Paartanz hat viele Vorteile. Du kannst dich und andere besser spüren lernen, neue Leute kennenlernen, dein Selbstbewusstsein stärken und noch mehr.
Du spürst deine*n Tanzpartner*in
Beim Paartanz stimmst du dich mit einem anderen Menschen ab. Darauf, was ihr tanzt und wie ihr tanzt. Ihr lernt euch zu spüren und auf das, was der*die andere euch zeigt, zu hören. Das kann auch hilfreich sein für die Kommunikation ohne Worte beim Sex.
Ihr kommt euch nahe
Beim Paartanz berührt ihr euch. Je nach Tanz könnt ihr ganz eng oder weiter weg tanzen. Berührungen können erotisch sein, müssen es aber nicht. Du entwickelst ein Gefühl dafür, wie du Erotik beim Tanzen aufkommen lässt, und du lernst dich wohlzufühlen in den Armen eines anderen Menschen. Wenn du mit verschiedenen Menschen tanzt, bemerkst du, wie unterschiedlich sich das anfühlt.
Du bewegst dich zur Musik
Die Musik gibt dir Ideen, wie du dich bewegen kannst. Musik löst Gefühle in dir aus. Manche Musik macht dich fröhlich, andere nachdenklich. Die Musik verbindet das Tanzpaar, denn darauf setzt ihr eure Schritte, und sie erleichtert es, euch aufeinander abzustimmen.
Du spürst dich selbst besser
Beim Paartanz lernst du, in dich hinein zu hören, genau zu spüren, was die Musik und was die Bewegungen in dir auslösen. Die Schritte gehen nach einiger Zeit automatisch. Dann kannst du deine Aufmerksamkeit auf dich richten. Du kannst ausprobieren, was es mit dir macht, wenn du dich ganz auf deine Füsse konzentrierst und was passiert, wenn du hauptsächlich darauf achtest, wie sich die Stellen anfühlen, an denen du eine*n Tanzpartner*in berührst. Beim Paartanz lernst du, deinen Körper wahrzunehmen, ohne dich zu sehen. Du bekommst ein besseres Körpergefühl.
Du lernst neue Leute kennen
Tanzveranstaltungen sind immer auch soziale Veranstaltungen. Du lernst andere Leute kennen, die sich auch fürs Tanzen interessieren. Ihr habt schon ein Gesprächsthema – das Tanzen. Ihr könnt euch unverbindlich zum Tanzen treffen, und vielleicht gefällt dir jemand so gut, dass ihr euch auch mal zu zweit verabredet. Wenn du glaubst, du seist zu schüchtern, lies auch diesen Text.
Du wirst selbstbewusster
Mit der Übung wird sich das Tanzen immer besser anfühlen. Du spürst deinen Körper gut und traust dich auch mal etwas auszuprobieren. Wenn du das merkst, wirst du selbstbewusster. Denn ein Körper, der sich gut anfühlt, macht sicherer. Und alles was du neu lernst, ist ein Erfolgserlebnis. Das tut gut und macht Mut, dass du auch andere Dinge schaffst.
Du übst zu reden
Tanzpartner*innen können sich Rückmeldung geben darüber, was beim Tanzen gut funktioniert, was ihnen gut gefällt und was nicht. Das heisst, du übst zu spüren, was du gut findest und was nicht, und darüber zu reden. Wenn du zum Beispiel merkst, dass dir das, was ihr tanzt noch nicht gelingt, frag deine*n Partner*in: «Hast du eine Idee, was ich anders machen sollte?». Wenn du unsicher bist, frag: «Fühlt sich das gut an für dich?», oder wenn dein*e Partner*in zu wenig führt, sag: «Ich kann nicht verstehen, was du führen willst. Kannst du das deutlicher führen?». Gib auch positive Rückmeldung. Wenn etwas gut klappt, tut ein «So fühlt es sich richtig an.» gut.
Du lernst auch mal Nein zu sagen
Sag zu den Tänzen «Ja», die du auch wirklich tanzen willst. Hör mal in dich hinein. Wenn du ein «Nein-Gefühl» hast, sei es, weil die Musik zu schnell ist, weil du gerade eine Pause brauchst oder weil du nicht magst wie der*die Auffordernde tanzt, dann lehne freundlich ab. Du musst nicht unbedingt einen Grund nennen. Wenn er*sie nicht damit umgehen kann, ist das sein*ihr Problem, nicht deins. Schliesslich ist es für beide nicht schön, wenn du mit jemandem tanzt, obwohl du gerade keine Lust hast.
Du überwindest deine Schüchternheit
Wenn du auf der Tanzfläche stehst, gucken dir andere zu, die gerade nicht tanzen. Das überlebst du. Je öfter du vor anderen tanzt, desto weniger Angst hast du. Es ist ein gutes Gefühl, zu merken, dass du das überlebst. Es ist nicht so, dass du der*die Einzige bist, der*die sich beobachtet fühlt. Das geht anderen ganz genauso. Irgendwann stresst dich das überhaupt nicht mehr. Ob du dich gut fühlst oder nicht, ist dann nicht mehr so sehr abhängig davon, was andere denken oder denken könnten.
Du übst den Umgang mit anderen Menschen
Beim Paartanz kannst du in eine Rolle schlüpfen. Du kannst die führende Person sein oder die folgende. Du kannst auch abwechselnd das eine und das andere sein. In beiden Fällen übst du, dich auf die andere Person einzustellen und einfach mal zu machen. Denn wenn du mal so tust, als ob du dir sicher bist beim Tanzen, dann kommt klarer bei der anderen Person an, was du gerade machst. Das ist gut für die Verbindung der Tanzpartner*innen.
Du lernst mit dem Nein anderer umzugehen
Es wird sicher vorkommen, dass jemand (gerade) nicht mit dir tanzen möchte. Das ist kein Weltuntergang. Das geht anderen auch so. Es gibt tausend Gründe, weswegen man einen Tanz ablehnt, und nur wenige haben etwas mit dir persönlich zu tun. Du brauchst auch manchmal eine Pause, hast gerade Lust nur zuzugucken, oder dir gefällt das Lied nicht.
Du kommst in Kontakt mit Menschen anderen Geschlechts
Traditionell tanzen beim Paartanz Mann und Frau zusammen. Das bedeutet, dass du mit vielen Personen anderen Geschlechts in Kontakt kommst. Du lernst Menschen anderen Geschlechts kennen und du übst auch den körperlichen Kontakt mit ihnen. Selbstverständlich kannst du auch ganz unabhängig von Geschlecht mit einer Person tanzen.
Du hast Gelegenheit, dich schick zu machen
Wenn du Lust hast, mach dich schick, wenn du zum Tanzen gehst. Du kannst dich bewusst weiblicher oder männlicher geben als sonst und dann gucken, wie sich das für dich anfühlt. So kannst du mit deiner Weiblichkeit oder Männlichkeit spielen.