Hallo Lilli,
mein Partner konsumiert regelmässig Cannabis. Er raucht geringe Mengen gemischt mit Tabak. Dies tut er meistens abends um abzuschalten. Er sagt mir immer, das er den Geschmack und die Wirkung mag. Ich akzeptiere es, aber ich würde mir wünschen, das er es ganz sein lässt. Er sagt immer, das er sofort aufhört, wenn wir Kinder hätten. Im Urlaub oder wenn wir unterwegs sind, kann er darauf gut verzichten nur zuhause nicht. Er kennt sich sehr gut mit den Langzeitfolgen aus, sieht aber mehr das positive. Ich liebe ihn, aber weiss nicht wirklich, wie ich damit umgehen soll.
Unsere Antwort
Was genau stört dich am Cannabis-Konsum deines Partners? Findest du es moralisch falsch? Machst du dir Sorgen um seine Gesundheit?
Grundsätzlich ist dein Partner ein eigenständiger Mensch und kann solche Entscheidungen für sich treffen. Aber natürlich ist es legitim zu fragen: Welchen Effekt hat sein Konsum auf eure Beziehung?
An dieser Stelle kannst du dich fragen, was in deiner Verantwortung liegt. In deiner Verantwortung sehe ich die Entscheidung, ob du die Beziehung so fortführen möchtest. Wünschst du dir Kinder? Glaubst du ihm, dass er sofort aufhört, wenn ihr Kinder hättet? Bist du bereit das Risiko einzugehen, dass er es nicht tut? Das sind Fragen, die in deinem Handlungsspielraum stehen. Es wäre nicht fair ihm gegenüber, wenn du die Beziehung fortführst, obwohl du ihn insgeheim für seinen Drogenkonsum verachtest. Mehr Gedankenimpulse zum Thema "Ich will, dass mein Partner etwas ändert" findest du in diesem Text.
Anscheinend weiß er bereits, dass du das nicht gut findest. Wie sagst oder zeigst du ihm das? Wie habt ihr bisher darüber gesprochen? Vielleicht gibt es eine bessere Art, mit diesem Problem umzugehen. Denn unterschiedliche Bedürfnisse in einer Beziehung sind normal. Entscheidend ist, wie ihr solche Konflikte löst.
Da wir bei Lilli keine Expert*innen zum Thema Drogen sind, könntest du dich eventuell auch noch an eine andere Stelle wenden.
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