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Danke für die Antwort. Ich lasse ehrlich gesagt meinen Frust über das Dating Leben hier aus, doch die Antworten die ihr mir gibt sind extrem hilfreich, da ich immer etwas über mich lerne, und wirklich immer etwas mitnehme.
Was ich mitgenommen habe ist, dass es gar nicht schlimm ist ein netter Mann zu sein. Netter Männer kommen gut bei Frauen an, und nett sind ist auch super wichtig. Das hat mir wirklich die Augen geöffnet, da ich das niemals dachte, und ich so sein kann, wie ich bin, und mich nicht verstellen brauche. Wenn ich mich verstellen würde, dann bin ich auch nicht ehrlich zu mir selbst, und würde mich selbst belügen, und was für ein Partner wäre ich dann? Wahrscheinlich kein guter, wenn ich lügen muss, um bei jemanden "zu landen".
Es liegt eher an meinem geringem Selbstbewusstsein das ich keinen Erfolg bei Frauen habe, und meinem negativen Denken. Mein geringes Selbstbewusstsein strahle ich aus, und das ist nicht attraktiv! Ich sehe vieles schwarz, oder negativ, doch ich sollte die Dinge "vor mich stellen" die ich gut kann. Die Dinge, die ich nicht so gut kann, kann ich immer noch lernen. Wenn ich noch meinen Hobbys nachgehe, und die Dinge die ich gut kann in den Vordergrund stelle, werde ich mein Selbstbewusstsein aufbauen, und dadurch entwickle ich eine positive Denkweise?
Ich bin noch ziemlich jung, doch mache mir trotzdem ziemlich viel Druck, dass ich es nie klappen wird, doch ich sollte an mir selbst arbeiten, und kein "Zeitlimit" von 30 Jahren setzten. Das erzeugt unnötig druck, und macht mich unentspannt. Ebenso sollte ich ich von dem Gedanken "es wird sowie nie klappen" sehr weiten abstand gewinnen. Wenn ich nichts machen, dann wird es wahrscheinlich nicht klappen. Wenn ich das "Zeitlimit" rausnehme und mich auf mich selbst fokussiere und versuche mir ein schönes leben aufzubauen, nach meinen Überzeugungen und auch auf Frauen zugehe ohne etwas zu erwarten (Nummer, Kuss oder sonstiges), wird es bestimmt besser werden, da ich stetig Erfahrung sammle. Gerade da ich nicht viel Erfahrung mit Frauen habe, sollte ich mir Zeit lassen, und die Dinge langsam angehen.
Ich sollte die Dinge nicht einfach hinnehmen, denn ich versuche dadurch meine Angst zu umgehen. Ich sollte mich in kleinen Schritten der Angst stellen, und es probieren.
Ich habe Angst davor, in eine für mich subjektive peinliche Situation zu kommen. Beispielweise: Wenn ich eine attraktive Frau anspreche und sich eine peinliche Situation ergibt, und jemand bekommt das mit und lacht, dass wäre mir sehr umgangenem.
Deshalb meide ich generell das ansprechen von Frauen, es ist wie eine Blockade. Wie kann ich besser mit der Angst umgehen? Ich sollte dennoch Frauen ansprechen, doch wenn ich einen besseren Umgang mit der Angst hätte, würde ich das Ansprechen als deutlich entspannter finden.
Ich habe ebenso gemerkt, dass mich die Angst irgendwie generell beeinträchtigt. Ich vermeide unangenehme Situationen, aus Angst dass der gegenüber etwas hat worüber er lachen kann, beziehungsweise wo ich mich verletzlich zeige. Das Verletzlich zeigen ist mir unangenehm und peinlich, weil ich "angreifbar" bin, und eventuell mich Hilflos zeige. Deshalb versuche ich zum Beispiel ein Gespräch zu kontrollieren, damit ich nicht über etwas peinliches reden brauche. Ich lenke das Gespräch quasi in meine "angenehme Richtung", also Themen worüber ich gut reden kann, ohne mich verletzlich zu zeigen. Wie kann ich das überwinden? Ich denke, wenn ich einen besseren Umgang mit der Angst und der Verletzlichkeit habe, und mich auch Verletzlich zeigen kann, kann ich mehr ich selbst sein.
Ich habe gemerkt, wenn ich vor der Angst laufe und mich nicht verletzlich zeige, dann bleibe ich in meiner Komfortzone, und entwickle mich als Mensch nicht wirklich weiter. Könnt ihr mir damit bitte weiterhelfen?
Ich bin euch wirklich unendlich Dankbar, dass es euch gibt! Euere Antworten und Texte regen mich an, positiver durch Leben zu gehen, bekomme neue Anregungen, lerne wirklich was fürs Leben und gehe anders (auch positiv) durchs leben.
Unsere Antwort
Danke für deine Anerkennung. Es freut uns sehr, dass wir dir helfen konnten.
Wenn ich es richtig verstehe, möchtest du, dass wir nochmal auf das Thema Angst eingehen. Versuche es mal von der Seite anzuschauen: etwas was dir sehr wichtig ist, macht dir sehr viel Angst. Etwas, was dich nicht interessiert, macht dir keine Angst. Nimm also die Angst als Wegweiser, wo es lang geht, und zolle dir selber Respekt.
Das heisst konkret, du solltest deine Bedürfnisse respektieren. Du möchtest Frauen kennenlernen, das siehst du daran, dass es ein grosser Wunsch ist, und dass du grosse Angst hast. Das heisst, da geht es lang: Du fängst an, Frauen anzusprechen. Bis du dich dabei sicher fühlst, brauchst du Übung, das ist normal.
Ein anderes Beispiel: du hast Hunger. Wenn du deine Bedürfnisse wahrnimmst, dann besorgst du dir etwas zu essen. Natürlich kannst du dann im Vorfeld denken: "Oh wenn mich jemand sieht, was denkt der? Esse ich nicht zu früh oder zu spät? Schmiere ich das Brot nicht gut? Halte ich die Gabel falsch? Tropft womöglich Sosse irgendwo hin?" – und so weiter. Ein kurzes Aufflackern solcher Gedanken ist normal, das hindert dich nicht daran, deine Bedürfnisse zu befriedigen und deinen Hunger zu stillen. Und mit zunehmender Übung im Laufe des Lebens wird man auch sicherer, zum Beispiel beim Brotschmieren. Trotzdem können immer mal wieder Missgeschicke passieren, das ist normal, das macht nichts.
Du musst einfach wissen, dass die Angst nicht verschwinden wird, solange du unsicher bist, Und du bist solange unsicher, solange du keine Übung hast. Du kannst nicht erwarten, dass deine Unsicherheit oder deine Angst verschwinden, solange du nicht mehr Erfahrung gesammelt hast. Das ist normal! Gehe nicht davon aus, dass du etwas kannst, ohne es zu lernen. Bitte lies dazu auch unseren Text über Unsicherheit beim Verführen.
Manchmal ist es auch hilfreich, sich vorzustellen, dass die Angst ein guter Kumpel ist. Dieser gute Kumpel hat aber einen speziellen Charakter. Sein Charakter: super negativ, super pessimistisch, Miesmacher. Das muss man halt wissen. Also dieser gute Kumpel klebt nun an dir, weil er nicht weiss was sonst machen. Du bist nett und hast dich irgendwie auch an ihn gewöhnt, also nimmst du ihn überall mit hin. Das heisst, wenn du eine Frau ansprichst, steht er neben dir und sagt: "das wird nicht klappen, du wirst dich blamieren" etc. Er sagt das, nicht du. Du hast ein anderes Ziel als er.
Vielleicht kennst du so Leute, die irgendwas total gut finden und die ganze Zeit nur davon sprechen. Sagen wir jetzt mal das ist Fussball. Dich interessiert Fussball nicht besonders. Du wirst ihnen vermutlich mal zuhören, aber wenn du gerade was besseres im Sinn hast, wirst du eher auf Durchzug schalten und deinen Ideen nachgehen. So könntest du es mit der Angst auch machen. Gib ihr Zeit, in der du ihr zuhörst. Und mache in der anderen Zeit das, was du möchtest, obwohl sie an deiner Seite ist.
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