Hallo liebes Lilli Team
Ich Männlich 34 Jahre habe seit längerer Zeit wieder eine Freundin. Ich finde sie auch attraktiv und liebe sie. Allerdings habe ich beim sex Schwierigkeiten mit der Erektion. Ich habe schon jedes Mal vor dem Sex Panik das er nicht hart wird oder bleibt. Meistens ist er am Anfang hart und wenn ich dann das Kondom rüber machen will, wird er wieder schlaff. Wenn ich sie lecke wird er auch wieder schlaff. Ich muss ihn dann selber mit der Hand wieder hart machen und mich dabei extrem konzentrieren um an was geiles zu denken.
Ich muss dazu sagen dass ich vor meiner Freundin eigentlich täglich pornos bei der selbstbefriedigung geschaut habe und dabei hatte ich eigentlich keine Probleme mit der Erektion. Nur beim sex mit meiner Freundin. Manchmal wird er auch beim sex, wenn wir kurz mal die Stellung wechseln wollen, Schlaff.
Ich habe sehr große Angst das die Probleme schlimmer werden oder nicht mehr weg gehen. Ich habe schon aufgehört pornos zu schauen aber trotzdem wird es nicht besser. Bei der selbstbefriedigung muss ich mich auch ohne Pornos extrem auf etwas geiles konzentrieren um eine harte Erektion beizubehalten. Was kann ich dagegen machen? Ich will ja auch meine Freundin nicht verlieren
Unsere Antwort
Keine Sorge, du kannst etwas tun. Was du beschreibst, ist eine ganz typische Angstspirale.
Viele Männer kriegen Angst, wenn die Erektion nicht kommt. Und die Angst hemmt die Erektion. Das liegt an einem alten System im Körper: das autonome Nervensystem. Angst bedeutet Stress. Stress bedeutet im autonomen Nervensystem Kampf oder Flucht. Und weder beim Kämpfen noch beim Fliehen sollte dein Blut in einer stabilen und harten Erektion sein, das wäre echt unpraktisch. Die Reaktion des Körpers macht also Sinn und doch ist es ein Teufelskreis.
Mehr dazu und was du gegen die Angst tun kannst, schreiben wir in diesem Text. Darin findest du auch die Antwort darauf, weshalb bei der Selbstbefriedigung alles klappt, aber beim Sex zu zweit nicht.
Für den Umgang in der Partnerschaft empfehle ich dir ausserdem diesen Text.
Du schreibst, dass du aufgehört hast, Pornos zu schauen. Wir glauben nicht, dass es eine gute Idee ist, einfach mit dem aufzuhören, was du bisher sexuell gelernt hast. Wenn du einfach aufhörst, entsteht eine Leere. Das, womit du versuchst, sie zu ersetzen, wird wahrscheinlich weniger gut funktionieren als das Alte. Es ist besser, das Alte und das Neue schrittweise zu mischen. Wir erklären das in diesem Text ausführlicher.
Die Konzentration auf den eigenen Körper ist der Schlüssel zum sexuellen Lernen, und Pornobilder lenken dich davon ab. Wenn du dich stark auf Pornos verlässt, um dich zu erregen, schlagen wir vor, dass du deine Augen schliesst, dein Smartphone weglegst oder die Seite auf deinem PC für einige Minuten wegklickst und dich stattdessen auf deine Wahrnehmungen konzentrierst. Dann schau weiter und wiederhole den Vorgang. Versuche, die Zeiten, in denen du keine Pornos schaust, immer länger werden zu lassen. Du kannst immer etwas mehr schauen, wann deine sexuelle Erregung nachlässt oder wann du kommen willst.
Das Wichtigste ist, dass sich dein Gehirn und dein Körper allmählich an neue sexuelle Reize gewöhnen und Pornos immer unwichtiger werden – schliesslich sollten sie ein "nice to have" und kein "must have" sein. Also eine Ergänzung und kein Muss.
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