Hallo ihr. Ist das normal, dass über Lesben so eine fluide Darstellung verbreitet wird, während es bei heterosexuellen Frauen nicht der Fall ist?
Und ist es normal, dass Frauen die von sich glauben lesbisch zu sein, immer wieder mit Männern schlafen, eine höhere Fluidität haben als hetero Frauen, die weder was mit dem eigenen Geschlecht haben noch etwas mit trans Männern oder genderfluiden amab / afab Menschen?
Warum halten es viele für normal wenn eine „lesbische Frau“ mit alles zusammen ist, aber nie sieht jemand eine heterosexuelle Frau, die sagt, dass sie hetero ist und mit einer trans Person oder dem gleichen Geschlecht zusammen ist. Oder fragen stellt, ob sie denn weiterhin hetero ist wenn sie regelmäßig mit Frauen intim wird.
Ständig dieses Lesbenthema ob eine Frau denn weiterhin lesbisch sein darf wenn sie regelmäßig mit Männern schläft. Ich sehe nur im lesbischen Spektrum solche Dinge. Das verwirrt mich und ich möchte mich davon distanzieren, aber die Gesellschaft setzt mir jedes Mal ein Zwangslabel an die Stirn „Lesbisch“.
Ich sehe andauernd sehr viele Behauptungen was lesbisch-sein angeht. So viele Frauen machen für mich dieses Label kaputt. An sich ist das ok, mich stört nur, dass die Gesellschaft und auch viele queere Menschen mich als lesbsisch Zwangslabeln.
Es gefällt mir nicht dass es Labels gibt, sich aber niemand an die Definition halten will und das fällt mir ganz besonders bei Frauen in Verbindung mit dem Label lesbisch auf. Auch scheint es ein tolles Wort zu sein, um Hass und Häme zu verbreiten.
Unsere Antwort
Mir fällt schwer, eine konkrete Frage aus deinem Anliegen herauszulesen. Ich vermute, dass es dir um Selbstbestimmung geht. Wehre dich dagegen, dir ein Label zu deiner eigenen sexuellen Orientierung aufzwingen zu lassen. Nur du selbst wählst die Selbstbezeichnung, die für dich zutreffend ist.
Wenn du kein Label passend findest, dann bist du vielleicht noch auf der Suche oder du findest es für dich passend, dich in keine Kategorie einzuordnen. Eine felsenfeste Definition gibt es für die jeweiligen Labels nicht. Daher ist das Nutzen der Bezeichnung „lesbisch“ eine Selbstauskunft und kein Begriff, der von außen gelesen für die jeweilige Person bestimmt werden kann.
Der Begriff „Fluidität“ bezieht sich auf die sexuellen und emotionalen Erfahrungen und Anziehungsgefühle, die ein Mensch während des gesamten Lebens macht und verspürt. Der Begriff kann deshalb auf alle Menschen zutreffen, egal welcher sexuellen Orientierung und geschlechtlichen Identität.
Mein Eindruck ist, dass deine Wahrnehmungen und Annahmen zu dem Thema dich aufregen und unzufrieden machen. Erzeugt das irgendwo in deinem Körper Anspannungen? Umgekehrt verändert sich mit körperlicher Anspannung nämlich auch unsere Wahrnehmung. Die Brille, mit der wir unter Anspannung in die Welt blicken, ist eher negativ getönt.
Daher kann es hilfreich sein, Spannungen bewusst wahrzunehmen und zu reduzieren, z.B. über Bewegung. Dann prüfe die eigene Perspektive und nimm eine Neubewertung vor.
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