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Frage Nr. 38408 von 11.06.2024

Hallo, ich hatte euch die Frage 38373 gestellt. Vielen Dank für eure schnelle Antwort, die auch gut verständlich und hilfreich war.
Ich bin dann nur irgendwie beim ersten Absatz hängen geblieben, das es wichtig ist in einer Therapie zu vertrauen. Ich weiß nicht, ob mein Vertrauen zu meiner Therapeutin ausreichend ist. Ich gehe seit ca. 8 Monaten zu ihr, eigentlich gehe ich ganz gerne hin (naja so gerne man halt zu einer Therapie geht). Aber ich brauche in jeder Stunde aufs Neue viel Zeit zum Warmwerden, ca. 20min. (eine Sitzung geht bei mir 75min). Also erst nach ca. 20min kann ich etwas lockerer reden. Trotzdem weiß sie immer noch nicht Alles und ich halte bewusst Sachen zurück, ich glaube aus Scham.
Jetzt habe ich Bedenken, ob mein Vertrauen für eine Hypnotherapie reicht oder ich dadurch in einen schlechteren psychischen Zustand falle. Jemandem zu vertrauen fällt mir sowieso schwer und irgendwie denke ich, das ich zu meiner Therapeutin auch nicht noch mehr Vertrauen aufbauen kann, ich sozusagen schon am Limit bin. LG

Unsere Antwort

Danke, dass du nochmal schreibst.

Vertrauen ist vielleicht nicht ganz das richtige Wort, aber Sympathie trifft es halt auch nicht richtig. Vertrauen ist oft zu sehr besetzt mit Ideen: man sollte 100%ig vertrauen und quasi als Beweis muss man dem anderen auch alles sagen. So hatte ich das nicht gemeint. Und ich weiss auch, dass es nach einer Traumatisierung sehr schwer sein kann zu vertrauen. So wie du es ausdrückst, trifft es das ganz gut. Du gehst gerne hin und brauchst aber jedesmal wieder Zeit dich zu öffnen, das ist normal und gut. Und dass deine Therapeutin nicht alles weiss, spielt keine Rolle. Es wäre schön, wenn du dir selber da ein wenig den Druck rausnehmen könntest. Du möchtest ja Fortschritte machen und das Trauma besser verarbeiten. Du denkst aber offenbar, dass das nur geht, wenn du dich sofort "öffnest" und alles erzählst. Das ist nicht notwendig. Diese "Arbeit" an dir ist ein Prozess. Du machst schlussendlich diese Arbeit, die Therapeutin "begleitet" dich lediglich (natürlich mit ihrer Erfahrung und ihrem know how).

Durch eine gute Hypnotherapie gerät man nicht in einen schlechteren psychischen Zustand.

Aber da dir das mit der Hypnotherapie, derart Probleme bereitet, würde ich an deiner Stelle erstmal darauf verzichten. Es ist normal, dass man ein unheimliches Gefühl hat, vor einer Hypnotherapie, das ist bei vielen Leuten so, die noch nie Hypnose erlebt haben. Gleichzeitig sollte aber der Wunsch bestehen, sich trotzdem darauf einzulassen. Und das scheint bei dir im Moment nicht der Fall zu sein. Wenn man zuviel inneren Widerstand hat, ist Hypnose nicht möglich. Denke immer daran, dass du derjenige bist, der es schlussendlich "macht". Es sind die Worte der Therapeutin, die du mit deinen Ohren hörst und die du dann in deinem Gehirn verarbeitest. Es ist nicht wie zum Beispiel in der Medizin, dass jemand dir das Auge aufhält und dann etwas reintropft, oder etwas aus deiner Haut rausschneidet.

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