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Frage Nr. 39583 von 22.03.2025

Hallo liebes Lilli-Team,
ich habe seit mehreren Monaten ein brennen am Scheideneingang, der Innenseite der kleinen Labien und manchmal am After. Ich bin 38. Es fühlt sich nach sehr wunder Schleimhaut an. Ich denke dann jedes Mal an einen Pilz aber der wird jedes Mal durch meine Gyn ausgeschlossen. Ich schaue sehr oft nach ob die Schleimhaut gerötet ist, bin da inzwischen schon fast etwas zwanghaft.


Im Moment steht der V.a vulvodynie im Raum, ab April bekomme ich Physiotherapie.
Ich habe schon gar keine Lust mehr auf Sex. Ich bin zwar Single, gehe ab und zu mal auf ein Date aber wirklich entspannt bin ich nicht dabei. Das Brennen wird wenn durch mechanische Reizung schlimmer und das ist ja beim Verkehr unvermeidbar.
Aber auch im Alltag brennt es, und seit den letzten 2 Wochen bekomme ich es nicht mehr in den Griff. Habe schon meine Unterwäsche geändert Baumwolle und normale Slips statt Strings. Morgens nach dem Toilettengang ist es sehr unangenehm durch das Papier aber mehr als 4-lagig geht ja nicht. Ich habe auch schon alle möglichen Fettcremes ausprobiert aber nichts nimmt mir wirklich das Brennen.
Ich bin langsam wirklich verzweifelt und es ist einfach zermürbend. Mein letzter Versuch ist jetzt noch die "Ilon protect salbe".

Vielleicht habt ihr noch einen Rat was helfen kann oder woran es überhaupt liegt, meine Gyn ist da inzwischen auch ratlos denke ich und mich noch zu einem FA für Vulvodynie geschickt. Das ist auch alles richtig, aber ich will dieses brennen weg haben.
Vorab schonmal vielen vielen lieben Dank für die Hilfe.

Unsere Antwort

Ein so langanhaltendes Brennen an der Vulva kann äusserst belastend sein, und es ist möglich, dass es sich um eine Vulvodynie handelt.

Hast du schon unser Kapitel über Vulvodynie gelesen? Da findest du viele nützliche Informationen. Beachte insbesondere den Abschnitt über den Zusammenhang von Schmerzen und angespannte Muskeln im Beckenboden und wie du mit verschiedenen Übungen, zum Beispiel der Beckenschaukel, die Spannung im Becken vermindern kannst und vermehrten Energiefluss reinbringen kannst. Denn Schmerzen sind meistens Ausdruck einer gestauten Energie im Körper. 

Ein weiterer Lösungsansatz könntest du über die Ernährung probieren. Die chronische Entzündung der Vulva kann manchmal Ausdruck einer autoimmunen Reaktion sein, bei welcher dein Immunsystem im Darm durch bestimmte Nahrungsmittel getriggert wird und es zu einer Immunreaktion kommt, die zu Entzündungen an bestimmten Körperstellen, wie eben zum Beispiel der Vulva führt. Die häufigsten Trigger oder "Allergie"-Auslöser sind Gluten (zB in Weissmehl, also Brot, Pasta, Pizza etc), Eier und Milchprodukte. Du könntest eine 3wöchigen Testphase machen, in welcher du diese Nahrungsmittel zuerst alle weglässt. Dies nennt man auch Eliminationsdiät. Falls die Beschwerden in der Vulva besser sind nach diesen 3 Wochen, hast du einen Hinweis dafür, dass du auf bestimmte Nahrungsmittel reagierst. Du kannst nach diesen 3 Wochen zum Beispiel zuerst Glutenhaltige Nahrungsmittel wieder einführen (und Milchprodukte und Eier noch weglassen) und sie 2-3 Tage testen, ob die Beschwerden nun unter Gluteneinnahme wieder stärker werden. Falls ja, lässt du mal für einige Monate Gluten weg, damit die Entzündungsreaktion abklingen kann. Falls die Beschwerden trotz Gluten weiterhin besser sind, weisst du, dass es nicht das Gluten ist und du kannst du nun die Eier testen für 2-3 Tage. Und zum Schluss wieder die Milchprodukte einführen und schauen, was passiert. Ich hatte in meiner gynäkologischen Sprechstunde schon einige Frauen mit Vulvodynie, welche durch die Eliminationsdiät herausfinden konnten, auf welche Nahrungsmittel sie reagieren und durch das Weglassen wurden ihre Symptome deutlich besser. 

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