Liebes Team
Ich bin bald 64 Jahre alt. Seit über 20 Jahren kämpfe ich mit Blasenentzündungen, v.a. nach GV. Jeweils ein Nopil-Forte nach GV, sofort auf Toilette, viel trinken usw. ... D-Mannose hilft manchmal etwas. Seit einem Jahr nehme ich Hormone wegen starken Wechseljahrbeschwerden.
Mein langjähriger Partner hat mich verlassen. Er möchte Sex leben, fühlte sich jedoch immer schlechter, wenn ich nach GV wieder tagelange Beschwerden hatte. Im Sommer hatte ich vier Wochen heftige Blasenbeschwerden nach der gynäkologischen Jahreskontrolle, jedoch ohne den klassischen bakteriellen Befund. Jede kleinste Manipulation führt zu Problemen. Jetzt werden Urea vermutet und ich habe dagegen 2 Wochen Doxycyclin erhalten. Bei der durchgeführten Blasenspiegelung wurde zudem von den Spezialisten der Urogynäkologie festgestellt, dass Blasenwand und Harnröhre chronisch geschädigt und gereizt sind. Beckenboden usw. soweit i.O.
Ich bin verzweifelt, dass ich mein Leben lang mit meiner Blase zu tun haben könnte, verbunden mit Schmerzen und dauerndem Harndrang. Es ist für mich nicht mehr vorstellbar, meine Sexualität je wieder einmal leben zu können. Als Partnerin bin ich für einen Mann unbrauchbar geworden. d.h. somit auch einsam ohne Beziehung den Rest des Lebens verbringen.
Unsere Antwort
Du tönst grad wirklich sehr traurig und verzweifelt – das stelle ich mir sehr schwierig vor und ich möchte dir mein Mitgefühl ausdrücken.
Und ich möchte dir Mut machen, nicht aufzugeben. Lass dir nicht einreden, dass du wegen deiner Blasenprobleme als Partnerin "unbrauchbar" geworden bist und den Rest deines Lebens ohne Beziehung verbringen musst. Vielleicht hast du diese Vorstellung aus deinem aktuellen verzweifelten Blickwinkel heraus, wo du tief in der Frustration drin sitzt und nachdem du deine frühere Partnerschaft verloren hast. Das war sicherlich äusserst schmerzhaft und braucht Zeit zum Verarbeiten.
So schwierig diese Talsohlen im Leben sind – oft können solche Tiefpunkte und Probleme mit unserem Körper uns aber auch dazu veranlassen, einen tieferen Wandlungs- und Heilungsprozess zu beginnen. Sie können uns Anlass geben, auf die Suche zu gehen, wie wir unseren Körper ganzheitlich heilen können. Schmerzen und Entzündungen können Ausdruck des Körpers sein, dass diese Körperregion unsere Aufmerksamkeit und insbesondere unsere Zuneigung benötigen.
Was brauchst du? Was gibt es, das du dir selbst zugute tun kannst? Sind das warme Bäder, Spaziergänge in der Natur, Gespräche mit Freundinnen, Massagen, anderes?
Gibt es eine Sehnsucht, die du schon lange hattest und der du jetzt Raum geben könntest? Wie würdest du einer nahen Freundin mit diesem Problem begegnen? Mit welcher Art von Zuwendung würdest du ihr begegnen? Kannst du dir selbst auch so begegnen?
Gibt es eventuell frühere unangenehme Erlebnisse in der Beckenregion, die jetzt hochkommen und angeschaut werden möchten?
Ich möchte dich ermutigen, diese Krise als Chance zu nutzen, zu grösserer Entfaltung und zu grösserer Verbundenheit mit deinem Körper. Vielleicht möchtest du dich auch therapeutisch begleiten lassen.
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