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Frage Nr. 38587 von 13.08.2024

Ich, w, 44
Durch einen ungeschützten ungewollten Geschlechtsverkehr hat sich meine Tochter mit Gonnorhoe angesteckt. Aufgrund mehrerer Umstände wurde die Ansteckung erst rund 10 Monate nach dem Kontakt festgestellt und antibiotisch therapiert. Ist nach dieser Zeit bereits mit Spätfolgen wie Unfruchtbarkeit zu rechnen? Könnten bereits entstandene Schäden diagnostisch festgestellt werden? Und können die ggf. geheilt/behandelt werden ?

Unsere Antwort

Die Diagnose wurde erst 10 Monate nach der Ansteckung festgestellt. Daher gehe ich davon aus, dass deine Tochter keine sehr starken Symptome hatte wie eitrigen Ausfluss, Unterbauchschmerzen, Fieber.

Forscher*innen konnte nachweisen, dass genitale Infektionen mit Chlamydien und Gonokokken zwar Schäden verursachen können wie Vernarbungen der Eileiter. Dies aber sehr viel häufiger, wenn die Infektion äusserst ausgeprägt war mit schweren Symptomen wie Krankheitsgefühl, Fieber, starke, anhaltende Unterbauchschmerzen und eitriger Ausfluss.

Wenn die Frau wenig bis keine Symptome hatte, ist das Risiko für Langzeit-Schäden sehr viel kleiner. 

Theoretisch könnte mit einer Kontrastmitteldarstellung der Eileiter mit Ultraschall (Hysterosalpingo-Kontrast-Sonographie) die korrekte Durchgängigkeit der Eileiter dargestellt werden. Dies wird aber nicht routinemässig nach einer Genitalinfektion mit Gonokokken empfohlen. Sondern erst, wenn Probleme auftreten würden wie Schwierigkeiten, schwanger zu werden über 6-12 Monate. Wenn Vernarbungen an den Eileitern auftreten würden, die so schwerwiegend wären, dass eine Befruchtung nicht möglich ist, ist eine in Vitro-Fertilisation, also eine künstliche Befruchtung möglich. Bei Vernarbungen in den Eileitern ist das Risiko für eine Eileiterschwangerschaft erhöht.

In den meisten Fällen heilt allerdings eine Infektion mit Gonokokken (Gonorrhoe) mit einer Antibiotika-Therapie folgenlos ab.

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