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Sextortion – Erpressung mit deinen Bildern

Sextortion ist eine Erpressungsmethode, bei der du mit Bild- und Videomaterial erpresst wirst, auf dem du nackt bist und/oder auf dem du irgendwelche sexuelle Handlungen machst.

Was ist Sextortion?

Der Begriff Sextortion setzt sich aus «Sex» und «Extortion» (engl. Erpressung) zusammen. Typischerweise sieht das so aus: Eine unbekannte Frau nimmt auf Facebook oder einem anderen sozialen Netzwerk Kontakt mit dir auf. Es gelingt ihr, den Kontakt auf Skype oder eine andere Form der Video-Telefonie zu verschieben. Zunächst zeigt sie ihren nackten Körper vor der Webcam und überredet dich dann, dich sexuell zu erregen. Sie nimmt die Handlungen auf und droht, diese zu veröffentlichen, wenn du nicht zahlst. Die Bilder oder Videos werden oft trotz Zahlung veröffentlicht. Fachstellen vermuten, dass organisierte Banden verantwortlich sind, die vom Ausland aus operieren. Sie sind auf Online-Dating-Plattformen und in allen sozialen Netzwerk unterwegs.

Was tu ich, wenn ich erpresst werde?

  • Brich den Kontakt zu der Person sofort ab!
  • Geh nicht  auf die Erpressung ein! Der bezahlte Betrag ist keine Garantie dafür, dass das Bild- und Videomaterial nicht doch verbreitet wird! Ausserdem geht die Erpressung nach der ersten Zahlung oft weiter und es wird noch mehr Geld gefordert.
  • Zeige die Person bei der Polizei an, wenn du erpresst wirst – auch wenn du noch nicht gezahlt hast! Sie kann für Erpressung, Verleumdung, Verletzung des Privatbereichs und, wenn du unter 16 bist, Pornographie angezeigt werden.
  • Wichtig ist, dass du alles sammelst, was als Beweismittel gelten kann. Dies können Angaben zum Kontakt, Printscreens von Chats oder Fotos etc. sein. Die Chancen, die Täterschaft zu entdecken sind sehr gering. Trotzdem ist es wichtig, möglichst viel über sie zu wissen: Mit mehr Information steigen die Chancen einer Festnahme.
  • Du kannst Videos oder Fotos löschen lassen, wenn du weisst, auf welcher Plattform es sich befindet. Du musst dich dazu an den Betreiber der Plattform wenden. Viele erlauben keine pornografische Inhalte. Wenn du sie meldest, werden sie schnell gelöscht.
  • Richte einen Google Alert mit deinem Namen ein. Auf diese Weise wirst du über neue Videos und Fotos informiert, die mit deinem Namen im Internet hochgeladen werden.

Wie schütze ich mich?

Nimm keine Freundschaftsanfragen und Einladungen in sozialen Netzwerken an, wenn du nicht eindeutig weisst, wer die Person ist, und wenn du sie nicht aus dem richtigen Leben kennst. Mach dir immer bewusst, dass du während eines Videochats gefilmt werden kannst. Mach keine Handlunge, für die du dich im Nachhinein schämen könntest. Gib nie persönlichen Daten an Unbekannte preis. Verschicke keine intimen Details oder Bilder über das Internet, wenn du nicht weisst, wer sie bekommt. Sind deine Bilder erst mal in fremden Händen, kannst du damit erpresst werden.

Achtung bei Fake Sextortion

Es kann auch sein, dass du Spam mit Erpressungsversuchen bekommst. Die Absender hoffen, dass du Pornos angeschaut hast und aus Angst zahlst. Lass dich da nicht einschüchtern: Dein Computer ist nicht infiziert, und die Täter besitzen auch nichts von dir.

 

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Quelle und weitere Info: Schweizerische Kriminalprävention