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Frage Nr. 39381 von 28.01.2025

Ich habe mich in letzter Zeit häufiger mit dem Kinderkriegen beschäftigt. Ich merke jedoch, dass ich noch sehr viele offene Wunden habe. Meine Mutter hat damals ihre Wunden nicht verarbeitet und vermutlich so auf mich übertragen. Ihr ist es nach der Geburt und in der Schwangerschaft nicht gut gegangen. Auch als ich ein Kind war, hat sie häufig am Tag geschlafen und war nicht anwesend. Ich bin mir nicht sicher ob ich Kinder möchte, gleichzeitig habe ich auch grosse Angst, dass ich wieder eine Depression nach der Geburt entwickle. Mein Mann ist beruflich sehr eingespannt, meine Mutter will ich nicht um Hilfe bitten. Gibt es andere Hilfen? Wie kann ich eine psychische Störung vorbeugen?

Unsere Antwort

Du scheinst dir grosse Sorgen zu machen. Du möchtest einem Kind ein gutes Umfeld bieten und bist nicht sicher, ob du dazu in der Lage bist. Ich kann gut verstehen, dass dich das umtreibt. Du wirst Verantwortung tragen für ein Kind, daher ist es eine gute Idee, sich bestimmte Gedanken im Vorfeld zu machen.

Es ist okay, dass du da gerade unsicher bist und noch auf dem Weg, für dich Klarheit zu erlangen, ob du Kinder möchtest oder nicht und unter welchen Umständen. Beide Entscheidungen sind gute Entscheidungen, wenn sie für dich stimmen. Hilfestellung bei der Frage ob Kinder oder nicht bietet die Website keinen-fehler-machen.de Dort gibt es viele Anregungen, um deine Gedanken und Wünsche zu sortieren.

Gerne möchte ich dich dazu anregen, deine Sorgen runterzuschreiben. Ein bisschen was hast du uns schon geschildert, werde nun konkreter. Was würde genau passieren? Wie würde dein Alltag aussehen, wenn deine Sorgen zutreffen? Und wenn du damit durch bist, überleg dir, wie du es haben möchtest. Wie würdest du deinen Alltag mit Kind gerne gestalten? Was und wen braucht es dafür, welche Veränderungen? Was könnten nächste Schritte sein, um dahin zu kommen, wo du hinwillst?

Ich interessiere mich für die offenen Wunden, von denen du schreibst. Was sind das für welche? Was ist genau passiert, was dich verletzt hat?

Du schreibst auch, dass du Angst vor einer Depression nach der Geburt hast. Heisst das, du hast Erfahrung mit depressiven Episoden in der Vergangenheit? Hattest du hierzu bereits Unterstützung durch eine Fachperson? Wie waren deine Erfahrungen damit?

Weiss dein Partner davon, dass du dir im Falle einer Familiengründung Unterstützung von ihm wünschst. Könntest du dir vielleicht sogar vorstellen, dass ihr gemeinsam Verantwortung übernehmt für eure gemeinsamen Kinder? In vielen Köpfen steckt eine alte Überzeugung, dass die Frau allein für die Kinder zuständig ist. Falls der Mann etwas tun soll, muss sie ihn aktiv um Hilfe bitten. Das kann in der Realität zu grossen Belastungen für Mütter führen. Wie denkst du da? Wie denkt dein Mann darüber? Könntet ihr euch ein unterstützendes Netzwerk von Freunden/Nachbarn aufbauen, um nicht auf die Familie angewiesen zu sein?

Fragst du nach Hilfen nach der Geburt oder jetzt um einer psychischen Störung vorzubeugen?

Nach der Geburt kannst du dich an eine Fachstelle für sexuelle Gesundheit oder eine Familienberatungsstelle wenden. Falls sie dir nicht direkt weiterhelfen können, geben sie dir geeignete Adressen.

Um einer psychischen Störung vorzubeugen, kannst du in dein Wohlergehen investieren. Das könnte zum Beispiel bedeuten, dass du Geschehnisse aus der Vergangenheit aufarbeitest. Schau dazu doch zunächst mal in unseren Text: Wie hab ich mich an mein Elternhaus angepasst?

Schau mal, wie diese Antwort bei dir landet. Schreib uns gern wieder. Gib dann bitte die Nummer dieser Frage an.

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