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Frage Nr. 35867 von 08.11.2022

Hallo,

Ich habe bereits über meine Tokophobie gesprochen und dass ich befürchte, dass meine Pille wegen einer Gastritis nicht mehr wirkt.

Ich war neulich beim Hausarzt und bekam Pantoprazol verschrieben. Auch soll ich auf meine Ernährung achten.

Bis jetzt hatte ich keine Zwischenblutungen und meine Blutung trat auch wie erwartet ein. Deswegen hoffe ich, dass die Pille noch wirkt.

Würdet ihr empfehlen, dass ich einen Frauenarzttermin vereinbare? Kann der FA auch irgendwie feststellen, ob die Pille trotz einer potentiellen Gastritis funktioniert (ich hatte dazu noch keine Untersuchung, habe nur meine Probleme geschildert und das Medikament bekommen).

Ansonsten überlege ich mir, auf das Hormonstäbchen zu wechseln. Vorteil ist natürlich, dass keine Einnahmefehler passieren können, aber ich weiß nicht, ob ich dem Stäbchen vertrauen könnte. Ich hab dann im Hinterkopf Angst, ob der FA einen Fehler gemacht hat beim Einsetzen. Einfach weil mir die Kontrolle ja sozusagen entzogen wird. Mit der Pille habe ich die Kontrolle, weil ich sie ja selbst nehmen muss und wenn ich denke, dass was schief gelaufen ist, kann ich ja erstmal auf Sex verzichten. Auch finde ich, dass die gute Haut und eine geregelte Blutung unter der Pille viel wert ist.
Ich hatte generell vor der Pille mit viel Behaarung, Unreinheiten etc. zu tun und habe Angst, dass die durch das Stäbchen zurückkehren werden.

Wir verhüten zusätzlich noch mit Kondomen, aber alleine mit denen zu verhüten, wäre mir irgendwie zu unsicher.

Und wie wäre das in Deutschland mit der Bezahlung des Stäbchen? Ich bin unter 22 und gesetzlich versichert. Muss man die Einlage des Stäbchen selbst zahlen, oder wie ist das?

Unsere Antwort

Die Pantoprazol-Einnahme vermindert die Pillenwirkung nicht. Auch bei einer allfälligen Gastritis ist davon auszugehen, dass die Pille weiterhin sicher wirkt. Nur bei Erbrechen innert Stunden nach der Pilleneinnahme oder bei schweren, anhaltenden Durchfällen ist die Pillenwirkung eingeschränkt. Lies dazu bitte auch unseren Text zu Durchfall und Erbrechen bei Pilleneinnahme.

Das Verhütungsstäbchen könntest du nach der Einlage unter die Oberarm-Haut gut tasten – von dem her hättest du auch dort die Kontrolle. Darunter hättest du aber sehr wahrscheinlich keine regelmässigen Blutungen mehr und auch die Hautunreinheiten wären eher stärker. Auch die Behaarung würde das Stäbchen nicht vermindern wie eine (antiandrogene) Pille.

Du schreibst selbst von deiner "Tokophobie" – was tust du, um einen Umgang mit deiner Angst zu finden? Ich empfehle dir dringend, dich mit deiner Angst auseinanderzusetzen. Lies dazu bitte unseren Text zu Schwangerschaftsangst und setze die Tipps auch um. Das hilft dir nicht nur in Bezug auf ein ruhiges Gefühl von Verhütungssicherheit. Einen guten Umgang mit deinen Gefühlen zu pflegen und sie nicht die Kontrolle übernehmen zu lassen, hilft dir auch sonst im Leben. Schau dazu doch auch mal in unser Kapitel Meine Stimmung, meine Gefühle.

Zur Kostenübernahme: Nein, du musst die Einlage des Stäbchens nicht selbst zahlen. In Deutschland werden alle rezeptpflichtigen Verhütungsmittel bei Frauen bis zum 22. Geburtstag von der Krankenkasse übernommen. Ab 18 Jahren fällt die Rezeptgebühr an. Das sind zwischen 5 und 10 Euro.

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