihr euch gemeinsam entwickeln. Dafür braucht es, wie du schon erkannt hast, neue Ideen. Und dazu eine gewisse Beharrlichkeit, wenn die Partnerin nicht gleich mitzieht. Mehr dazu steht in unserem Text Wieso ist Eigenständigkeit wichtig für eine gute Liebesbeziehung?
Es gibt noch viele Spielräume, die ihr miteinander entdecken könnt. Wie könntest du deiner Freundin Lust machen, auf das, was du möchtest? Was könnte ihr daran gefallen? Wie kannst du so kleine Schritte in diese Richtung gehen, dass sie gerne mitkommt und womöglich sogar Lust bekommt auf mehr davon?
Wie könntest du den gefühlvollen Sex intensiver erleben? Unsere Fantasien sind stark beeinflusst davon, wie wir den Körper einsetzen. Könnte es spannend für dich sein, deine Sexualität in diese Richtung zu erweitern? Das könnte zum Beispiel so aussehen, dass du in der Selbstbefriedigung gefühlvolle und zarte Berührungen einbaust zum Beispiel mit Öl oder das abwechselst mit dem, was du normalerweise tust. Es könnte ausserdem spannend sein, deinen Oberkörper in eine lockere Bewegung zu bringen, um ihr in ihrem Wunsch nach gefühlvollem Sex mehr entgegenzukommen.
Euren Umgang mit dem Thema verstehe ich so: Du sprichst an, was dir wichtig ist. Sie zieht sich zurück. Du nimmst Rücksicht. Schau mal, ob du auf eine Weise Rücksicht nehmen kannst, die deinen Zielen weiterhin gerecht wird. Du könntest zum Beispiel anerkennen, dass sie Sorge hat, dir nicht zu genügen. Und dir überlegen, wie du es auf eine Weise sagen kannst, dass sie sich gleichzeitig sicher und geliebt fühlt. Also ihr in einer Haltung begegnen von: Ich sehe, dass das schwierig für dich ist. Mir ist es wichtig. Deshalb möchte ich mit dir dranbleiben, wie wir uns dorthin entwickeln können.
Schau doch mal, wie diese Gedanken bei dir landen.
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Frage Nr. 39619 von 31.03.2025
Ich bin vor kurzem 15 geworden und mache mir Sorgen wegen meines Penis der gerade mal 4 cm und steif 9 cm lang ist. Ist sowas normal?
Unsere Antwort
Du bist in der Pubertät. In dieser Zeit wächst dein Penis. Es ist von Mann zu Mann verschieden, wann genau und wie viel der Penis während der Pubertät wächst. Darum kann man gar nicht sagen, wie gross dein Penis mit 15 Jahren sein sollte. Deine Penisgrösse ist völlig in Ordnung. Bitte lies dazu auch diesen Text.
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