Zu Frage 37714
Ja, ich bin in Therapie, jedoch nicht spezifisch für Trauma.
Vielleicht ist es noch nicht gleich der Zeitpunkt, aber manchmal frage ich mich: Ich hatte noch nie eine Beziehung. Männer machen mir Angst. Ich habe auch grosse Mühe mit meiner Sexualität: Sie wirkt auf mich „abstossend“, „falsch“, „ekelhaft“ und beängstigend.
Gleichzeitig habe ich in letzter Zeit mehr Gedanken daran. Ich kenne zB SB nur als Gewalt-Reinszenierung von früher. Nicht auf eine liebevolle Art.
Gleichzeitig fühlt es sich „falsch“ an, überhaupt eine Sexualität erleben zu wollen. Ich wünsche mir, mein Körper hätte kein Interesse daran.
Soll und kann ich mich dem Thema überhaupt wieder nähern? Und wie kann das aussehen? Wie kann ich meine Sexualität weniger ablehnen?
Unsere Antwort
Ich glaube, dein Körper und dein Kopf haben Interesse an Sexualität. Aber dein Kopf erlebt gleichzeitig starke Ablehnung oder Aversion. Dieser innere Zwiespalt ist nach traumatischen Erfahrungen normal.
Du allein entscheidest, ob du dich dem Thema wieder näherst und wie genau. Wenn es dich gedanklich nicht loslässt, wäre das sicherlich empfehlenswert. Dazu würde ich dir fachliche Unterstützung bei einer Person empfehlen, die sich mit Trauma auskennt. Was sagt dazu deine Therapeutin? Sprichst du mit ihr über die traumatischen Erlebnisse? Sprichst du mit ihr über deine Probleme bezüglich deines Geschlechts und deiner Sexualität? Wenn nicht, wäre das allenfalls möglich?
Es ist möglich, das eigene Geschlecht wieder "zurückzuerobern" und einen neuen, liebevollen Umgang damit zu lernen. Dazu würde ich dir (zusätzlich zur Traumatherapie oder danach) fachliche Unterstützung durch eine Sexualtherapeutin empfehlen. Vielleicht interessiert dich dazu unsere Linkliste.
Schau dir mehr Antworten und Infotexte an zum Thema