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Frage Nr. 39439 von 24.02.2025

Zu 39421

Danke für Eure Antwort. Ich würde gerne noch einmal darauf zurückkommen. Denn auch beim zweiten Treffen kamen nahzu die gleichen Gefühle hoch, ich war emotional aufgewühlt und habe danach nicht mehr als 5 Stunden geschlafen. Da war eine starke innere Unruhe, der Körper wurde gefühlt schwerer. Ich habe versucht meine Gedanken zu sortieren und war noch lange zu Fuß unterwegs.

1. Unsicherheiten bezüglich der Intention: Wir haben uns auf einer Feier im Freundeskreis kennengelernt, Nummern getauscht, ein bisschen geschrieben und irgendwann habe ich den Besuch eines Konzertes vorgeschlagen, daraus wurde dann nichts, dann habe ich ein spontanes Treffen vorgeschlagen, das Zweite stand bereits schon vorher fest. Wir mussten das verschieben weil sie krank war, ich habe ihr den Ball zugespielt und einen Film vorgeschlagen, sie hat den Ball aufgenommen und gesagt, lass uns den doch gemeinsam sehen. Die Initative sich zu treffen geht also von mir aus, auch wenn sie schnell einwilligt. Sie ist noch gar nicht lange Single und hat eine längere Beziehung hinter sich. Ich weiß nicht, ob sie wirklich wieder auf der Suche ist oder sie es doch eher freundschaftlich sieht.

Es gab jetzt bei den Treffen noch nicht soetwas wie kurze flüchtige Berühungen, vllt. auch zu früh bei einem zweiten Treffen. Immerhin haben wir manchmal ein bisschen rumgealbert. Aber ich kann nicht so raus lesen, ist sie an unserem Austausch interessiert oder auch an mir als Person?

2. Gefühle der Unzulänglichkeit: Sie ist wirklich attraktiv, intelligent und sehr eloquent. Immer wieder kommen in mir Gedanken auf, ich kann ihr doch eigentlich gar nicht das Wasser reichen und andere Männer wären attraktiver für sie. Davon habe ich sogar im Anschluss geträumt. Aber das ist eigentlich quatsch; sie trifft sich ja mit mir zu zweit, wir haben dengleichen Bildungsabschluss und ich habe auch kreative Projekte, die sicher attraktiv wirken können. Trotzdem sind die Gedanken da und ich kenne die manchmal auch aus anderen Situationen.

3. Die Gespräche: Momentan dominiert sie die Gespräch stark und ich habe das Gefühl, nicht richtig Raum zubekommen. Sie kann auch einfach gut reden. Wenn wir eine Runde gehen, z.B. zum Spazieren, wird die Dynamik anders. Dann kann ich meine humorvolle Seite wieder besser zeigen, bin entspannter und dann gibt es auch ein viel stärkeres hin und her, was eher soetwas wie flirten wäre. Ich dachte eigentlich, dass ich beim zweiten Treffen kein guten Eindruck hinterlassen habe, aber nun meldet sie sich deutlich mehr als vorher. Bei der Abschiedsumarmung hat sie mir in den Rücken gekniffen.
Es gab sogar eine lange Strecke mit Insider-Jokes, die wir immer weiter auf die Spize getrieben haben im Chat.

4. Sehnsucht: Ich bin nun schon fast drei Jahre wieder Single und hatte hoffnungsvolle Verabredungen wo es am Ende nicht geklappt hat. Da war sogar soetwas wie eine intensivere Nähe, aus der aber nie etwas romantisches geworden ist. Genauso wie Treffen wo von vorne herein klar war, dass es nicht passt. Also schon viele Enttäuschungen angesammelt. Wir teilen, so wie ich es sehen kann, viele Werte und auch gemeinsame Interessen. Dass passt schon gut.

5. Ich würde versuchen mich vorher besser zu beruhigen, ihr die Initative für ein drittes Treffen überlassen oder eher schauen, dass wir uns mal zum Spaziergang treffen - weil in Bewegung bleiben tut mir gut.

Unsere Antwort

Danke für deine ausführliche Rückmeldung. Das, was du erlebst ist deutlich vielschichtiger als Traurigkeit. Danke für den Einblick.

Vieles weißt du schon selbst. Ich glaube, eine der wichtigsten Erkenntnisse ist: Bewegung tut dir gut.

Ich würde dich gern darin unterstützen, noch besser zu verstehen warum. Denn das kann dir in dieser und in vielen anderen Situationen weiterhelfen.

Es ist eine wunderbare Sache, wenn du dir Bedingungen schaffst, in denen es dir gut geht. In dem Fall sind das Treffen, bei denen ihr in Bewegung seid.

Du beschreibst eindrücklich, dass eine grosse Stressladung da ist rund um die Begegnungen mit dieser Frau. Der Stress geht nachher weiter mit den Gedanken, die du dir machst. Das alles deutet auf eine hohe sympathische Aktivierung in deinem autonomen Nervensystem hin.

Was das genau ist, steht in unseren drei Texten zum autonomen Nervensystem.

Lies die bitte, damit du besser nachvollziehen kannst, was mit dir los ist und durch das bessere Verstehen dir auch besser selber helfen kannst.

Ich werde auf einige Sachen, die in den Texten erklärt sind genauer in Bezug auf deine Situation eingehen. Es ist wichtig, dass du die Texte vorher gelesen hast. So wirst du nach und nach zum Fachmann für deinen eigenen Zustand.

Je nachdem, in welchem Zustand du bist, tickst du ganz anders. Du schreibst, der Humor ist mal da und mal nicht. Wenn du dein autonomes Nervensystem besser verstehst, kannst du dir auch besser erklären, warum das so ist. Du kannst beeinflussen wie du die Welt siehst und dich selbst und die Menschen um dich herum und deinen Umgang mit denen.

Deine Sorgen, wie du wohl bei ihr ankommst und ob du wohl genügst, sind nicht die Realität. Sondern sie sind Ausdruck deines gestressten Zustands. Im Zustand des ventralen Vagus würdest du anders draufschauen.

Du schreibst vieles, was darauf hindeutet, dass du gut ankommst bei dieser Frau. Nun kannst du dazu beitragen, das auch besser zu realisieren, wie erfolgreich du da eigentlich bist.

Ich wünsche dir weiterhin schöne Begegnungen mit dieser Frau. Lass dich von der intensiven Aufregung nicht abhalten und schaffe dir Bedingungen, die dir beim Wohlfühlen helfen.

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