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Frage Nr. 38867 von 23.09.2024

Hallo- ich bin weiblich und Mitte 40. ich habe eine Frage wie ich damit dauerhaft umgehen kann, dass ich seit geraumer Zeit viel mehr Lust auf Sex habe, als mein langjähriger Lebensgefährte (gleichalt). Ich kann mich natürlich selber befriedigen- aber ich genieße es so sehr wenn wir uns gegenseitig befriedigen oder uns nahe sind. Eigentlich waren wir da immer im Einklang. Aber das hat sich gewandelt. Ich mag dies nicht totreden- weil Gespräche bislang auch nichts geändert haben/ aber auch Annäherungen meinerseits verliefen häufiger ins Leere. Ich will auch keinen Druck aufbauen- es ändert sich aber nichts. Er meint er habe viel um die Ohren- aber ich fühle mich nicht gut weil ich mich irgendwie abgewiesen und unverstanden fühle. Und weil es so ungewohnt ist. Ich habe was von der androphase gelesen- kann es sein, dass mein Partner da drinsteckt? Ich habe sorge- dass dieser Zustand sich nicht mehr ändert oder noch mehr verschlechtert- da ich jetzt auch schon nicht weiß, ob ich eine Beziehung führen möchte- wenn man sexuell nicht zusammen findet. Und diese Gedanken erschrecken mich- weil ich dann meine Gefühle ausblende- und mich dann irgendwie wie in einer Sackgasse fühle.

Unsere Antwort

Deine Situation klingt ziemlich frustrierend für dich. Du scheinst gerade eine lustvolle Phase zu entdecken, welche gelebt werden möchte. Dass du dich dabei abgewiesen fühlst, ist verständlich. Und doch ist es wichtig, dass du für dich einstehst. Denn sonst übergehst du dich selbst für die Beziehung, und das ist dann dieses Gefühl, welches du als Sackgasse beschreibst.

Der Hauptgrund, warum Menschen weniger Lust auf Sex haben, ist, dass der Sex für sie irgendwie anstrengend oder frustrierend ist. Vielleicht traut sich dein Partner nicht, dir gegenüber offen zu sagen, was es ist, was er sich wünschen würde, so dass er mehr Lust am Sex hat. Vielleicht weiss er das selbst nicht so recht. Vielleicht weiss er nicht, dass er selbst etwas tun kann, so dass der Sex für ihn lustvoller wird.

Es für ihn herausfinden und ändern kannst du nicht. Du kannst jedoch probieren, ihn dafür zu gewinnen, etwas für eure Sexualität zu tun.

Die Frage ist, wie du vorgehst. Dass dein Partner dabei unter Druck gerät, ist ein Stück weit nötig, wenn du möchtest, dass sich etwas ändert. Wichtig ist, dass du dabei fair und respektvoll bleibst. Du bist ja bereits am herausfinden, an was es liegen könnte. Dein Partner fühlt sich unter Umständen verunsichert und weiss selbst noch keine Lösung für seine Situation. Dann könntest du ihm zum Beispiel diesen Text zeigen. Der könnte ihm Lösungswege zeigen. Für dich Einstehen heisst auch: Bleib beharrlich, auch wenn er nicht sofort mitzieht.

Oder er hat deinen Frust noch garnicht richtig erfasst. Kann er aus dem, was du sagst, das Ausmaß deines Frusts wirklich nachvollziehen? Was müsstest du sagen, damit er wirklich spüren kann, wie es dir gerade geht?

Du denkst jetzt vielleicht: Das kann ich ihm doch niemals so klar sagen, wie ich es euch geschrieben habe. Und hier halte ich es für besonders wichtig, diese Denkweise auf den Prüfstand zu stellen. Denn viele Probleme rund um unterschiedlich viel Lust auf Sex verfestigen sich, weil die Intimität vermieden wird, die durch ein ehrliches Gespräch entstehen würde.

Wenn er einen Wunsch verspürt, deinen Bedürfnissen nachzukommen und auch selbst wieder mehr Lust verspüren möchte, findet ihr ein gemeinsames Ziel. An diesem könnt ihr dann konstruktiv arbeiten. Ohne aktives Zutun beider wird sich nichts ändern.

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