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Frage Nr. 39105 von 18.11.2024

Vor ungefähr zwei Jahren besuchten mein Freund und ich (23 w) das erste Mal einen Swingerclub. Bei unserem dritten Mal entschlossen wir uns zum Partnertausch. Dabei hatte ich mit dem betreffenden Mann ein sexuelles Erlebnis, das ich so bisher nicht kannte. Wir begegneten uns im Swingerclub noch zwei Mal, wobei wir noch einmal "erlaubten" Sex miteinander hatten.

Bei dieser Gelegenheit tauschten wir dann unsere Handynummern aus und trafen uns bisher dreimal in seiner Wohnung, das letzte Mal im Oktober. Vor zwei Tagen meldete er sich wieder für ein weiteres Treffen und war überrascht, als ich bei meiner Zusage doch etwas zögerte.

Mittlerweile geht mir viel durch den Kopf: Einerseits ist da die Überlegung, dass ich meinen Freund hintergehe. Auf der anderen Seite muss ich auch eingestehen, dass es uns dabei ausschließlich um die Befriedigung der Lust geht. Natürlich sind der "Partner" und ich uns nicht unsympathisch, aber eine Liebesbeziehung wäre für mich vollkommen ausgeschlossen.

Mein Freund und ich waren uns vom Beginn unserer Beziehung (wir sind jetzt über drei Jahre zusammen) darüber einig, es zu tolerieren wenn mal einer fremdgeht - gerade auch in sexueller Hinsicht. Allerdings handelt es sich in diesem Fall doch um eine echte "Fickbeziehung", die weit über ein einmaliges Fremdgehen hinausreicht.

Ich bin mir bewusst, dass diese Situation so bald als möglich geklärt werden muss, die größte Sorge ist dabei wie mein Freund darauf reagieren könnte, Habt ihr einen Vorschlag zur Lösung?

Unsere Antwort

Wir können dir keine allgemein gültigen Lösung präsentieren, leider. Das hängt sehr fest von euren Abmachungen ab und wie dein Partner auf deine Handlungen reagiert. Es ist verständlich, dass du ambivalent bist. Zum Einen ist es für dich klar Sexbeziehung und zum Anderen habt ihr, so wie du schreibst, die Abmachung, dass ihr keine Person mehrmals sehen dürft.

Ich glaube bevor du es ihm sagst, ist es hilfreich, wenn du deine Realität klar hast. Denn dein Partner hat das Recht auf seine Reaktion. Diese kann unterschiedlich sein und wenn du klar bist, dann hilft das deinem Gegenüber sich zu positionieren. Darum kläre folgende Fragen mit dir selbst:

Was hast du genau gemacht? Wo bist du über eine Grenze gegangen bezüglich eurer Abmachungen? Kannst du sagen, weshalb du dich nicht an die Abmachungen gehalten hast? Hast du etwas in deiner Beziehung vermisst? Was bedeutet dir die Sex-Beziehung mit diesem Mann? Wie willst du weiterfahren? Möchtest du ihn weiterhin sehen oder nicht? Wie fühlst du dich in Bezug auf die Beziehung zu deinem Partner? Hat sich das seit der Affäre verändert oder nicht? Wie steht es in Bezug auf das Thema Verhütung und STI? Was bist du bereit mit deinem Partner zu teilen und was nicht, bzw. was ist relevant?

Wenn du das mit dir geklärt hast, dann wähle einen guten Moment, um es deinem Partner zu sagen. Solche Gespräche brauchen meistens Zeit. Darum hilft es, wenn ihr genug Zeit und Raum einrechnet darüber zu sprechen. Sei dir bewusst, dass er diese Infos zuerst verarbeiten muss und da auf seine Art reagiert. Es kann zum Beispiel sein, dass er Zeit für sich braucht oder er sehr traurig wird. Ihm diesen Raum zu geben braucht viel Kraft, ist aber notwendig, um ein Gespräch auf Augenhöhe zu führen.

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