Hallo Lilli,
hat man bei einer medikamentösen Abtreibung richtige Wehen, so schmerzhaft wie bei einer Geburt?
Und ist es wirklich nur bis zur 7. Woche möglich, wie ich neulich in einer eurer Antworten gelesen habe? Im Internet habe ich Berichte gefunden wo noch viel später medikamentös abgetrieben wurde.
Danke für die Auskunft!
Unsere Antwort
Bei einem medikamentösen Abbruch können deutlich stärkere Krämpfe als bei einer Regelblutung auftreten. Auch die Blutungen sind meist stärker und dauern im Allgemeinen 10-20 Tage. Die Schmerzen können schon als wehenartig stark erlebt werden. Sie sind aber schwächer als bei einer vaginalen Geburt, bei der ja mit den Wehen ein etwa 3kg schweres Baby herausgepresst werden muss.
In der Regel wird bis zur 7. Woche ein medikamentöser Abbruch gemacht. Einige Frauenärzt*innen bieten den medikamentösen Schwangerschaftsabbruch bis zur 9. Woche nach der letzten Blutung an. In der EU ist das seit 2007 erlaubt. Bis dahin ist die Erfolgsrate 98 Prozent (siehe dieses Review). Ein*e Ärzt*in muss kontrollieren, ob das Schwangerschaftsgewebe tatsächlich abgegangen ist.
Es zeigte sich in wissenschaftlichen Untersuchungen, dass die Erfolgsrate bei einem späteren medikamentösen Abbruch sinkt. Dann löst sich das Schwangerschaftsgewebe nicht oder nicht vollständig. Das kann bedeuten, dass dann nach dem medikamentösen Abbruch doch noch ein operativer Abbruch durchgeführt werden muss. Das verursacht zusätzliche Umstände, Kosten und Risiken. Deshalb wird bei einem späteren Abbruch der operative gemacht.
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