Hallo, ich (w, 42) und mein Sohn (15) stehen in gutem und offenem Kontakt, wir können über fast Alles reden und er fragt auch gerne noch nach Rat. Nur beim Thema "Pornos" bin ich ziemlich überfordert. Als Eltern haben wir ihm versucht zu erklären, dass Pornos selten der Realität entsprechen... das Frauen sich einigen Sachen nicht hingeben müssen und Männer nicht glauben sollten, manche Dinge leisten zu müssen... mein Sohn bestätigt unsere Ansichten und ich glaube auch, dass er es differenzieren kann.
Trotzdem triggert es mich sehr, dass er sich ab und an ein Porno anschaut (Letztens hat er vergessen den Verlauf auf meinem tablet zu löschen). Mir ist klar, dass er sich voll in der Pubertät befindet und es aus Neugier tut und ich will es ihm auch nicht verbieten. Ich finde die Vorstellung, dass er dann da sitzt und sich so etwas anschaut, nur so abstoßend und frage mich, was ich machen kann, um es besser zu akzeptieren??
Mir selber, ist Sex nicht so wichtig, teils denke ich auch das ich eher asexuell bin. VG
Unsere Antwort
Dass du mit deinem Sohn über alles sprechen kannst zeigt, dass du eine gute Verbindung mit ihm hast. Im Gespräch mit dir zeigt dein Sohn die Fähigkeit, die verschiedenen Realitäten differenzieren zu können. Das ist viel wert.
Du willst deinem Sohn nicht vorschreiben, wie er seinen Körper und seine Sexualität zu entdecken hat. Gleichzeitig stellt sich die Frage, ob es für dich vielleicht angenehmer wäre, wenn du nicht so Konkretes (Zum Beispiel im Verlauf sehen, was er geschaut hat) mitbekommst von diesem Prozess? Denn da geht es auch um eine Abgrenzung deinerseits. Dein Sohn darf seine Sexualität ausleben und du stehst ihm natürlich mit Rat zur Seite und beantwortest seine Fragen. Gleichzeitig darfst du mit ihm ungeniert ein Gespräch darüber führen, wo und mit welchem Gerät er Pornografie konsumieren kann und mit welchem nicht. Dazu interessiert dich vielleicht auch unser Text Wo kann ich Selbstbefriedigung machen? Dass es dich als Mutter irritiert, den Pornoverlauf zu sehen (Und das Kopfkino angeht) ist verständlich und da kannst du ihm gut Grenzen aufzeigen. Interessanterweise kann er hier etwas wichtiges lernen, was du im Gespräch bereits aufgezeigt hattest. Frauen müssen nicht alles mitmachen. An deinem Verhalten lernt er also auch den Umgang mit Grenzen. Du kannst ihm an dieser Stelle etwas wichtiges vorleben.
Du beschreibst auch, dass Sex für dich nicht so wichtig ist. Das ist in Ordnung. Du lebst deine Sexualität so, wie du es willst und dein Sohn darf seine Sexualität so erforschen und schauen, wie es für ihn passt. Es ist okay, wenn ihr euch da unterscheidet. Während dein Sohn erwachsen wird, werden mehr und mehr Dinge auftauchen, in denen ihr unterschiedlich seid.
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