Bei der Vasektomie werden die Samenleiter, die sich im Hodensack befinden, durchtrennt. Dadurch kann ein Mann keine Kinder mehr erzeugen. Es ist also eine sehr sichere, dauerhafte Methode der Empfängnisverhütung.
Was ist die Vasektomie?
Die Vasektomie ist neben Kondomen zurzeit die einzige Verhütungsmethode für den Mann. Es handelt sich dabei um eine dauerhafte Empfängnisverhütung. Bei einer Vasektomie werden die Samenleiter, die sich im Hodensack befinden, durchtrennt. Dadurch gelangen keine Spermien mehr ins Ejakulat (Sperma), und der Mann ist unfruchtbar. In der Schweiz wird die Vasektomie auch Unterbindung genannt und in Deutschland Sterilisation.
Wie läuft die Operation ab?
Die Operation ist ein ambulanter Eingriff, dass heisst, du kannst gleich nach der Operation wieder nach Hause gehen. Am Hodensack wird eine lokale Betäubung gesetzt. Dann erfolgt ein kleiner Hautschnitt, und der Samenleiter wird ein Stückchen aus dem Hodensack heraus gezogen. Es wird dann ein kleines Stück (ca. 1cm) aus dem Samenstrang herausgeschnitten, und die beiden Enden werden zugebunden. Die beiden Enden werden wieder in den Hodensack zurückverlagert. Dann wird die Haut mit einigen Fäden verschlossen. Auf der anderen Seite wird dann natürlich noch mal dasselbe gemacht.
Wie lang dauert die Heilung?
Die Fäden lösen sich entweder selbst auf, oder sie müssen nach 7 bis 10 Tagen gezogen werden. Die Narben, die bleiben, sind sehr klein und meist nach einiger Zeit nicht mehr in der faltigen Haut des Hodensacks zu sehen. Sex kannst du nach der Operation gleich wieder haben. Viele haben aber wegen der Wundschmerzen für ein paar Tage nicht soviel Interesse daran.
Ist die Verhütung gleich nach der Operation gewährleistet?
Da es immer oberhalb der Schnittstelle noch «Restspermien» gibt, bist du nicht sofort nach der Vasektomie zeugungsunfähig. Bis diese Spermien ausgeschieden oder abgebaut sind, vergehen ein paar Wochen. Deshalb ist es wichtig, nach einigen Wochen zwei Mal Ejakulat zur Untersuchung abzugeben. Erst wenn in beiden Proben keine Spermien mehr nachgewiesen werden, kannst du auf andere Verhütungsmassnahmen verzichten.
Verändert sich die Sexualität nach der Operation?
Nach der Vasektomie gibt es keine Veränderungen in der Sexualität: Sexuelle Erregung, Erektion, Ejakulation und Orgasmus funktionieren genau gleich gut wie vorher und fühlen sich auch gleich an.
Sieht das Sperma nach der Vasektomie anders aus?
Das Ejakulat ist mit dem blossen Auge vor und nach der Operation nicht zu unterscheiden. Der grösste Anteil des Ejakulats stammt aus der Prostata und den Samenblasen, und dieser Teil kommt weiterhin bei der Ejakulation heraus. Nur unter dem Mikroskop kann man sehen, dass keine Spermien mehr im Ejakulat sind.
Hat die Vasektomie einen Einfluss auf die Hormone und meine Männlichkeit?
Spermien werden nach einer Vasektomie weiter produziert, auch wenn sie nicht mehr ins Ejakulat gelangen. Sie sind in den Hoden und Nebenhoden und werden dort regelmässig vom Körper abgebaut. Genauso wie es der Körper z.B. auch mit alten Blutkörperchen macht. Da bei der Vasektomie an den Hoden selbst gar nichts gemacht wird, werden nach wie vor gleich viele männliche Hormone (Testosteron) produziert. Die Vasektomie ist also keine Kastration!!
Kann man die Vasektomie rückgängig machen?
Wenn du dir nach einiger Zeit überlegst, dass du doch noch Kinder haben möchtest, kann man zwar die Samenleiter meist wieder operativ verbinden; die Wahrscheinlichkeit, dann eine Schwangerschaft zu erzeugen, ist aber geringer, als wenn die Vasektomie nicht gemacht worden wäre.