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Frage Nr. 36475 von 04.03.2023

hey, ich habe ein Anliegen zum Thema Selbstunsicherheit?
Ich kann mir die Ängste nicht erklären und suche nach einem Wort, um es zu benennen, was mich belastet.
Beispiel zum Doc gehen, um sich kranlschreiben zu lassen für die Arbeit: ich habe, vielleicht bedingt durch bestimmte Vorerfahrungen(?). quasi die angst, ich würde nicht krank genug sein oder ich wäre ein Hochstapler(?) und würde mir eine AU erschleichen wollen. Derweil bin ich ein überdruchschnitlich ehrlicher mensch und habe sowas wie blau machen, noch nie in meinem Leben gemacht. Deshalb versuche ich, wenn möglich, in einer Phase der Beschwerden anzurufen, wenn diese bsw besonders ausgeprägt sin (zb Husten, Heiserkeit). Um "zu beweisen", dass ich wirlich krank bin. Und durch rechtfertigen usw.
Sowas ist sehr anstrengend und führte in der Vergangenheit dazu, dass ich zum Teil nicht gleich zum Arzt bin. Die Folge war eben eine viel viel längere Krankheitsphase.
Ich habe ein Praktikum im Seniorenheim gemacht. Dort waren Bewohner auf Hilfe angewiesen/vulnerabel/verletzlich. Diese Konstellation war besonders unerträglich in der Position mit der "Macht" oder "Kontrolle" zu sein. Das Gefühl/Angst dass ich eigentlich "etwas böses im Schilde" führen zu wollen oder das andere das denken, wenn ich mit in eine Patientenakte geschaut habe
Es war äußerst unangenehm, mit dieser (verletzlichen) Bewohnerin alleine im Zimmer zu sein, da ich quasi "die volle Kontrolle/Macht" über eine wehrlose person hätte.

Unsere Antwort

Was du beschreibst, kommt recht häufig vor. Manchmal entwickeln Menschen die Angst, dass sie Hochstapler sind. Oder, dass sie insgeheim schlechte oder böse Menschen sind. Die Gründe für diese Ängste können sehr unterschiedlich sein. Oft haben Erfahrungen aus der Kindheit etwas damit zu tun. Wird einem Kind zum Beispiel oft nicht geglaubt, kann das Auswirkungen auf die Selbstsicherheit und das Selbstvertrauen haben. Du vermutest ja selbst „bestimmte Vorerfahrungen“.

Du merkst, dass dich diese Ängste darin behindern, dein Leben so zu gestalten, wie du es willst. Du gefährdest zum Beispiel deine Gesundheit und du kannst Lernmöglichkeiten wie dein Praktikum gar nicht richtig nutzen. Ich empfehle dir daher sehr, dir psychologische Unterstützung zu suchen. Solche Ängste kann man in einer Therapie gut bearbeiten. Dort lernst du, wie du anders mit diesen Gefühlen und Gedanken umgehen kannst. Wende dich am besten mal an deine Hausärztin oder frag deine Krankenversicherung, wie du einen Therapieplatz bekommst. In der Zwischenzeit helfen dir vielleicht unsere Tipps zum Umgang mit Angst und anderen unangenehmen Gefühlen weiter.

Überschrift: Mit Gefühlen umgehen Text: Jedes Gefühl kannst du auch in deinem Körper spüren. Deshalb kannst du lernen, deine Gefühle über deinen Körper zu beeinflussen. Darunter ist ein Bild von einem Mädchen. An ihrer rechten Seite steht: "Angst macht deine Brust eng und du atmest nicht mehr so tief. Hier können dir Atemübungen helfen." Und an ihrer linken Seite steht: "Wut spannt deine Muskeln im Rumpf an. Und oft ist auch dein Nacken ganz hart. Hier helfen dir Atemübungen, Muskelentspannung und Bewegung."

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