Liebes Beratungsteam! Ich bin weiblich und 30 Jahre jung. Wegen hypermenorrhoe habe ich in den letzten Monaten eine gestagenpille (zafrilla) eingenommen. Darunter habe ich schon etliche Nebenwirkungen wie trockene Schleimhäute. Wirkung ist aber gut. Ich denke über alternativen nach. Zum Beispiel ein anderes gestagen, eine kombipille oder eine Hormonspirale. Meine Frage wäre generell was Sie mir raten könnten (keine Risikofaktoren) und ob die hormonspirale das Risiko für vaginale Infektionen erhöht? In der Vergangenheit habe ich schon oft Phasen mit hartnäckigem scheidenpilz gehabt weshalb ich mir da sehr unsicher bin. Ich möchte mich gut informieren um ein Hormonhopping zu vermeiden. Viele Grüße und danke im Voraus!
Unsere Antwort
Ich denke, dass in deinem Fall eine Hormonspirale eine gute Alternative zur Zafrilla (Inhaltsstoff: Dienogest 2mg) wäre. Insbesondere die Mirena-Hormonspirale sollte die Hypermenorrhoe ebenso gut behandeln wie die Gestagen-Pille, in der Regel aber mit deutlich weniger Nebenwirkungen. Die Hormonspirale erhöht das Risiko für genitale Infektionen wie Pilz etc. nicht. Auch trockene Schleimhäute wäre bei der Hormonspirale eher nicht zu erwarten. Die EInlage ist halt einfach das Unangenehme bei den Hormon-Spiralen, aber wenn sie mal drin sind und gut sitzen, machen sie in der Regel wenig bis keine Nebenwirkungen. Dies, weil die Hormondosis sehr viel weniger hoch ist als bei den Gestagen-Pillen und die Wirkung hauptsächlich lokal in der Gebärmutter ist.
Bezüglich andere Hormon-Pillen: Als alternatives Gestagen gegen Hypermenorrhoe gäbe es noch die Minipille mit Desogestrel 75ug wie in der Cerazette/Azalia/Anouk/Zenzi Gynial und anderen. Viele Frauen haben darunter entweder keine Menstruation mehr oder nur noch Schmierblutungen, die allerdings zum Teil recht häufig auftreten können. Mögliche Gestagenhormon-Nebenwirkungen wie Trockenheit der Schleimhäute, Stimmungsveränderungen oder Hautunreinheiten sind meist ähnlich wie bei der Dienogest/Zafrilla-Pille.
Als kombinierte Hormonpille kommt bei Hypermenorrhoe die Dienogest 2mg/Ethinylestradiol 0.03mg-Pille wie zB in der Valette, Qlaira und anderen in Frage, da diese auch gut gegen Hypermenorrhoe wirkt. Allerdings führt die Kombination des Gestagens mit einem synthetischen Oestrogen zu einem höheren Risiko für Thrombosen oder Lugnenembolien, als dies bei den reinen Gestagen-PIllen der Fall ist. Dafür sind die oben genannten Nebenwirkungen auch seltener.
Wenn du mit der Zafrilla grundsätzlich zufrieden bist und nur die trockenen Genitalschleimhäute stören, könntest du auch eine lokale Behandlung mit Oestriol-Creme oder -Gel überlegen. Oestriol ist ein nur lokal am Auftrageort wirkendes natürliches Oestrogen
Am besten lässt du dich persönlich bei deiner Frauenärztin beraten.
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