Liebe Lilli-Team
Ich, männlich, 45 Jahre, Single habe folgende Situation.
Jedes Mal (meistens) nach der Selbstbefriedigung habe ich ein sehr schlechtes, negatives Gefühl – eigentlich eine Mini-Depression. Daher mach ich’s auch gar nicht mehr so oft wie ich eigentlich möchte (verhinderungstaktik?).
Grad heute morgen wieder. Nach einer Nacht im Hotel hab ich morgens ein bisschen mit mir „rumgespielt“ – im Wissen eigentlich, dass ich es nicht bis zum Abschluss durchziehen sollte (negative Gefühle die dann ja wohl kommen). Ich konnte doch nicht aufhören und irgendwann hab ich halt trotzdem ejakuliert (aber nur sehr wenig da sofort aufgehört, kein Orgasmus). Sofort war ich wütend auf mich – warum nur konnte ich nicht aufhören. Du solltest es doch wissen! Meine Laune war dadurch mies. Irgendwie war dann auch das Zimmer „versaut“ (in Gedanken) – und hat in meinem Kopf einen schlechten Beigeschmack. Irgendwie hatte somit das ganze Weekend im Hotel einen negativen Touch. Obwohl – eigentlich hab ich ja nichts schlechtes gemacht. Bin traurig, dass ich das Weekend damit wieder vermiest habe.
Warum nur hab ich solch doofe Gefühle! Sollte doch etwas schönes sein! Ich hab noch viel mehr solche Probleme die ich euch gerne mal schreibe – aber momentan ist das heutige Erlebnis das „wichtigste“. Danke für eure Antwort!
Unsere Antwort
Du bist im Kopf stark damit beschäftigt, was richtig und was falsch ist. Warum das bei dir so ist, kann ich dir nicht sagen. Dazu kenne ich dich und deine Geschichte zu wenig. Da du zudem schreibst, dass du noch eine Menge anderer Probleme hast, würde ich dir dringend empfehlen dir eine*n Psychotherapeut*in zu suchen. Gut möglich, dass all deine Probleme zusammenhängen. Ich denke, dass es sich lohnen würde, diese zusammen mit einer*einem Therapeut*in zu bearbeiten, damit dein Leben wieder leichter wird.
Zum Thema Sex kann ich nur folgendes sagen: je mehr du deine Aufmerksamkeit an deine verurteilenden Gedanken klebst, desto weniger wirst du körperlich fühlen. Gut möglich, dass dann auch die Ejakulation nur eine Art Reflex ist und sich nicht wirklich erfüllend anfühlt. Wenn du keine Erfüllung spürst, bleibt sehr viel Raum für deine Gedanken. Direkt werden sie wieder darüber urteilen, wie unnötig das alles ist oder wie schlecht. Du bist also in einem inneren Dauerkampfzustand. Das ist ermüdend und frustrierend. Du hast ja in dem Beispiel, das du schilderst, zu Beginn Lust gehabt, sonst hättest du nicht angefangen. Wenn diese Lust durch urteilende Gedanken unterdrückt wird, wandelt sie sich in Wut um, das ist normal.
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