Je länger ihr auf eine Schwangerschaft wartet, desto grösser werden die Selbstzweifel. Besonders dann ist es wichtig, Sex und Beziehung zu geniessen.
Nicht schwanger werden können ist Stress
15 Prozent aller Paare in der Schweiz leiden unter ungewollter Kinderlosigkeit. Viele Frauen gehen davon aus, dass eine problemlose Empfängnis ein Zeichen für gesunde Weiblichkeit ist, und viele Männer sehen darin einen Beweis ihrer Männlichkeit. Wenn dann innerhalb von einigen Monaten keine Schwangerschaft entsteht, beginnen sie, an sich zu zweifeln. Nach jedem erfolglosen Zyklus sinkt das Selbstvertrauen ein wenig mehr. Wenn ein Paar länger auf die Schwangerschaft wartet als erwartet, kann dies auch zu einer schweren Belastung für die Partnerschaft führen. Eine medizinische Abklärung ist aber erst nach 12 Monaten nötig. Davor gibt es einige Dinge, auf die ihr beim Sex achten könnt.
Stress ist kein Verhütungsmittel
Viele gehen davon aus, dass Stress wie ein Verhütungsmittel wirkt. Das ist nicht bewiesen. Keine Untersuchung weist eine negative Wirkung von Stress auf die Fruchtbarkeit nach. Ungeduld und Stress machen aber schlechte Stimmung. Wenn du ungeduldig darauf wartest, schwanger zu werden, kann es sein, dass du dich hilflos und verzweifelt fühlst. Das macht die Chance auf eine Schwangerschaft nicht kleiner. Du wirst aber unglücklich, verfolgst dein Anliegen nicht mehr so eindeutig, und verlierst vielleicht die Lust am Sex – und wer keinen Sex hat, kann natürlich nicht schwanger werden.
Ausbau und Erhalt der eigenen Fähigkeit, Sex und Beziehung zu geniessen
Mit deinem Willen kannst du keine Schwangerschaft herstellen. Du wirst das Problem darum auch nicht strategisch und gezielt lösen können. Deine Stimmung wird aber sicher positiv beeinflusst, wenn du dafür sorgst, dass dein Kinderwunsch ein sexuell erregendes und lustvolles Projekt bleibt. Es ist daher sinnvoll, wenn du deine sexuellen Fähigkeiten als Frau oder als Mann pflegst, und wenn ihr als Paar eine lustvolle Sexualität pflegt. Ausserdem stärkt es das Zusammengehörigkeitsgefühl und das Vertrauen, wenn ihr euch gegenseitig ermutigt und in den Kinder- und Familienplänen bestärkt.
Wem vertrauen wir unseren Kinderwunsch an?
Überlegt gut, wen ihr über eure Kinderplanung informiert. Wenn du jemandem erzählst, dass ihr ein Kind plant, können indiskrete Fragen dich unter Stress setzen. Fragen wie «Und? Ist es schon so weit?» sind oft unbedachte Fragen von Freund*innen und Kolleg*innen. Sie sagen vielleicht auch Sachen, die dich verletzen. Denk dran, dass du nicht alles regeln kannst. Aber du kannst vorher entscheiden, wer vertrauenswürdig genug ist und Bescheid wissen soll.