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Frage Nr. 39174 von 30.11.2024

Soll ich meine Behinderung drastischer Darstellen um eine Sterelisation zu bekommen? Ich bin Autistin und möchte auf keinen Fall Kinder. Ich habe Angst das Abtreibungen verboten werden. Historisch war es so das Menschen eher gegen ihren Willen sterilisiert wurden im Vergleich zu gesunden Menschen. Könnte mir diese Denkweise trotzdem helfen meinen Willen zu bekommen? Wenn ich meine Einschränkungen im Alltag etwas stärker Darstellen als sie sind, wird das Ärzte eher dazu bringen pro OP zu sein?

Unsere Antwort

Du kannst dich so zeigen und sein, wie du bist. Ich empfehle dir, deine Einschränkungen so darzustellen, wie sie sind. Übertreibungen und Dramatisieren verunsichern eine*n Gesprächspartner*in eher.

Eine Sterilisation wird im Normalfall bei Menschen ab 18 Jahren, welche urteilsfähig sind, auf ihren Wunsch hin durchgeführt. Unter welchen Bedingungen eine Sterilisation möglich ist, regelt das Sterilisationsgesetz. Das ist wichtig, damit die von dir genannten Denkweisen, nicht mehr zu Zwangssterilisationen führen. So werden die Wünsche, Bedürfnisse und Rechte der betroffenen Menschen besser berücksichtigt und geschützt.

Wie sieht es mit weniger dauerhaften Methoden der Empfängnisverhütung aus? Verträgst du diese und könntest du sie zuverlässig anwenden? Wie lange möchtest du dich schon sterilisieren lassen? Das sind Fragen, die sich in einem Beratungsgespräch ergeben können. Bei sehr jungen Menschen hat die Erfahrung gezeigt, dass sich später die Meinung bezüglich Kinderwunsch wieder ändern kann. Das kann auch in die Wahl der Empfängnisverhütungs-Methode einfliessen. Es ist aus meiner Sicht lösungsorientierter, wenn du gegenüber Ärzt*innen deinen Wunsch und deine Überlegungen darlegst, dass du keine Kinder, dafür aber eine Sterilisation möchtest. 

Hast du jemanden, mit dem du über deine Ängste sprechen kannst? Es kann helfen, hier auch hinzuschauen. Du kannst dich vorher auch an eine Beratungsstelle zur sexuellen Gesundheit wenden. Vielleicht stärkt dich das im Gespräch mit Ärzt*innen, wenn du deine Ansichten und Wünsche vertrittst.

 

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