Ich habe Angst vor dem Outing. Was kann ich machen dass es einfacher wird?
Unsere Antwort
Diese Angst ist bei queeren Personen häufig. Vor allem, wenn du dir ein ungewolltes Outing vorstellst. Es kann unangenehm und ärgerlich sein, wenn eine andere Person ohne dein Einverständnis über deine sexuelle Orientierung oder deine geschlechtliche Identität spricht.
Deshalb ist ein wichtiger Schritt selbst zu entscheiden, wann es soweit ist. Du entscheidest, darüber zu sprechen. Dieser Schritt nennt sich Coming out. Das ist Englisch und heisst Rauskommen. Du wirst also nicht von jemand anderem geoutet. Stattdessen trittst du selbst raus und beschreibst, wie du fühlst und denkst. Du selber lädst andere dazu ein, etwas über dich zu erfahren. Nämlich, welches Geschlecht du anziehend findest oder welchem Geschlecht du dich zugehörig fühlst.
Angst ist ein Ausdruck unseres Alarmsystems. Angst bedeutet hohe Erregung in deinem Nervensystem. Fühl mal in dich rein. Ist da eine körperliche Aufregung und Anspannung in deinen Muskeln, wenn du dir dein Coming out vorstellst?
Kommen konkrete Gedanken? Geht es in diesen Gedanken um tatsächliche oder vorgestellte Gefahren?
Nimm dich dein Umfeld an so wie du bist? Dann nutze Möglichkeiten zur Selbstberuhigung. Auch die tiefe Bauchatmung ist eine bewährte Strategie, um den Alarm im Nervensystem zu beruhigen.
Wie stehen deine engsten Bezugspersonen zu LGBTIQ-Themen? Wenn du befürchtest, dass dir Gewalt oder Ausgrenzung drohen, dann wende dich bitte an eine Beratungsstelle, um dich bei deinem Coming out begleiten zu lassen.
Du kannst wählen, welchen Personen du dich zeigen möchtest. Gibt es eine Person, mit der du dich sicher fühlst und vertraulich sprechen könntest? Probiere mit diesem Menschen aus, wie es ist, von dir zu erzählen. In unseren Texten findest du noch viel mehr Tipps zum Coming out.
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