Eventuell die Falsche Plattform für sowas.
Ich habe mit einer neuen Arbeit angefangen. Ich verstehe mich mit einem Kollegen gar nicht. Er ist in meinem Büro. Wir sind zu 3 im Büro, mir inklusive. Die Chemie passt einfach nicht und das ist okay. Was mein Problem ist: Wenn ich Zuhause bin dann ist er mir immer noch im Kopf. Denke mir, was er besser machen könnte, dass er anders reagieren könnte, dass er sich ändern müsste, dass er voll den Stock im Arsch hat. Denke das wahrscheinlich auch damit ich bisschen mit ihm klar komme. Aber auch damit er besser wird.
Irgendwie stressen mich die Gedanken. So Art Stress Gedanken. Sollte ich doch lieber bei mir bleiben (Gedanklich) und nicht überlegen was er besser machen kann und ihn einfach seine Arbeit machen lassen? Das versuche ich, doch schweife da immer wieder ab. Ich habe auch versucht Nett zu sein und der andere Kollege meinte auch, ich bin auch nett zu ihm (Mit dem anderen Kollegen verstehe ich mich extrem gut) Es herrscht aber eine Grundspannung zwischen dem die Chemie nicht stimmt und mir.
Er nimmt alles sehr sehr negativ was man ihm sagt, wird sehr schnell beleidigt. Das habe ich auch gemerkt und ihm mehr "Raum" gegeben, in dem ich nur über die Arbeit rede und nicht sage was ihn "angreifen" könnte. Wenn es Meinungsverschiedenheiten gibt und ihm meine "andere" Meinung sage, dreht er sich immer mit dem Kopf komplett weg und hört nicht zu. Ich bleibe bei meiner Meinung. Es ist auch so, als würde er mich nicht respektieren, wenn wir verschiedener Meinung sind. Er meinte auch zu unserem 3 Arbeitskollegen wie Dumm es sei sein Geld zur Seite zu legen, für ein Teureres Motorrad. Der Typ mit dem die Chemie nicht stimmt investiert sein ganzes Geld. Der Kollege der sein Geld weglegt für sein Motorrad schaut mich verwirrt an, ich meinte zu ihm das es nicht Dumm sei, sein Geld für ein Motorrad zur Seite zu legen. Es ist seine Leidenschaft / Hobby und er sollte sein Geld ausgeben nach seinen eigenen Bedürfnissen und Wünsche und die Bedürfnisse und Wünsche unterscheiden sich bei Menschen. Da habe ich auch gemerkt, er respektiert einfach nicht andere Menschen, so wie sie sind. Für ihn gibt es "Rational" einfach nur das was er denkt ist richtig und alles andere Falsch?!
Er wirft mir bei der Arbeit auch super oft Blicke rüber und schaut böse. Ich nehme das eigentlich gelassen auf und arbeite einfach weiter. Er arbeitet auch echt nicht und ich weiß auch nicht wie er die Stelle bekommen hat.
Ich habe auch mit anderen Kollegen gesprochen und die meinten auch, er wirkte so als hätte er 4 Jahre mit keinem Menschen gesprochen. Ich habe mit ihm gleichzeitig die neue Arbeit angefangen und ganz am Anfang war er wirklich extrem unsicher. Hat seine Sätze extrem vorsichtig formuliert, damit er potenziell keinen Angreifen kann. Hatte bei jedem "Fehler" Angst und wenn ihm der Chef etwas gesagt hat ihr 3 (Also zu ihm, mir und dem anderen Kollegen) dann hat er immer extreme Panik geschoben und völlig überreagiert. Es gab paar Situationen, wo der Chef mit uns geredet hat, da wir neu sind und noch nicht wissen wie alles abläuft. Da hat er komplette emotionale Ausraster gehabt und gesagt eigentlich müssten wir gekündigt werden aus dem und dem Grund. Mit dem Kollegen mit dem ich mich gut verstehe... wir haben uns einfach angeschaut und großen Augen gemacht. Im Sinne von, was geht hier jetzt ab, es ist echt nicht wildes.
Meine Vermutung war es, dass er alles in den Arsch geschoben bekommt und selbst wenig Lebenserfahrung gesammelt hat. Und deshalb so extrem unsicher ist und soziale Interaktionen nicht wirklich einschätzen kann, ob die gut oder schlecht sind. Im laufe der Zeit hat man immer mehr mitbekommen und er hat von sich aus viel erzählt. Tatsächlich bekommt er alles von seinem Vater bezahlt, wird bekocht, sogar zur Arbeit gefahren, hat nur Online Freunde, und seine "echten" Freunde sind die Freunde von seinem Vater... Er übernimmt auch immer nur die Meinung von seinem Vater (sagt auch mein Vater hat mir gesagt das und das) hat keine Eigene Meinung und hat tatsächlich am Anfang der Arbeit meine Interessen einfach kopiert um gut anzukommen. Sowas wie Musikgeschmack oder Hobbys. Doch die stimmen einfach nicht. Er tut das glaube ich, um nicht aufzufallen und nicht anders zu sein. Nachdem Motto, wenn ich nicht die selben Interessen habe etc. dann werde ich von anderen nicht gemocht oder sowas. Er meinte auch das sich der Chef jeden Fehler aufschreibt und gegen uns hält... Doch der Chef ist genau das Gegenteil.. Er will uns so lange wie möglich behalten..
Er bekommt alles was ich mir quasi erhofft habe, also Geld. Doch merke einfach das ich zum Glück sein Leben nicht habe, da er einfach so wenig Lebenserfahrung, keine eigen Verantwortung hat und alles leider in den Arsch gesteckt bekommt.
Er Super komisch der Kerl. Er ist Mittlerweile 22 und wird bald 23.
Ich merke aber auch selber, ich stecke viel zu viele Gedanken in eine Person, mit der ich nicht klarkomme. Ich vermutete ich tue das, da ich selber unzufrieden mit meinem Leben bin. Ich könnte sowas wie mein Schlafrhythmus verbessern, habe auch gut zu genommen. Also könnte ich auch meine Ernährung umstellen mehr Sport machen. Ich habe auch gemerkt. Wenn ich das auch teilweise gemacht habe, habe ich auch viel weniger über den komischen Mitarbeiter gedacht. Eventuell will mir mein Gehirn sagen, du bist unzufrieden mit deinem Leben, ändere mal was. Als Signal quasi. Dann geht es mir auch viel besser wenn ich mich um mich selbst Pflege.
Etwas viel Text. Hoffe ihr könnt mir weiterhelfen und danke, für euere wirklich tolle Seite!
Falls das eine Rolle spielt, wir alle 3 im Büro sind Männlich
Wenn ich meine Frage: 37568 noch ergänzen darf.
Wie kann ich mein inneres Stärken und mehr mich mit meinen "Problemen" beschäftigen, als von den anderen?
Es das Problem mit den Gedanken zeigt mir auch, es stimmt auch was mit mir nicht. Und was genau? In bestimmten Lebensbereichen möchte ich mich verbessern, doch das tue ich nicht. Komme nicht in die Gänge. Ich vermute sehr stark, deshalb kommen die negativen Gedanken zu dem Kollegen, dass er sich ändern müsste, da ich mich eigentlich ändern möchte, und ich mit mir unzufrieden bin. So eine Art Projektion? Die Bestätigung war auch, als ich mehr an meinen Problem gearbeitet habe, dann habe ich viel weniger an den komischen Arbeitskollegen gedacht. Eventuell sollte ich auch ein wenig mit der Achtsamkeit beschäftigen. Ich gehe bei der Arbeit auch ab und zu raus, an die Frische Luft, und Atme tief ein und aus. Schnappe mir was um trinken aus der Küche und das tut mir immer gut :-)
Wie kann ich Grenzen aufsetzen?
Sollte ich ihn einfach mal drauf ansprechen, dass es eine negative Grundspannung zwischen uns liegt und wir es einfach mal besprechen sollten?
Eventuell sollte ich auch auch abstand gewinnen von dem Gedanken, wie Menschen eigentlich sein sollten. Das macht er ja quasi auch und ich auch bei ihm.
Ehrlich gesagt habe ich immer nur 2 Sachen getan, bei meinen Freunden. Wenn reden nie geholfen hat. Dann Kontakt abbrechen. Da kam nur 2 mal vor. Sonst waren die Freundschaften die auch aufgebaut habe immer natürlich und wenn etwas nicht gepasst habe, habe ich einfach meine Gefühle / Wünsche ausgesprochen und meine Freunde haben das immer Respektiert und das wars dann schon. Bei der Arbeit geht das nicht (also Kontaktabbruch) Aber könnte mal zu mindestens mit ihm reden, damit ich es versucht habe. Ich bin bereit mich anzupassen. Doch sollte ich das überhaupt?
Tut mir leid, für die echt langen Texte.
Unsere Antwort
Du hast recht. Wir sind nicht ganz die richtige Plattform für deine Frage. An deinem langen Text merken wir aber, dass du dich wirklich intensiv und ausdauernd mit deinem ungeliebten Kollegen beschäftigst. Auch da hast du recht. Du widmest ihm wirklich viele deiner Gefühle und sehr viel von deiner Zeit.
Sinnvoll finden wir deine Frage: «Wie kann ich mein inneres Stärken und mehr mich mit meinen ‚Problemen’ beschäftigen, als von den anderen?»
Du machst etwas, was die meisten Menschen am besten können. Du externalisierst. D.h. du siehst bei anderen sehr gut, was sie nicht können, was alles nicht stimmt und möglicherweise sogar, wie sie ihre Probleme lösen können. Du erlebst die anderen aber auch als Störung. Also möchtest du, dass die Störung verschwindet. Bei Externalisieren kann man sich nur vorstellen, dass die Anderen zur Verbesserung der Situation Änderungen vornehmen müssten. Mit deiner Haltung müsste deine Kollege was verändern, damit deine Welt in Ordnung kommt. Das klappt leider nie. Darum haben wir Menschen so oft Beziehungsprobleme.
Du hast allerdings schon sehr viel erkannt. Bisher hast du nur zweimal eine Beziehung beenden müssen, weil Reden nicht geholfen hat. In Freundschaften hast du erfahren, dass Reden hilft. In Freundschaften haben allerdings auch beide Seiten ein Interesse am Erhalt der Freundschaft. Gegenseitiger Respekt hilft auch, Kompromisse zu suchen. Bei Freund*innen ist es auch leicht zu verstehen, wenn sie so gemocht werden wollen wie sie sind. Also tolerieren wir da das Anderssein leichter.
Bei Arbeitskollegen geht das nicht. Hier bist du mit deinen persönlichen Bewältigungsmöglichkeiten und/oder deiner Frustrationstoleranz gefragt. Wie regulierst du deine Gefühle? Darf dein Ärger während deines ganzen Arbeitstag in dir herumtoben, weil dein Kollege sich störend verhält? Oder findet ihr beide (dein Ärger und du) andere Wege? Du hast schon gute Sachen rausgefunden. Sich Ablenken, Veränderungsvorschläge für sich selbst ausdenken, etwas trinken, Luft schnappen etc…. Genau so etwas iwrd dir helfen, wenn du aufhörst, so misstrauisch zu sein. Mit dir stimmt alles! Was dir nicht gut tut ist, dass du darauf nicht vertraust! Wenn du einen Kollegen hast, den du nicht magst, leidest du darunter. Das ist normal. Es ist viel schöner mit Leuten, die das «Heu auf der gleichen Bühne haben». Auch normal. Deswegen ein Langzeitleiden entwickeln, ist auch normal, macht aber gar keine Freude. Such doch mal in dir selbst nach einer Instanz, die das «Heu auf der gleichen Bühne hat» und die gern mit dir zusammen ist. Gemeinsam mit dieser inneren Instanz findest du sicher einen Weg, deinen Kollegen zu tolerieren und dir selbst ein interessantes Leben zu bieten. Vielleicht gehört es zu dir, ab und zu über das merkwürdige Verhalten des Kollegen zu staunen. Wenn du dich für dein eigenes Innenleben verantwortlich fühlst, sind die Beobachtungen und Beurteilungen von anderen Menschen ganz interessant.
Diese Antwort gilt auch für Frage 37569.
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