zu 39163:
Hallo, danke für eure schnelle Antwort.
Eins habe ich in eurer Antwort jedoch nicht ganz verstanden.
Was ist mit "(...) deine grossen Gefühle der Grund für deine Heilungserfolge sind. Er wird es hoffentlich schon wissen." gemeint??
Meint ihr meine Therapieerfolge stehen im Zusammenhang mit meinen Gefühlen zu meinem Therapeuten, dass ich nur für ihn an mir arbeite??
Und was soll er hoffentlich schon wissen??
LG
Unsere Antwort
Deine Therapieerfolge stehen sicher im Zusammenhang mit deinen Gefühlen. Du wirst das verstehen, wenn du dir vorstellst, dass du deinen Therapeuten gar nicht magst. Du würdest ihm nicht zuhören und seine Ideen blöd finden. Deine innere Kritikerin wäre bestimmend. Du würdest auch etwas lernen, aber wahrscheinlich nicht das, was Ihr als Therapieziel vereinbart habt.
Erfolgschancen hat eine Psychotherapie, wenn die Klient*innen die Therapeut*innen kompetent finden. Die Erfolge verbessern sich, wenn beide Seiten Sympathie fühlen. Wenn Klient*innen sich nah und zugehörig fühlen, steigen die Erfolgschancen weiter.
Da traumatisierte Menschen sehr häufig durch nahestehende Personen oder in intimen Situationen verletzt worden sind, sind sie oft unsicher in Beziehungen. Sie fühlen oft ein Gemisch aus Misstrauen, Kontrolle, Abgrenzung und grosser Sehnsucht nach einer idealen Beziehung. Darum hilft es in der Traumatherapie sehr, wenn die Klient*innen Bindungs- und Beziehungswünsche fühlen. Gefühle heilen, wenn man sie fühlt. Das Gegenüber, in deinem Fall dein Therapeut, muss darauf angemessen reagieren können. Er muss dabei nichts von deiner Verliebtheit wissen. Es reicht, wenn er dich als Person respektiert und wertschätzt, so dass deine Entwicklung in seinem Fokus bleibt.
Die Frage, für wen du arbeitest, stellt sich eigentlich nicht. Wenn du in einer Therapie bist, arbeitest du für dich. Wenn dein Therapeut aber liebenswert und ermutigend ist, wird dir die Arbeit viel besser gelingen, als wenn sich gelangweilt und desinteressiert gibt.
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