Hi liebes lilli-Team!
Ich (31 m) bin seit letztem Jahr in eine Kollegin (28) verliebt und auch wenn wir sehr gut miteinander klar gekommen sind war ich mir nicht sicher, ob sie wie ich empfinden würde. Daher habe ich meine Gefühle zurückgehalten und mich mit Gesten/Kommentaren langsam angenähert, was auch in freundschaftlicher Hinsicht sehr gut funktioniert hat, aber nicht mehr. Im Januar musste ich dann Gewissheit haben, weil ich sonst daran kaputt gegangen wäre.
Als ich ihr das eröffnete, reagierte sie überrascht, was etwas in mir getriggert hat, denn erstens dachte ich, ich hätte eindeutige Zeichen gegeben bzw Zeichen ihrerseits erkannt und zweitens hatte ich nie Glück mit Frauen, fühlte mich als Versager wieder bestätigt und hatte einen Zusammenbruch wie nie zuvor, bei dem ich unter Tränen einfach alle meine Gedanken ungefiltert rausgelassen habe. Dass dabei peinliche Sätze gefallen sind, die mich heute noch verfolgen, könnt ihr euch vorstellen...
Sie hat trotz der emotionalen Überforderung wesentlich erwachsener reagiert, mich angehört und statt einem erwarteten Ja oder Nein antwortete sie mit 'Ich weiß nicht'. Ich habe das als Ablehnung interpretiert, aber sie beharrte darauf, dass sie nicht Nein gesagt habe.
Sie stellte klar, dass auch wenn sie mich mag und mal ernsthaft darüber nachgedachte hatte, sie eigentlich nicht nochmal etwas mit einem Kollegen anfangen wollte. Dennoch wollte sie mit mir auf ein Date gehen, warnte mich aber vor, dass das noch lange dauern könnte. Sie hat einen "schwachen sozialen Akku" und verbringt mehr Zeit auf der Arbeit als zu Hause, weshalb ich mich ursprünglich so um sie kümmern wollte.
Einen Monat später habe ich sie gefragt, ob noch Interesse bestünde, was sie bejahte. Ich versicherte ihr daraufhin, dass ich sie mit dem Thema nicht mehr bedrängen würde.
Jetzt sind schon drei Monate rum und ich weiß nicht, was ich machen soll. Ist es sinnvoller auf eine mögliche Beziehung zu warten, vielleicht noch ein halbes Jahr, oder die Reißleine zu ziehen?
Vielen Dank für eure Zeit :')
Unsere Antwort
Wie schön, dass du dich getraut hast, ihr mitzuteilen, wie du für sie empfindest.
Mir fällt bei deiner Beschreibung auf, dass du deine Wünsche sehr lange zurückhältst. So lange, bis du es fast nicht mehr aushältst. Da frage ich mich, was könnte dich motivieren, dich mehr für deine Wünsche einzusetzen? Oder was hält dich da bisher zurück? Ist es die Angst vor Ablehnung?
Du kannst ihr helfen bei der Entscheidung, und zwar indem du dich ihr möglichst schmackhaft machst. Wie du dich schmackhaft machen kannst, erfährst du in diesem Text.
Wieso hältst du Warten für eine gute Idee? Du könntest sie aus meiner Sicht nochmal fragen. Möchte sie Zeit mit dir verbringen oder nicht?
Fühlt sie sich von dir bedrängt oder befürchtest du, sie zu bedrängen? Wenn du sie ständig fragst, bedrängst du sie. Aber deine Beschreibung klingt nicht danach.
Es klingt eher so, als würdest du ganz viele Chancen verstreichen lassen, ihr Lust auf dich zu machen. Kannst du dir vorstellen, dass sie dich attraktiv finden könnte? Wenn ja, wofür? Was fällt dir da ein?
Woher kommt dein Selbstbild, ein Versager zu sein? Dazu könnte dich dieser Text interessieren. Wir erklären darin, wie ein niedriges Selbstwertgefühl mit Erfahrungen in der Kindheit zusammenhängen kann.
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