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Vorsicht vor der Männerrechtsbewegung

Die Mitglieder der Männerrechtsbewegung sagen, sie würden sich für die Rechte von Männern einsetzen. Dabei stehen sie einem Fortschritt in den Männerrechten im Weg. Es gibt bessere Methoden, sich für die Rechte der Männer einzusetzen.

Was ist die Männerrechtsbewegung?

Es gibt verschiedene Gruppen, die sich für die Rechte von Männern einsetzen. Sie leisten wichtige und wertvolle Arbeit. Wenn man von der Männerrechtsbewegung spricht, sind aber meist ganz andere Gruppen gemeint. Männerrechtler behaupten zwar, dass sie sich für die Rechte von Männern einsetzen würden. Aber in Wirklichkeit haben sie ganz andere Ziele.

Was sind ihre Ziele?

Auf ihren Websites und in Interviews sprechen Männerrechtler davon, wie sie sich für die Rechte von Männern einsetzen wollen. Sie wollen eine bessere psychische Gesundheit für Männer. Sie sagen, dass sie Männer unterstützen wollen, weniger oft Suizid zu begehen. Und sie fordern, dass geschiedene Männer öfter das Sorgerecht für ihre Kinder bekommen sollen.

Auf den ersten Blick macht das den Eindruck, als würden Männerrechtler für eine gute Sache kämpfen. Aber in Wirklichkeit haben sie andere Interessen: Männerrechtler haben eine grosse Wut auf Frauen. Sie sagen, dass heutzutage Frauen besser dran seien als Männer. Und sie geben dem Feminismus die Schuld. Männerrechtler behaupten, dass Männer von Frauen und vom Feminismus unterdrückt werden. Sie stellen sich absichtlich als Opfer dar. Deswegen ist ihr wichtigstes Ziel, gegen Frauen und gegen Feminismus zu kämpfen.

Man merkt, dass Männerrechtler nicht wirklich daran interessiert sind, sich für Männerrechte einzusetzen. Stattdessen bekämpfen sie lieber genau diejenigen, die das tatsächlich tun. Zum Beispiel machen Männerrechtler darauf aufmerksam, dass auch Männer in Beziehungen Gewalt erleben. Sie bauen aber keine Anlaufstellen auf, um diesen Männern zu helfen. Stattdessen fordern sie, dass Frauenhäuser auch Männer aufnehmen sollten.

Warum kann mir die Männerrechtsbewegung schaden?

Männerrechtler sagen, dass sie wollen, dass es Männern psychisch besser geht und dass sie seltener Suizid begehen. Auf der anderen Seite sagen sie, dass “richtige” Männer immer stark sein sollten. Sie sagen, dass es ein Zeichen von Schwäche sei, Gefühle zu zeigen oder sich Hilfe zu suchen. Wenn ein Mann sich aber keine Hilfe sucht, wenn es ihm schlecht geht, geht es ihm vielleicht noch schlechter. Er entwickelt vielleicht psychische Probleme oder begeht im schlimmsten Fall Suizid.

Wenn du selbst Hilfe brauchst, findest du sie hier. Und sinnvollere Meinungen über Männer und Männlichkeit kannst du ausserdem hier nachlesen.

Haben die Theorien von Männerrechtlern eine wissenschaftliche Grundlage?

Männerrechtler erzählen absichtlich Lügen, um andere Männer wütend zu machen und auf ihre Seite zu ziehen. Wenn sie wissenschaftliche Studien zitieren, sind diese oft aus dem Zusammenhang gerissen, falsch interpretiert oder auch komplett frei erfunden.

Zum Beispiel sagen sie, dass Studien angeblich belegen, dass Frauen in Beziehungen gewalttätiger seien als Männer. Dabei zeigen ganz im Gegenteil viele Studien, dass das so gar nicht stimmt.

Warum sind auch Frauen Teil der Bewegung?

Es gibt auch Frauen unter den Männerrechtlern. Diese Frauen, werden oft in den Vordergrund gestellt um zu zeigen: Wenn wir sogar Frauen auf unserer Seite haben, dann können wir ja gar nicht frauenfeindlich sein. Das ist aber leider kein Zeichen dafür, dass die Bewegung weniger frauenfeindlich wäre. Auch Frauen können frauenfeindlich sein.

Warum sind Männerrechtler so wütend?

Männerrechtler sehen sich selbst in einer Opferrolle. Sie glauben, dass Frauen heutzutage bevorzugt wären und mehr Rechte hätten als Männer. Das macht sie so wütend, dass sie der Welt unbedingt zeigen wollen, dass Männer es viel schwerer hätten als Frauen.

In der letzten Zeit wird viel über Frauenrechte gesprochen. Da kann schonmal das Gefühl aufkommen, dass du als Mann dafür verantwortlich gemacht wirst, dass es Frauen in einigen Bereichen schlechter geht als Männern. Und es kann frustrierend sein, wenn deinen Anliegen als Mann gar keine große Aufmerksamkeit geschenkt wird. Natürlich ist in deinem Leben als Mann nicht immer alles super. Es gibt auch ganz ernsthafte Probleme und Herausforderungen, denen sich Männer im Leben stellen müssen. Und es ist wichtig, dass diesen Anliegen Aufmerksamkeit geschenkt wird und sie ernst genommen werden.

Wie kann ich mich für die Rechte von Männern einsetzen?

Es kann sein, dass du dich als Mann vernachlässigt fühlst. Und, dass du wütend bist und der Welt sagen möchtest, dass du es als Mann auch nicht leicht hast. Wir aber kommen nicht weiter, wenn Männer die Haltung vertreten, dass Frauen es besser haben, und wenn Frauen die Haltung vertreten, dass Männer es besser haben. Menschen, die anderen Gendergruppen als "Mann" und "Frau" angehören, können dann auch die Haltung vertreten, dass es Männer und Frauen besser haben und so weiter. So entwickelt sich ein Gegeneinander, und es kommt zu Diskussionen, die uns nicht weiterbringen.

Stattdessen ist es viel sinnvoller, wenn sich Männer und Frauen zusammentun, und sich gemeinsam dafür einsetzen, dass es allen Menschen gut geht. Und dass kann man am besten dann erreichen, wenn man zusammenarbeitet. Und es gibt viele Gruppen, die genau das tun. Die Mitglieder dieser Gruppen wollen, dass alle Menschen die gleichen Chancen und Möglichkeiten haben, unabhängig vom Geschlecht. Und sie verstehen, dass sie dafür in Frage stellen müssen, wie eine Frau und ein Mann traditionell zu sein haben. Deswegen arbeiten sie mit feministischen Gruppen zusammen und nicht gegen sie. In der Schweiz ist das zum Beispiel der Dachverband männer.ch, in Deutschland das Bundesforum Männer und in Österreich der DMÖ. Ausserdem könnte dich zu dem Thema das Buch «Sei kein Mann» von JJ Bola interessieren.