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Frage Nr. 38648 von 22.08.2024

Ich erlebte vor kurzer Zeit Mobbing an der Schule. Alles begann als ich bei einer Gruppenarbeit erst kurz davor informiert wurde und gesagt habe, dass ich nicht informiert wurde. Der Mobber hat auch während der Arbeit nie mit mir gesprochen, sondern getuschelt über mich. Ich habe dann erlebt, wie er mich als dumm beschimpft hat und mir die Schuld gegeben hat, als ich mit ihm das Gespräch gesucht habe, um die Arbeit zu beenden. Die anderen Gruppenmitglieder fanden das Ganze einfach mühsam. Ich hatte dann ein Gespräch mit der Schulleitung, bei der mir der Mobber die Schuld gab und meinte, es brauche immer zwei. Er sei nicht bereit sich zu entschuldigen, obwohl ich mich entschuldigt habe, falls ich ihn gekränkt hätte. Er versprach es nicht mehr zu tun, bewarf mich aber weiterhin mit Essen. Als ich der Schulleitung sagte, ich könne unter solchen Umständen keine Prüfungen schreiben, meinten sie, es werde Erziehungsmassnahmen geben, da mein Fehlen von der Prüfung nicht in Ordung sei, obwohl ich mich abgemeldet habe. Sie meinten, sie werden sich einsetzten und ich sollte lernen zu vertrauen. Für den Mobber hatte die ganze Geschichte keine Konsequenzen. Mir wurde gesagt, dass sie über ein Klassenwechsel nachdenken müssen und falls dieser vollzogen werden sollte, ist dies die letzte Bitte, welcher sie nachgehen. Ich hatte das Gefühl lästig zu sein. Ich habe dann die Schule gewechselt, da ich nicht mehr vertrauen konnte. Habe ich etwas falsch gemacht? Weshalb wird der Täter so stark geschützt?

Unsere Antwort

Manchmal gibt es nur die Möglichkeit die Schule zu wechseln. Das finden wir nicht richtig. Aber leider sind manche Schulleitungen nicht bereit, in ihren Schulen eine Anti-Mobbing-Charta oder Massnahmen zur Konfliktlösung zu entwickeln. Und wenn die Struktur von Mobbing nicht erkannt wird, bekommt oft die mobbende Partei recht. Die achtet von Anfang an darauf, dass sie keine Formfehler macht. In deinem Fall schrieb der Mobber seine Prüfung. Du warst diejenige, die konsequent ihr Recht vertreten hat, die ein Konfliktgespräch gesucht hat, die bereit war sich zu entschuldigen und aufgrund der Störung nicht zur Prüfung kam. Das war mühsam; vor allem für dich. Wenn bei der Schulleitung in einem solchen Konflikt nicht das "Mobbing-Lämpchen" aufleuchtet, sehen sie den Konflikt nicht strukturell, sondern nur formell an. Du warst nicht in der Prüfung. Bei dir wird an Erziehungsmassnahmen gedacht. Sie fühlen sich dann grosszügig, wenn sie dir einen Klassenwechsel anbieten. All das gibt dem Mobber Auftrieb und ermutigt ihn, dich weiterhin zu plagen. Du hast nichts falsch gemacht, sondern bist nicht verstanden worden. 

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