Schluss mit Gewalt / Straftaten rund um Sexualität und Beziehungen:
Beim Mobbing oder Bullying probiert man dich systematisch fertig zu machen. Das kann in der Schule sein, bei der Arbeit oder wo anders. Es kann durch eine Person passieren oder durch eine ganze Gruppe. Wenn dir das passiert, such dir unbedingt Hilfe.
Was passiert beim Mobbing/Bullying?
Beim Mobbing oder Bullying probiert man, dich systematisch fertig zu machen. Dabei gehen die Täter*innen möglicherweise irgend eine Besonderheit von dir los – zum Beispiel deiner Herkunft, deiner Hautfarbe, deine Grösse, dein Geschlecht. Mobbing ist nicht eine einzelne Tat, sondern passiert über längere Zeit. Du wirst zum Beispiel ausgegrenzt, ignoriert, verpetzt, geärgert, bedroht, beleidigt. Man verbreitet über dich Gerüchte. Es kann auch sein, dass du erpresst oder geschlagen wird. Oft werden dabei auch die Kanäle des Internets verwendet. Dann spricht man vom Cybermobbing oder Cyberbullying. Dazu lies bitte diesen Text. Es kann auch sein, dass eine ganze Gruppe gemobbt wird.
Woher kommen die Wörter?
Mobbing und Bullying sind englische Begriffe, die im Grunde das gleiche bedeuten. Der Begriff "Mobbing" deutet eher an, dass das schlimme Verhalten durch eine Gruppe gemacht wird. Das Wort "to mob" bedeutet, "als Gruppe über jemanden herfallen", und das Wort "to bully" bedeutet "schikanieren, quälen, drangsalieren". Die Begriffe werden je nachdem, wer sie beschreibt, leicht unterschiedlich definiert. Die Abgrenzung ist aber nicht eindeutig. Daher kannst du einfach beide Begriffe verwenden, wenn es darum geht, dass jemand jemand anderen systematisch und über längere Zeit probiert, fertig zu machen.
Warum machen Menschen das?
Es gibt viele Gründe, die hinter dem Bullying stehen können. Es kann sein, dass Eifersucht dahinter steht. Oder diejenigen, die dich mobben, möchten sich selbst besser oder mächtiger fühlen, in ihrer Gruppe akzeptiert werden, mehr Kontrolle haben oder von ihren eigenen Schwächen ablenken. Es kann sein, dass Mobber*innen sehr wütend sind. Oder sehr unsicher. Es kann sein, dass sie selbst gemobbt worden sind. Mobbing ist oft ein gelerntes Verhalten: Die Täter*innen haben in ihrem Elternhaus erfahren, dass sich Erwachsene gegenseitig schikanieren, um ihren Willen durchzusetzen oder Konflikte auszutragen. Sie wissen vielleicht nicht, wie sie sonst ihre Bedürfnisse befriedigen oder mit Meinungsverschiedenheiten umgehen können. Sie haben insgeheim eine verachtende Haltung gegenüber Menschen.
Was tun, wenn ich gemobbt werde?
Mobbing kann dich tatsächlich völlig fertig machen. Menschen können krank werden, wenn sie über längere Zeit systematisch so gestresst und gequält werden. Daher solltest du dir unbedingt Hilfe holen. Wenn du das Mobbing ignorierst, wird es nicht einfach aufhören. Du musst jemandem erzählen, was passiert. Sprich mit einer Vertrauensperson. Falls es in der Schule passiert, solltest du unbedingt mit einer Lehrperson oder Sozialarbeiter*in darüber reden. Du kannst dich auch an deine Eltern oder eine Jugendberatungsstelle wenden. Wenn es bei der Arbeit passiert, schau, ob ihr bei der Arbeit eine Beratungsstelle habt. Egal, wo es passiert: Google bitte "Mobbing" oder "Bullying" und "Beratung". Du wirst viel Information und Anlaufstellen finden. Wenn das Mobbing online stattfindet, lies bitte diese Tipps.
Kann ich Mobbing-Täter*innen anzeigen?
Was tun, wenn jemand in meinem Umfeld gemobbt wird?
Du kannst eine wichtige Rolle bei der Beendigung von Mobbing spielen. Besonders dann, wenn du in der Gruppe gut akzeptiert bist. Vielleicht möchtest du nichts sagen, weil du Angst hast, das nächste Mobbing-Opfer zu werden. Wenn du diese Angst hast, sprich mit einer Vertrauensperson oder wende dich an eine Beratungsstelle.