Hallo, ich (m, 46) bin seit knapp 3 Jahren mit einer jungen Frau (23) in einer Beziehung. Bisher wollte ich die Beziehung offen halten und hatte auch noch Beziehungen mit 2 anderen Frauen, die gleich alt waren wie ich. Meine Freundin (wir konnten uns bisher nicht zu einem Status entscheiden) wollte bisher lieber eine exklusive Beziehung. Ich wusste immer, dass ich sie liebe und habe seit kurzem entschieden, eine monogame Beziehung mit ihr einzugehen.
Unterdessen ist sie sich jedoch bei dieser Beziehungsform nicht mehr sicher. Ein grosser Grund ist, dass sie noch Kinder möchte. Ich kann mir das auch vorstellen, obwohl ich eine Vasektomie hatte (zb Adoption, künstliche Befruchtung...). Trotzdem hat sie die Befürchtung, dass sie etwas verpasse in einer monogamen Beziehung, einen gleichaltrigen Mann kennen zu lernen.
Wie kann ich am besten damit umgehen? Was rät ihr hier?
Unsere Antwort
Das klingt, als hättet ihr einige große Themen, die derzeit noch unklar sind in eurer Beziehung. Wieso hast du dich denn jetzt auf einmal für eine monogame Beziehung entschieden? Und wieso hat deine Freundin einer offenen Beziehung zugestimmt, auch wenn sie das bisher nicht wollte?
Wenn ich dich richtig verstehe, wäre ihr Grund, jetzt eine offene Beziehung zu haben, dass sie denkt, dass sie vielleicht dann noch einen Mann kennenlernt, der im gleichen Alter ist und mit dem sie Kinder haben will. Würde sie sich in diesem Fall von dir trennen? Das könnt ihr natürlich so machen, aber dann muss euch bewusst sein, dass eure Beziehung recht schnell ernsthaft gefährdet sein kann.
Grundsätzlich funktionieren dauerhafte offene Beziehungen dann gut, wenn sie auf einem festen Fundament stehen. Das heißt, wenn man sich des Commitments und der Stabilität der Beziehung sicher ist. Natürlich kann man auch eine nicht-monogame Beziehung aus dem Grund führen, dass sich beide Seiten eher nicht committen wollen. Auch das ist völlig in Ordnung, aber eben etwas ganz anderes und mit ganz anderen Erwartungen verknüpft.
Natürlich kann man auch mehrere feste Partner*innen haben und polyamorös leben, so wie du das ja scheinbar getan hast. Wenn ihr das in Erwägung zieht, solltet ihr darüber sprechen, ob ihr euch vorstellen könntet, in so einer Konstellation eine Familie zu haben. Das ist auf jeden Fall möglich, aber es muss eben klar darüber gesprochen werden.
Wie du siehst, sind da viele offene Fragen. Ich empfehle euch daher sehr, euch ein paar Sitzungen Paartherapie zu nehmen. Ich denke, es wäre wichtig, dass ihr über eure Vorstellungen, Wünsche und Ängste einmal wirklich ausführlich sprecht und dabei hilft es oft sehr, eine außenstehende Fachperson dabei zu haben.
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