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Frage Nr. 39366 von 25.01.2025

Ich hätte mal eine Frage ich schäme mich so sehr das ich mit 27. Jahren noch Jungfrau bin und das ich nicht normal bin, und alle in meinem Umfeld gehen halt davon aus das ich schon davon aus das ich schon sehe hatte, weil ich ja schon so alt bin. Und jetzt trau ich mich nie es jemanden zu sagen das ich es noch nie gemacht habe weil ich angst habe das mich alle auslachen. Weil 27 ist halt schon alt

Unsere Antwort

Wir leben in einer Welt, die oft vorgibt, genau zu wissen, wann und wie angebliche „Meilensteine“ im Leben erreicht werden sollten. Das führt bei sehr vielen Menschen zu Druck und Scham.

Dabei gibt es nichts, wofür du dich schämen musst. Jungfräulichkeit ist ein Konzept, das wir als Gesellschaft erfunden haben – aber es sagt nichts über deinen Wert oder deine Normalität aus. Die Vorstellung, dass der erste Sex so wichtig sein muss, schadet vielen Menschen.

In Wirklichkeit ist diese Idee Unsinn. Du wirst danach immer noch derselbe Mensch sein. Und mit jeder*jedem neuen Partner*in wird es wieder viele erste Male geben: den ersten Kuss, den ersten Geschlechtsverkehr, und so weiter. Auch die Idee, dass es einen "richtigen" Zeitpunkt dafür gibt, ist ein Mythos – und oft sogar ein schädlicher, weil er bei sehr vielen Menschen Druck und Scham erzeugt. Aber lass mich dir eins sagen: Dein Wert als Mensch hat nichts mit deiner sexuellen Erfahrung zu tun. Das ist keine Leistung, die man abhaken muss, und es gibt auch keine universelle Deadline dafür.

Viele Menschen – mehr, als du denkst – teilen ähnliche Erfahrungen, auch wenn darüber seltener gesprochen wird. Das Gefühl, "nicht normal" zu sein, entsteht oft durch den Druck von außen, durch Filme, soziale Medien oder die Annahme, dass alle anderen "weiter" sind. Aber in Wahrheit gibt es unzählige Gründe, warum Menschen erst später partnerschaftlich sexuelle Erfahrungen sammeln: Persönliche Prioritäten, Unsicherheiten, fehlende Gelegenheiten, oder einfach das Warten auf das richtige Gefühl oder die richtige Person. All das ist okay.

Wenn du es niemandem erzählen willst, musst du es auch nicht tun. Je mehr du aber lernst, dazu zu stehen (ohne es als "Defizit" zu sehen), desto weniger Macht hat das Thema über dich.
Und echte Freund*innen oder Menschen, die dich lieben, werden dich nicht dafür verurteilen. Im Gegenteil: Sie werden dir zuhören und dich verstehen.

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