Hallo, ich bin 27, w, und war bisher nie ein großer Fan von Sex (Penis in Vagina). Orgalverkehr oder Petting fand ich hingegen immer gut.
Ich bin nun auf eure Übungen gestoßen und merke, dass ich langsam mehr in der Vagina spüre. Dennoch finde ich nur wenige Sexstellungen angenehm. Mir gefällt zum Beispiel die Löffelchenstellung, weil ich mich dabei sehr gut entspannen kann und es auch sehr viel Körperkontakt gibt. Dabei hatte ich schon mehrmals ein ähnlich gutes Gefühl wie wenn ich mich selbst in der Vagina stimuliere. Andere Stellungen finde ich eher unangenehm (beim Doggy tut es mir immer weh, wenn er tief eindringt und an den Muttermund stößt. Missionar finde ich sehr anstrengend, da mein Partner so weit weg ist und ich dann versuche, das Becken mit anzuheben. Es gibt mir aber nicht viel. Es ist eher wie eine Sportübung für mich.
Mich beschäftigt das gerade immer mehr. Was mache ich denn nur falsch? In jeder Frauenzeitschrift gibt es Artikel zu den besten Sexstellungen. Es sei immer ganz wichtig dass er tief eindringen kann und dass der G-Punkt stimuliert wird. Die Löffelchenstellung kommt dabei immer vergleichsweise schlecht weg, gilt als kompliziert und gleichzeitig eher langweilig. Das verunsichert mich total. Häufig gibt es Stellungen wie "die Kerze" oder "die Wiener Auster", die als besonders intensiv beschrieben werden. Bei mir Lösen allein schon die Beschreibungen aber richtiges Unwohlsein aus.l, nichts worauf ich Lust hätte, es auszuprobieren. Bin ich vielleicht einfach zu unerfahren und sollte mehr verschiedene Dinge ausprobieren? Mein Partner ist dabei relativ unkompliziert. Er sagt immer, für ihn fühlt sich alles gut an und wir könnten gerne dass machen, was für mich ist besonders gut ist, weil es ihn zusätzlich erregt, wenn er merkt, dass es mir auch gefällt.
Unsere Antwort
Du machst überhaupt nichts falsch. Du machst alles richtig!
Es ist schön, dass du mithilfe der Übungen mehr spürst als vorher. Und es ist wahrscheinlich so, dass du im Laufe der Zeit noch mehr spüren wirst.
Nur du alleine kannst empfinden, was sich für dich gut anfühlt und was nicht, also auch welche Stellung dir gefällt und welche nicht. Das ist sehr individuell, und man kann das nicht allgemein sagen. Deshalb ist es auch Quatsch, wenn allgemein über Stellungen, und was man bei diesen empfinden sollte, geschrieben wird. Es ist sehr schön, dass dein Partner dich unterstützt, die für dich schönste Möglichkeit beim Sex zu finden.
Es kommt darauf an, was man beim Sex sucht. Wenn du beim Sex grosse Nähe und Verschmelzung mit dem Partner erfahren willst, kann es durchaus sein, dass dir und deinem Partner eine Position genügt, in der ihr euch besonders nah fühlt. Wenn du dagegen eine Meisterin in der sportlichen Disziplin "ich beherrsche alle Stellungen" werden willst, dann musst du diese "trainieren". Aber selbst wenn du das "trainierst", werden sich nie alle Stellungen gleich gut für dich anfühlen.
Man hat langfristig kein intensives Sexleben, indem man einfach nur immer wieder neue Dinge ausprobiert, sondern indem man sich auf seinen eigenen Körper, die Sexualität und den Partner wirklich einlässt. Nur so bleibt das Sexleben auf Dauer spannend, intensiv und nah.
Du kannst das durchaus mit dem Essen vergleichen. Du kannst viele Dinge ausprobieren, trotzdem wird es etwas geben, was dir nicht schmeckt oder weniger schmeckt. Manche Dinge magst du vielleicht nicht einmal probieren. Dein Lieblingsgericht wird dir häufig am besten schmecken. Manchmal hast du aber auch Lust auf was anderes, oder dein Geschmack ändert sich. Beim Essen machst du dir vielleicht auch nicht so einen Stress, dass du denkst, "Ich muss jetzt dies und das mal gegessen haben, und alle Zeitschriften schreiben wie gut das ist". Wenn es dir nicht schmeckt, dann schmeckt es dir halt nicht.
Also: Geh mehr mit dem, was sich für dich gut anfühlt und für dich stimmig ist. Je mehr du dich auf deinen Körper einlässt, desto mehr wirst du seine Bedürfnisse spüren und somit auch deine Vorlieben kennenlernen. Deine Empfindungen sind einzigartig. Kein anderer Mensch kann exakt das Gleiche empfinden wie du.
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