Ich bin w 20 und habe vor einigen Monaten erst so richtig sexuelle Erregung und einen Orgasmus gespürt durch Selbstbefriedigung. Ich habe einen Partner und war/bin auch dort erregt, aber im Alltag habe ich sexuelle Erregung bzw. alleine nie gespürt oder nicht drauf geachtet.
Ich habe mir dazu auch eure Texte durchgelesen, dass man es vielleicht im Alltag nicht gemerkt hat oder beachtet hat. Allerdings fühlt sich das irgendwie für mich ungewohnt an, alleine sexuelle Erregung zu spüren und fühle mich nach der Selbstbefriedigung oft unwohl, weil ich meine etwas gemacht zu haben, das sich nicht gehört und nicht normal ist.. ich weiß zwar, dass das nicht stimmt, aber das Gefühl habe ich oft danach. Und wenn ich darüber nachdenke, wie ich besser darüber denken kann, werde ich oft wieder erregt.. das macht es dann irgendwie nicht besser.. habt ihr vielleicht einen Denkanstoß für mich? Ich würde mich über eure Hilfe freuen
Unsere Antwort
Ich kann gut verstehen, dass es sich für dich ungewohnt anfühlt, deine sexuelle Erregung zu spüren. Das geht sehr vielen Menschen so. Viele haben irgendwann in ihrem Leben gelernt, dass sexuelle Erregung ein "niederes" Gefühl oder "schlecht" ist.
Stell dir das so vor: deine Ausgangslage ist, dass dein Gehirn abgespeichert hat "Selbstbefriedigung = unnormal" und gehört sich nicht. Es hat nicht nur den Gedanken abgespeichert, sondern auch ein Gefühl. Das Gefühl spiegelt sich im Körper. Zum Beispiel in einer hohen Anspannung. Vielleicht machst du dich auch klein, duckst den Kopf weg oder ziehst die Schultern hoch. Wie ist das bei dir? Beobachte mal, wie sich der Gedanke in deinem Körper spiegelt.
Von dieser Ausgangslage kannst du dich weiterentwickeln, wenn du das möchtest. Dazu braucht dein Gehirn sehr oft die Nachricht: 2Selbstbefriedigung = normal, fühlt sich gut an, erlaube ich mir". Am besten funktioniert das Neulernen, wenn du nicht nur denkst, sondern auch spürst, dass sich Selbstbefriedigung für dich gut anfühlt. Du setzt also auf körperlicher Ebene etwas entgegen.
Deinen Kopf hast du ja schon überzeugt. Denn auf der Ebene der Gedanken ist dir bereits klar, dass du dir Selbstbefriedigung erlauben kannst. Du könntest nun körperlich schauen, wie du auch in ein Gefühl kommen kannst von "das fühlt sich wohlig und richtig an". Wir brauchen Entspannung, um uns wohlzufühlen. Wenn wir angespannt sind, fühlen wir eher Angst, Wut, Ekel, Scham. Wir sehen uns selbst und die anderen dann auch mit kritischeren Augen. Wir kommen auch eher ins Grübeln. Wenn du dich beim Sex bewegst, beruhigst du diese Gedanken. Und du erlebst eher angenehme Gefühle. Dazu geben wir weitere Tipps in unserem Text Warum ist es gut, wenn Frauen sich beim Sex bewegen?
Für die, die diese Antwort lesen und nicht wissen, welche Texte die Fragestellerin meint: Sie bezieht sich vermutlich auf den Text: Wie funktioniert sexuelle Erregung?
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