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Frage Nr. 39007 von 02.11.2024

Hallo Lilli,

ich habe kürzlich ein Antibiotikum für eine Bronchitis bekommen, was mal wieder wie immer in einem Scheidenpilz geendet hat, obwohl ich die ganze Zeit Milchsäure lokal eingeführt hatte und oral Darmkeime geschluckt habe.

Warum klären die Ärzte beim Verschreiben der Antibiotika eigentlich nie auf, dass man dann zumindest probieren muss, die Pilzinfektion durch Milchsäure zu verhindern. Sie lassen einen ins Messer laufen, und während es einem eh schon schlecht geht, bekommt man auch noch einen Pilz.

Und gerade bei Kindern, die noch nicht wissen, was ein Scheidenpilz ist, ist das doch dann echt schlimm. Ich habe Erinnerungen aus meiner Kindheit, wo meine Vulva so wehtat, dass ich Bodylotion aus dem Bad draufgeschmiert hab bzw. meine Mama um "Salbe" angebettelt habe, und dann Nivea bekommen habe. Dass ich diese Erinnerungen aus dem Kindergartenalter habe, und sonst kaum welche, zeigt wie schlimm es für mich war.

Ich frage mich, ob das damals von Antibiotika kam, denn ich hatte in der Kindergartenzeit so oft Mittelohrentzündung, dass ich irgendwann operiert wurde. Aber da hat bestimmt kein Kinderarzt bei den Antibiotika darauf hingewiesen, dass auch Kinder Scheidenpilz davon bekommen können.

Das macht mich so wütend, dass ich damals umsonst gelitten habe und nur Nivea bekam für das Jucken und Brennen, weil "Kinder können da ja noch nix haben". ....

Was kann ich tun, damit abzuschließen?
Danke euch!

Unsere Antwort

Ich kann deinen Frust über die häufigen Scheidenpilz-Infektionen gut nachempfinden. Wiederkehrende Scheidenpilz-Infektionen sind für einige Frauen ein sehr leidiges Thema.

Die gute, wenn auch vermutlich wenig tröstliche Antwort, ist, dass Scheidenpilz zwar leidig, aber nicht gefährlich ist. Bei dir kommt aber natürlich noch dazu, dass schlimme Erlebnisse aus deiner Kindheit mit vaginalem Juckreiz verknüpft sind.

Tatsächlich gibt es noch einige Tabus rund um den Intimbereich, was teilweise zu schlechterer medizinischer Behandlung führen kann. Du könntest mal damit anfangen, dass du konkret deinem Arzt sagst, dass du dir wünschst, Ärzte würden darüber aufklären. Ich bin mir sicher, es gibt auch Ärzt*innen, die ihre Patientinnen darüber aufklären.

Zu deiner Frage zu vaginalen Pilzinfektionen in der Kindheit: Für eine vaginale Pilzinfektion braucht es normalerweise eine Oestrogenisierung des Genitales. Sie tritt also in der Regel erst ab der Pubertät auf. Allerdings kann eine Pilzinfektion auch nach langer Antibiotikatherapie vorkommen - auch schon vor der Pubertät. Ich kann nicht beurteilen, ob du damals eine Pilzinfektion hattest oder etwas anderes zu vaginalem Juckreiz geführt hat. Falls du dich zu verschiedenen Ursachen für Entzündungen im Genitalbereich von Mädchen informieren möchtest, schau doch mal beim kispi-wiki.ch

Du fragst, was du tun kannst, um damit abzuschließen. Eine Möglichkeit könnte sein, eine ganzheitliche Behandlung zu suchen, in der auch deine Gefühle rund um Juckreiz im Intimbereich gehört werden. Du könntest dich auch selbst für dich liebevoll fürsorglich deinem Genital zuwenden und anerkennen, dass es damals etwas anderes gebraucht hätte. Und im heute dein Genital mit ganz vielen angenehmen und positiven Empfindungen verwöhnen.

An was denkst du, wenn du dir vornimmst, damit abzuschließen?

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