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Ich habe/hatte Krebs und will ein gutes Sexleben – was tun?

Du hast ein Recht auf eine bestmögliche Lebensqualität. Dazu gehört auch deine Sexualität. Egal was sich alles verändert hat, du kannst etwas tun.

Ist mein Sexleben immer beeinträchtigt durch Krebs?

Nein. Es kann sein, dass du überhaupt keine Veränderung merkst, es kann sein, dass die Sexualität wichtiger und schöner wird für dich. Zum Beispiel weil Sex dir gute Gefühle gibt, weil du dich gut ablenken kannst, oder weil du dann fühlst, dass du im Grunde eine gesunde Person bist.

Wie kann eine Krebserkrankung die Sexualität stören?

Das ist völlig unterschiedlich. Das hängt von der Art des Krebses ab, von deiner körperlichen Verfassung und von der Art der Behandlung. Es kann sein, dass du Schmerzen hast, oder dass du zwischendurch wenig Lust auf Sex hast oder dass die sexuelle Erregung nicht so gut klappt. Es kann auch sein, dass du psychisch belastet bist durch die Krebserkrankung und das Drumherum und deshalb keine Lust hast. Oder du fühlst dich körperlich nicht mehr attraktiv. Wenn du mehr über mögliche Auswirkungen wissen möchtest, schau dir bitte diesen Text an.

Wie komme ich besser damit klar, wenn meine Sexualität leidet?

Die Erkrankung und die verschiedenen Formen von Behandlungen können zum Teil ein ziemlicher Hammer sein. Und es kann sein, dass in Sachen Sex gar nichts mehr klappt. Du und dein Körper brauchen jetzt Geduld und liebevolle Zuwendung. Vielleicht ist dein Körper – drastisch ausgedrückt – ein richtiges Schlachtfeld im Kampf gegen den Krebs. Es braucht seine Zeit und Pflege, bis da neues drauf wachsen kann.

Was, wenn ich meinen Körper nicht mehr mag?

Vielleicht bist du verunsichert, vielleicht erlebst du Scham, vielleicht ist dir dein Körper fremd, vielleicht magst du ihn nicht mehr. All das darf sein – dein Körper hat einiges mitgemacht. Vielleicht war der Eingriff gar nicht mal so gross und du hast dank Narkose oder Schmerzmitteln nicht so viel gespürt, aber dein Körper hat das trotzdem erlebt. Je nach Behandlung ist er womöglich ziemlich bis an seine Grenzen gegangen. Damit verdient er deinen Respekt. Krebs kann passieren. Alle Achtung, wie du und dein Körper damit umgehen. Vielleicht kann es dir sogar guttun, diese unglaubliche Fähigkeit, wieder gesund zu werden, wieder ins Leben zurückzufinden, zu bestaunen und stolz darauf sein zu dürfen. Dein Körper hat dich trotz der belastenden Therapien nicht im Stich gelassen – das verdient allergrössten Respekt!

Deine Gefühle willkommen heissen

Wenn du dich nun deinem Körper wieder zuwendest, wenn du dich deiner Sexualität wieder zuwendest, wirst du möglicherweise auch diese Spuren, die die Behandlung hinterlassen hat, spüren oder sehen. Das kann manchmal traurig machen oder ein Gefühl grösserer Verwundbarkeit hinterlassen. Diese Gefühle können auch in der Sexualität allein oder mit anderen spürbar werden.

Freundlichkeit in der Beziehung zu anderen

In der Sexualität mit einem Gegenüber kann es dir umso wichtiger sein, dich in diesem Kontakt seelisch aufgehoben zu fühlen und eine Sicherheit zu haben, diese Gefühle dem Gegenüber zumuten zu können. Es ist möglich, dass sich dadurch der Kreis von in Frage kommenden Partner*innen stark verändert. Und dadurch ändert sich womöglich auch deine Art der Partnersuche.

Wann wird das alles wieder gut?

Nach einer Behandlung kann es eine ganze Weile dauern, bis sich dein System wieder normalisiert. Es ist gut möglich, dass dein Körper nicht mehr der gleiche ist wie vorher. Deine Sexualität muss sich da erst wieder neu finden. Es ist oft sehr frustrierend, wenn man das wieder herbeisehnt, was vorher mal gewesen ist. Das macht einem die Augen zu gegenüber Neuem, was in der Zukunft sein kann. In diesem Text geben wir dir Tipps, wie du zu etwas neuem finden kannst. Egal was sich alles verändert hat, du kannst etwas tun! Deine Sexualität ist nicht krank. Sie reagiert logisch auf die Umstände.

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