Dank für eure Antwort vom 05.606.2024:
"Beim Geschlechtsverkehr ohne Samenerguss ist immer ein wenig die Frage, ob es im Lusttropfen, der bei sexueller Erregung aus dem Penis austritt, schon wenige Spermien drin haben kann. Das heisst Geschlechtsverkehr ohne Samenerguss ist nicht eine sichere Verhütungsmethode."
Persönliche Anmerkung: liege ich richtig in der Annahme, dass wenn kurz vorher ein Samenerguss stattgefunden hat und es danach wieder zum GV kommt dann "könnten" Spermien enthalten sein?
Es gibt auch Untersuchungen - so habe ich es gelesen - das es auch Männer gibt, die Samen im Lusttröpfen auch ohne vorausgegangen Samenerguss haben.
Naja, für alles möglich gibt es in diesen Bereichen Untersuchungen was mich auch nicht wundert, weil die Pharma damit viel Geld verdient und alles daran setzt, dass die Menschen mit Verhütungsmittel verhüten. Bei absolut richtiger Anwendung des CI besteht die Wahrscheinlichkeit schwanger zu werden bei 2 % (habe ich gelesen)!
Vor ein paar Jahren war das mit den möglichen Spermien im Lusttropfen auch ohne vorherigen Samenerguss nicht obsolet aber die Pharma hat alles daran gesetzt, auch ein nicht kontrollierbares Kalkül in diese Verhütungsmethode (CI) miteinzubiehen.
Mich würde eure Meinung dazu sehr interessieren - danke.
PS: ich sage nicht das CI die beste Verhütungsmethode ist aber eine Möglichkeit und zwar bei KORREKTER Anwendung!
Unsere Antwort
Wir empfehlen den Coitus Interruptus grundsätzlich nicht, wenn das Ziel eine sichere Verhütung ist. Je nach Lebenssituation und persönlicher Risikobewertung kann für bestimmte Personen Coitus Interruptus dennoch die Methode der Wahl sein. Einige Menschen weichen aus ihren persönlichen Gründen von den Empfehlungen von Fachpersonen ab.
Zu Spermien in Lusttropfen gibt es verschiedene Untersuchungen. Die Zusammenfassung der Ergebnisse kannst du in diesem Text lesen.
Du scheinst der Pharmaindustrie kritisch gegenüber zu stehen. Wir halten es zunächst für eine Errungenschaft, dass wir heutzutage eine Auswahl an sehr sicheren Verhütungsmitteln auf dem Markt haben. Das Gründen einer Familie ist dadurch wesentlich planbarer geworden mit vielen Vorteilen insbesondere für die Gleichstellung der Geschlechter.
Dennoch besteht dadurch natürlich eine gesamtgesellschaftliche Abhängigkeit davon, welche Verhütungsmittel auf dem Markt sind, für wen, wie viel diese kosten und wer vom Verkauf profitiert. Hier kann es in der Tat zu grossen Ungerechtigkeiten kommen. Falls dich das Thema auf Ebene der Gesamtgesellschaft mehr interessiert, könntest du dich bei der Böll-Stiftung zu Reproduktiver Gerechtigkeit informieren.
Wir stimmen dir zu, dass es eine weitere Errungenschaft wäre, wenn sichere Verhütung weniger von Kapital und Ressourcen abhängig wären, sondern vom Nutzen für die Anwender*innen. Eine Empfehlung von Coitus Interruptus ist aus unserer Sicht jedoch nicht richtig. Der Pearl-Index des Coitus Interruptus liegt nach unseren Informationen bei 4-18, also nicht bei 2, wie du es irgendwo gelesen hast. Was ist denn die Quelle für deine Information? Ist sie verlässlich?
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