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Frage Nr. 39567 von 18.03.2025

Hallo, ich bin männlich, Anfang 30 und ich habe eine große Angst entwickelt, dass ich durch mein Sperma ungewollt eine Schwangerschaft auslösen könnte. Hierbei ist es egal, ob es sich um eine fremde Frau, Freunde oder Familienmitglieder handelt, die Befürchtungen sind überall gleich hoch. Ich vermeide Toilettengänge außerhalb meiner vier Wände, reinige mich übermäßig, bin schreckhaft bei Berührungen und auch Selbstbefriedigung übe ich schon lange nicht mehr aus. Und wenn ich doch einmal mit einem Samenerguss in der Nacht aufwache oder tagsüber Sperma in der Boxershorts wiederfinde, so geht es für mich stets für längere Zeit mit vielen Sorgen unter die Dusche.

Auf dieser Seite habe ich die Informationstexte bereits öfter gelesen, dass Spermien nur wenige Minuten an der Luft oder in der Vagina nur bis zu 3 Stunden überleben. Wenn ich dann jedoch anhand der Boxershorts oder anderen Stellen auch nach Stunden feststellen muss, dass der Fleck doch nicht eingetrocknet ist, drehen sich meine Gedanken schnell wieder im Kreis. Ich werde nicht selten von meinem Ehrgeiz angetrieben, das Problem angehen zu wollen und schlussendlich dann doch von meinen Ängsten zurückgehalten. Doch nun möchte ich mein Verhalten radikal ändern, denn so kann und soll es nicht mehr weitergehen. Ich weiß, dass wenn ich den Sprung jetzt nicht alleine schaffe, ich mir Unterstützung holen muss. Dennoch versuche ich mich nun noch einmal eigenständig zu befreien und das vermeintliche Risiko, welches mir meine Vorstellungen und Befürchtungen aufzeigen, einzugehen.

Da ich auf Ihre Expertise baue, an dieser Stelle vielleicht eine Frage, deren Antwort für mich gewissermaßen der Startschuss ist, meine Ängste endlich zu überwinden. Muss ich mir zu irgendeinem Zeitpunkt Gedanken machen, wie ich mit meinem Sperma umgehe und ob ich auch wirklich alles ordnungsgemäß beseitigt bzw. ich mich ausgiebig mit Wasser und Seife gereinigt habe? Müsste ich mir überhaupt die Hände waschen, selbst wenn diese noch nass durch Sperma sein sollten? Eine Vorstellung, die ich nicht einmal im Ansatz wage auszuprobieren. Aber würde überhaupt eine Gefahr bestehen, selbst wenn ich direkt im Anschluss weiblichen Besuch empfangen würde? Natürlich stellt sich hierbei klar die Frage, wie soll dann das Sperma in die Vagina gelangen. Aber wie Sie sich sicher vorstellen können, haben meine Gedanken auch darauf glaubhafte Antworten, sodass der Besuch auch nach dem Kontakt die Toilette aufsucht und gewollt oder auch ungewollt sich das Sperma einführt.

Okay, meine vermeintlich einzelne Frage ist durchaus etwas umfangreich formuliert. Und ich könnte noch unzählige Weitere stellen, aber das würde nicht wirklich zielführend sein. Im Grunde wollte ich damit auch meine aktuelle Situation schildern, ohne allzu ausführlich werden zu wollen. Ich weiß, Sie werden mir nicht alle Ängste und Befürchtungen mit einem Satz nehmen können, aber vielleicht ist es dieser letzte Schubs den ich benötige, um endlich ins Handeln zu kommen. Nach langem Zögern bin ich nun gewillt, etwas zu ändern und ich wäre Ihnen für eine Antwort sehr dankbar. Vielen Dank.

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Unsere Antwort

Du weisst bereits genau, dass deine Sorgen unbegründet sind. Du hast unsere Infotexte ja schon öfter gelesen. Ich schreibe es dir trotzdem nochmal: Eine Frau kann nur dann schwanger werden, wenn Spermien mit genügend Spermienflüssigket direkt in ihre Vagina gelangen. Das ist beim vaginalen Geschlechtsverkehr möglich, oder auch bei einem Samenerguss direkt an ihrem Vaginaeingang. Das bedeutet, dass du dir die Hände nur dann waschen müsstest, wenn viel Sperma an ihnen ist und du sie direkt nach dem Samenerguss in eine Vagina einführen würdest. Das Sperma kann nicht einfach irgendwie unbemerkt in die Vagina einer Frau gelangen.

Ich finde es toll, dass du dein Problem erkannt hast und dass du es angehen und Lösungen finden möchtest. Und ich denke auch, dass dir das mit fachlicher Unterstützung leichter fallen würde. Zum Beispiel mit einer psychologischen Beratung oder einer Psychotherapie

In der Zwischenzeit möchte ich dich dazu ermutigen, die Erfahrung zu machen, dass du dir selbst weiterhelfen kannst. Denn du kannst lernen, auf dich selbst zu vertrauen und eine Lösung zu finden.

In vielen Fällen hilft das Wissen allein nicht weiter. Es braucht vielmehr, dass du neu auf die Sache schaust. Du schaust dann nicht mehr voller Sorgen drauf sondern realistisch. Was hilft dir dabei, dass du realistisch drauf guckst? Wie übst du dich darin? Demnach könntest du sorgenfreier handeln. Dabei lernst du, wie du die Situation einschätzen und bewältigen kannst.

Du weisst wahrscheinlich schon, dass deine Angst irgendwie überrissen ist. Vielleicht suchst du nach immer neuen Möglichkeiten, wie etwas Schlimmes eintreten könnte. Dabei weisst du, dass das eigentlich völlig unwahrscheinlich ist. Du willst die Angst besiegen? Dann lerne, dich selbst zu beruhigen. Ausatmen ist der schnellste Trick, dich zu beruhigen. Ich empfehle dir dazu unsere Texte Bauchatmen belebt und beruhigt und Wie beruhige ich mich selbst?. Es gibt viele weitere Tipps und Wege, Angst zu überwinden. Schau dich doch auch mal auf Websites um mit Tipps zur Angstbewältigung, zum Beispiel bei der Deutschen Angst-Hilfe.

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