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Frage Nr. 38960 von 24.10.2024

Hallo,
ich bin 16 Jahre alt und weiblich. Ich habe seit gut einem Dreiviertel Jahr viele kleine weißliche pickelartige Erhebungen auf der Innenseite meiner großen und auch auf meiner kleinen Schamlippe.

Ich habe mir nicht viel dabei gedacht. Irgendwie bin ich vor ein paar Wochen auf die Idee zum kommen, mal nachzugooglen und kam direkt bei Vulvakrebs raus. Da wird beschrieben, dass im Erst-Stadium auch oft weißliche Flecken ein Symptom sind. Außerdem hatte ich in den letzten Monaten immer mal wieder Juckreiz, wobei ich mir auch nicht viel Gedacht habe. Als ich dies dann aber auch als Symptom für Vulvakrebs aufgelistet sah, hab ich komplett Panik bekommen. Ich hab wirklich Nächte lang geweint, weil ich so große Angst hatte und das beste war, dass ich auch noch einen Artikel über eine 15 Jährige im Internet gefunden hatte, die an Vulvakrebs geworben war. Ich bin also komplett durchgedreht. Ich hab dann ein paar Tage später auch noch irgendwie Schmerzen so um meine Vulva rum bekommen, die aber immer nur kurz angedauert haben. Außerdem hatte ich dann auch in der Lendengegend immer mal wieder kurze Schmerzen. Also manchmal ein kurzes ziehen links, manchmal rechts und das manchmal mehrmals am Tag, manchmal eine Woche lang gar nicht. Dann hab ich direkt vermutet, dass dann wohl der Krebs schon zu den Lymphknoten aufgestiegen ist.

Mir ist mittlerweile bewusst, dass das sehr unwahrscheinlich wäre, aber das hat mir dann nochmal Panik gemacht. Ich hab meiner Mutter davon erzählt und wir haben gemeinsam Versucht, einen Termin bei einer Frauenärztin zu finden. Vergeblich, der einzig mögliche Termin ist in 5 Monaten. Ich hab dann immer weitergegooglet und hab dann über Fordyce-Drüsen gelesen, und dass würde halt eigentlich auch auf meine beschriebenen Hautveränderungen passen. Aber bei mir ist das halt wirklich überall auf der Schleimhaut und die Haut darunter ist auch oft gerötet.

Meine erste Frage wäre jetzt, wie ich die zwei Sachen irgendwie sicher unterscheiden kann, also Fordyce Drüsen und diese krankhaften Veränderungen der Haut. Aber wenn es jetzt theoretisch nur diese Fordyce Drüsen wären, kann ich mir halt den Juckreiz UND die Schmerzen nicht erklären (wobei ich wirklich dazu sagen muss das diese Schmerzen nicht extrem dramatisch sind, sie sind einfach nur immer mal wieder da und machen mir eben Angst).

Kann es vielleicht irgendwie sein das die Schmerzen so ein bisschen Psychischer Ursache sind? Weil es ist ja schon komisch, dass genau dann, wenn ich mir Sorgen mache, über diese kleinen Erhebungen die ich schon ein Jahr vorher hatte, ich plötzlich auch Schmerzen habe... Gibt es sowas? Kann man sich sowas irgendwie einbilden? Kann es doch sein das ich Krebs habe? Oder habe ich einfach zufällig auf die Symptombeschreibung passende andere Beschwerden?

Ich merke beim Schreiben, dass ich mich anhöre wie der größte Hypochonder, aber diese "Was wenn doch?" fange bekomm ich einfach nicht aus meinem Kopf.

Unsere Antwort

Was du beschreibst, passiert leider im Internetzeitalter sehr oft: dass man eine kleine Auffälligkeit am Körper entdeckt und sich im Internet schlau darüber machen möchte. Und dann auf Posts stösst, die einem Angst einjagen. Und je mehr man liest, desto mehr Angst bekommt man.

Es war sicher eine gute Idee, dass deine Mutter und du versucht haben, einen ärztlichen Blick und eine Beratung zu bekommen und es ist schade, dass erst nach so langer Zeit ein Termin möglich ist.

Von dem was du beschreibst, ist es am wahrscheinlichsten, dass es sich bei den weisslichen pickelartigen Erhebungen an den Schamlippen um harmlose Fordyce Drüsen handelt. die keinerlei Krankheitswert haben, also eigentlich völlig normal sind. Und ja, es kann gut sein, dass wenn man Angst hat und sich Sorgen macht, dass sich dann Beschwerden wie Schmerzen oder Juckreiz entwickeln können, die nur durch den Stress und die Angst verursacht sind. Das ist dann so ein blöder Teufelskreis, aus dem man nicht leicht wieder rauskommt.

Ich denke, dass es im Moment am wichtigsten ist, dass du dein Nervensystem wieder beruhigen kannst. Denn es ist wirklich schlimm, allein mit solchen Ängsten zu sein. Ich finde es toll, dass du dich an deine Mutter gewendet hast, so dass du über deine Sorgen sprechen konntest. Ich hoffe, dass sie dich auch schon ein wenig beruhigen konnte. 

Vulvakrebs ist extrem selten, erst recht in deinem Alter. Und so wie du es beschreibst, tönt es überhaupt nicht danach und wäre sowieso wirklich extremst unwahrscheinlich. Im Internet findet man natürlich immer irgendwelche Einzelfälle, aber das verzerrt sehr stark das Bild und deshalb ist es eben auch heikel, im Internet über Krankheitssymptome zu recherchieren. Da wäre ich sehr vorsichtig. Denn du bist nicht die einzige, die dadurch in eine so schlimme Sorgenspirale geraten ist. 

Auch wenn du ein wenig auf den Termin bei der Frauenärztin warten musst - ich würde ihn dann trotzdem wahrnehmen. Einfach, dass du von einer Fachperson beraten und beruhigt werden kannst. Das hilft dann in der Regel, dass du mit dem Thema definitiv abschliessen kannst und es nicht mehr in deinem Kopf rumspukt. 

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