Muss man Ureaplasmen parvum behandeln lassen, bei starkem Befund? Kann Ureaplasmen parvum Fehlgeburten auslösen?
Unsere Antwort
Ureaplasmen gehören zu den fakultativ pathogenen Keimen. Das heisst, dass sie nur unter bestimmten Umständen ein gesundheitliches Problem darstellen. Zum Beispiel wenn sie sich im Genitalbereich sehr stark vermehren und vor allem wenn sie genitale Beschwerden machen wie verstärkten, komisch riechenden Ausfluss mit Jucken oder Brennen. In so einem Fall kann man eine Behandlung mit Antibiotika diskutieren. In den letzten Jahren ist man aber sehr viel zurückhaltender geworden mit Antibiotika-Behandlungen, weil sie auch einige negative Auswirkungen haben können und weil sie oft gar nicht nötig sind.
In einer Schwangerschaft gelten häufig andere Voraussetzungen und Vorsichtsmassnahmen, da die Schwangerschaft das Immunsystem der Schwangeren beeinträchtigen kann und Infektionen deshalb ein Risiko darstellen können, auch für Fehlgeburten. Eine kürzlich durchgeführte Studie zeigte, dass bei Frauen mit Fehlgeburten gehäuft Ureaplasmum parvum im Plazentagewebe nachgewiesen werden konnte und somit eine Assoziation zwischen Urasplamum parvum und Fehlgeburten besteht. Deshalb wird man bei Schwangeren mit starkem Ureaplasmen-Befall eher zu einer Antibiotika-Behandlung raten als bei Nicht-Schwangeren, insbesondere wenn die Schwangere auch genitale Symptome hat wie Brennen oder Jucken. Eine routinemässige Untersuchung der Schwangeren auf Ureaplasmen wird aber nicht empfohlen.
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