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Frage Nr. 38559 von 07.07.2024

ich bin w, 25 Jahre und war jetzt 2 Jahre single und habe mir deshalb einen vibrator gekauft und mich damit oft selbstbefriedigt. Mit der Zeit hab ich auch oft Pornos angeschaut.
Jetzt bin ich in einer Beziehung (in meiner 2. Beziehung. in der ersteren hatte ich das Problem nicht) und habe das Gefühl viel mehr Lust auf den Vibrator zu haben als auf Sex mit meinem Partner, obwohl der Sex mir sehr gefällt.
Ich schaffe es auch nicht mehr alleine ohne Vibrator zu kommen, was früher kein Problem war. Bin schon verzweifelt, weil ich das gerne ändern würde

Unsere Antwort

Sich mit einem Vibrator stimulieren ist für viele eine effiziente und verlässliche Methode, zur Entladung zu kommen. Du hast mit dem Vibrator für eine stabile Selbstbefriedigung gesorgt. Das war jetzt eine ganze Zeit lang sehr passend für dich. Du – dein Körper, dein Gehirn – bist jetzt daran gewöhnt. Aber du kannst mit ein bisschen Übung lernen, auch die Paarsexualität mit deinem Freund als erregender zu erleben und darauf Lust zu haben.

Die letzte Zeit hast du einen Vibrator genutzt und Pornos angeschaut und hast einen Orgasmus gehabt. Mit deinem Partner funktioniert das jetzt nicht mehr so. Klar, dein Freund und sein Penis können schließlich nicht vibrieren, und ein Porno sind sie auch nicht. Das ist kein Grund zum verzweifeln. Du kannst lernen, dich auch (wieder) durch andere Sachen zu erregen. Das sexuelle Lernen ist ein Leben lang möglich. Lies dazu bitte diesen Text. Beim Lernen geht es vor allem darum, Neues möglichst oft zu wiederholen. Damit dein Gehirn neue Sachen als erregend und lustvoll abspeichert. Ich bitte dich, dazu unseren Text über das Üben zu lesen.

Ich bitte dich auch, unseren Text über die sexuelle Erregung durch den Vibrator zu lesen. Darin wird beschrieben, was die möglichen Grenzen sind. Du wirst auf Texte mit Tipps verwiesen, wie du deine Technik ganz allmählich erweitern kannst und weniger abhängig vom Vibrator wirst.

Ich würde an deiner Stelle so beginnen: Du berührst dein Geschlecht ohne Vibrator. 5 Minuten lang. Vielleicht erlebst du das als langweilig. Lass dir trotzdem die Zeit ohne Vibrator. Achte, was du spürst. Spürst du den Finger, die Hand? Spürst du den Unterschied zwischen Druck und Reibung, zwischen langsamen und schnellen Bewegungen, zwischen festen und sanften Berührungen? Mit Neugier und Interesse kannst du auf das fokussieren, was ist. Dein Gehirn lernt so am besten, dass es noch etwas anderes gibt ausser der Vibration. Du kannst gleichzeitig im Hintergrund einen Porno laufen lassen. Er sollte dich allerdings nicht zu sehr von dem, was du spürst, ablenken. Nach 5 Minuten kannst du, sozusagen zur Belohnung, den Vibrator einsetzen.

Du kannst auch zwischendurch den Vibrator einsetzen und dann wieder eine Minute nicht. Du kannst den Vibrator weniger stark einstellen. Du kannst ihn an eine andere Stelle setzen als gewohnt. Das Prinzip ist: Störe deine gewöhnte Technik etwas, aber nicht so stark, dass es für dich frustrierend und langweilig wird. Belohne dich immer wieder damit, dass du das Vertraute machst. Mach das so oft wie möglich, sicher mehrmals in der Woche. Im Verlauf der nächsten Wochen und Monate wirst du dann sicherlich eine Änderung wahrnehmen.

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