Hallo Lilli,
Mir ist mal diese Frage aufgekommen:
Macht A-Sexualität Sinn? Euer Ansatz ist doch, dass jeder Mensch Lust empfinden kann. Ihr würdet ja niemandem hier sagen, tut mir leid du hörst dich sehr a-sexuell an, bei dir lässt sich leider nichts machen. Ich habe das Gefühl A-Sexualität ist für Leute, die nicht wissen, dass sie ihren Zustand ändern können und eine einfache Erklärung dafür wollen.
Ich merke auch, dass es viele unterschiedliche Definitionen gibt. Mal heißt es A-Sexualität bedeute, man wolle keinen Sex, mal heißt es man wolle Sex und SB aber man „fühle sich nur nicht sexuell angezogen von Menschen“. was sollte das letzte überhaupt bedeuten? Wer nicht gelernt hat, Sex als lustvoll zu empfinden, wird ja offensichtlich keine Lust bekommen wenn er sie einen attraktiven Menschen sieht. Das kann ja jedem erstmal passieren.
Grüße
Unsere Antwort
Asexualität ist eine Selbstbeschreibung und kann am ehesten als eigenständige sexuelle Orientierung betrachtet werden. Eine Kategorie oder ein Label (eine Bezeichnung) kann Menschen helfen, sich einer Gruppe zugehörig zu fühlen. Auch das Finden von Freund*innen und Partner*innen kann dadurch erleichtert sein. Somit kann es sinnvoll und identitätsstiftend für Menschen sein, sich selbst als asexuell zu bezeichnen.
Asexuelle Menschen haben individuell verschiedene Bedürfnisse, etwa ob Sexualität einen Stellenwert in einer Beziehung haben soll oder nicht. Oder ob Solo-Sexualität gelebt wird oder nicht. Oder ob einer asexuellen Person die Sexualität gleichgültig ist oder sexuelle Fantasien eine Rolle spielen. Oder ob Sex als abstossend empfunden wird oder ein rein theoretisches Interesse daran besteht.
Manche machen sich keine Gedanken darüber, was sie in der Sexualität möglicherweise noch entdecken können und andere sind lebenslang neugierig. Auf jeden Fall kann ein Mensch, der sich als asexuell bezeichnet, sich von anderen Menschen angezogen fühlen. Es ist ja sehr vielfältig, was als attraktiv empfunden wird.
Viele asexuelle Personen sind an einer emotionalen Verbindung interessiert. Und manche haben sich sehr bewusst mit ihren Bedürfnissen und Grenzen auseinandergesetzt. Zur Selbstbezeichnung asexuell (oder ace) führt oft ein Weg, der von Frustration und Klärungsprozessen begleitet ist. Die Selbstbeschreibung jedes Menschen ist zu respektieren.
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