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Frage Nr. 39578 von 21.03.2025

Ich hätte ein Frage zu eurer Antwort der Frage 39520:

"Es kann sein, dass eine Frau erst Stress abbauen muss, um Lust auf Sex mit einem Mann zu bekommen. Und vielleicht hat sie trotz Stress Lust auf Sex mit einer Frau, weil sie beim Sex mit einer Frau ganz andere sexuelle Handlungen machen würde."

Wie kommt ihr denn auf sowas? Eine heterosexuelle Frau ist ja heterosexuell, weil sie biologisch den männlichen Körper erregend findet und nur mit ihm sexuelle Handlungen machen möchte oder wie kommt ihr darauf, dass die Fragestellerin bisexuell ist? Das hat sie doch gar nicht geschrieben? Genauso andersherum. Ein heterosexueller Mann wechselt doch nicht plötzlich seine Orientierung, weil er Stress oder weniger Stress hat. Außerdem: Warum sollte sie erst Stress abbauen, um Lust auf einen Mann zu bekommen? Was sollte das für ein Grund sein? Entweder sie findet den männlichen Körper biologisch geil (heterosexuell) oder nicht. Das müsste für Männer logisch genauso gelten? Warum sollte ein Mann erst Stress abbauen müssen, um Lust auf Sex mit einer Frau zu bekommen und wenn er Stress hat, hat er plötzlich Lust auf Männer? Da würde ich mir als Frau ziemlich Gedanken machen, ob er wirklich auf mich steht, wenn er erst Stress abbauen muss, um Lust auf eine Frau zu bekommen. Wenn man im Stress Lust auf ein bestimmtes Geschlecht hat, wechselt der biologisch angelegte Trieb nicht plötzlich die Seiten. Das ist doch angeboren? Wenn ich Stress abbauen muss, um Lust auf den/die Partner/in zu entwickeln, klingt das nicht nach biologischem Trieb, sondern nach emotionaler Nähe, die aber nichts an der biologischen Orientierung ändert. Entweder ich stehe auf Männer oder Frauen (wenn ich heterosexuell bin). Es haben zwar auch schon einige Männer geschrieben, dass sie auch oder sogar mehr Lust auf Männer haben, obwohl sie mit Frauen zusammen sind, aber ich habe nie gelesen, dass das je nach Stresssituation wechselt. Ist die sexuelle Orientierung (Hetero oder Homosexualität) nicht angeboren?

Unsere Antwort

In unserer Antwort auf Frage 39520 ging es um die Lust auf Sex, und nicht um die sexuelle Orientierung. Wir haben erklärt, wie fluide die Lust auf Sex sein kann. Es ging darum, dass der Lusttyp von Person zu Person unterschiedlich ist, und sich auch im Laufe der Zeit oder in verschiedenen Situationen verändern kann. Dafür haben wir Beispiele gegeben. Der Satz, den du zitiert hast, war nur eines der vielen Beispielen, und dieses Beispiel bezog sich auf eine bisexuelle Frau. Es ging in diesem Beispiel nicht speziell um die Fragestellerin. Und es ging nicht darum, dass eine Person abhängig vom Stress ihre sexuelle Orientierung ändert.

Die sexuelle Orientierung und die Lust auf Sex sind zwei unterschiedliche Dinge. Stress kann einen Einfluss auf die Lust auf Sex haben, aber nicht auf die sexuelle Orientierung. Man kann zum Beispiel eine Person sexuell anziehend finden, aber trotzdem mal mehr und mal weniger Lust auf Sex mit ihr haben. 

Und übrigens ist die sexuelle Orientierung nicht in Stein gemeisselt. Bei manchen Menschen ändert sich die sexuelle Orientierung im Laufe des Lebens. Wenn dich das genauer interessiert, lies doch mal diesen Text.

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