Verhütung und Safer Sex / Sexuell übertragbare Infektionen: Schutz und Behandlung:
Sexuell übertragbare Infektionen oder STI sind Infektionen, mit denen du dich beim Sex anstecken kannst. Dazu gehören zum Bespiel HPV, Herpes, Chlamydien und HIV. In diesem Text fassen wir wichtige Info zu STI zusammen.
Was sind sexuell übertragbare Infektionen oder STI?
Sexuell übertragbare Infektionen sind Infektionen, mit denen du dich bei sexuellen Handlungen mit anderen Menschen anstecken kannst. Infektion bedeutet, dass Keime in deinen Körper eindringen, dort verbleiben und sich vermehren. Im Falle der sexuell übertragbaren Infektionen sind diese Keime Bakterien, Viren, Parasiten oder Pilze. Wir sagen auch STI, das ist die Abkürzung des englischen Begriffs für sexuell übertragbare Infektionen: sexually transmitted infection. Wir empfehlen: Gewöhn dir die Abkürzung STI an. Das ist nicht so ein Marathonwort wie sexuell übertragbare Infektion.
Wieso ist das Wort "Geschlechtskrankheit" nicht ganz richtig?
Umgangssprachlich sagen viele Menschen für STI auch "Geschlechtskrankheiten". Der Begriff ist eigentlich veraltet, weil er nicht so gut gewählt ist. Denn wenn du dich mit einer STI ansteckst, hast du nicht immer Krankheitszeichen. Das heisst, du fühlst dich vielleicht überhaupt nicht krank. Aber den Keim trägst du trotzdem in dir. Du bist daher für andere ansteckend und solltest dich ärztlich behandeln lassen. Daher ist es besser, von Infektion zu reden und nicht von Krankheit. Oft liest du in Infomaterialien wahrscheinlich auch sexuell übertragbare Krankheit. Und das finden wir aus dem gleichen Grund nicht so gut gewählt.
Ausserdem gibt es Erkrankungen am Geschlecht, die nicht sexuell übertragen werden. Daher ist der Begriff "Geschlechtskrankheit" wirklich nicht geeignet für STI.
Welche STI gibt es?
Es gibt sehr viele sexuell übertragbare Infektionen. Darunter gibt es recht häufige und ganz seltene, solche, die glimpflich verlaufen und solche, die tödlich sein können, wenn sie nicht behandelt werden. Die häufigsten und wichtigsten in Mitteleuropa sind Herpes (HSV), HPV (dazu gehören Genitalwarzen), Chlamydien, Gonorrhoe (Tripper), Trichomonaden, Syphilis, Hepatitis B und HIV/Aids , Krätze (Scabies).
Dieser Text über die verschiedenen sexuell übertragbaren Infektionen informiert dich über all die unterschiedlichen Infektionen, ihre Übertragung, ihre Symptome und die Behandlung.
Wie häufig sind STI?
Manche STI sind meldepflichtig. Das heist, Ärzt*innen müssen dem Amt für Gesundheit melden, wenn sie eine Infektion diagnostizieren. In der Schweiz sind das zum Beispiel Chlamydien, Gonorrhoe, Syphilis, Hepatitis und HIV. Aber nicht alle Menschen mit einer STI suchen ärztliche Hilfe. Daher lässt sich nur schätzen, wie viele Menschen tatsächlich eine STI haben. Das gilt natürlich auch für die nicht meldepflichtigen Infektionen. Man geht davon aus, dass die häufigsten (STI) in Mitteleuropa HPV-Infektionen, HSV-Infektionen , Chlamydien-Infektionen und Trichomonaden-Infektionen sind.
Wie werden STI übertragen?
STI werden, wie der Name schon sagt, beim Sex übertragen. Die Übertragung kann über Sperma, Vaginalflüssigkeit oder Blut passieren. Oft gelangen die Erreger über die Schleimhäute an der Vulva, in der Vagina, im Mund, in der Harnröhre, an der Eichel und im Darm übertragen. Bei manchen Erregern braucht es offene Wunden.
Je mehr sexuelle Kontakte du mit unterschiedlichen Menschen hast, desto wahrscheinlicher ist es, dass du dich mit einer STI ansteckst. Denn bei mehreren Menschen ist eher mal jemand mit einer STI dabei. Wenn du noch nie mit jemandem Sex hattest, kannst du dich auch noch nie beim Sex mit einer STI angesteckt haben.
Bitte lies diesen Text darüber, bei welchen sexuellen Handlungen du dich mit was anstecken kannst.
Was sind die Krankheitszeichen von STI?
Es ist gut möglich, dass du gar nicht merkst, dass du eine sexuell übertragbare Infektion hast. Denn meistens – in 80 Prozent der Fälle – laufen die Infektionen ab, ohne dass du etwas davon merkst.
Wenn du Krankheitszeichen hast, dann können die ganz unterschiedlich aussehen. Möglich sind zum Beispiel: Schmerzen beim Wasser lassen, Jucken oder Brennen im Geschlecht, Ausfluss aus der Harnröhre, Ausfluss aus der Vagina, der anders ist als der normale Ausfluss, Blutungen aus der Vagina, die nicht im Zusammenhang mit dem Menstruationszyklus stehen, Unterbauchschmerzen, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, Blutungen beim oder direkt nach dem Geschlechtsverkehr, Geschwüre und andere Hautveränderungen im Bereich des Genitales, des Damms und des Anus, Lymphknotenschwellung in der Leiste.
HIV und Syphilis sind generalisierte Erkrankungen – das heißt, auch anderer Bereiche des Körpers sind dann betroffen. Für HIV besteht aber beim Oralsex so gut wie kein Risiko einer Ansteckung. Chlamydien, Gonorrhoe, HPV und Herpes sind hingegen relativ lokale Erkrankungen. Das heißt, hier treten die Symptome nur an dem Körperbereich auf, wo die Ansteckung stattgefunden hat.
Wenn du dich für die Symptome einzelner STI interessierst, lies bitte den Text über die verschiedenen STI.
Welche Infektionen am Geschlecht sind nicht STI?
Es gibt auch Infektionen, die du auch haben kannst, wenn du keinen Sex hast. Bei Frauen sind Pilzinfektionen (Candidasis), Scheideninfekte (Gardnerella vaginalis) und Blasenentzündungen recht häufig. In diesem Text erfährst du, was die Symptome dieser und weiterer Erkrankungen sind, die nicht auf eine STI zurückgehen. Und in diesem Text sind Symptome weiterer Erkrankungen beim Mann aufgelistet.
Kann ich selbst erkennen, welche STI ich habe?
Nein. Wenn du irgendein Krankheitszeichen hast, lässt sich das nicht eindeutig auf irgendeine Krankheit zurückführen. Es gibt viele Gründe, warum du Schmerzen, Brennen, Jucken oder andere Symptome haben kannst. Vielleicht steckt eine STI dahinter, vielleicht aber auch nicht. Und wenn eine STI dahinter steckt, weisst du noch nicht, welche STI das ist. Ein klares Ergebnis gibt dir nur ein Test oder eine Untersuchung. Bitte lies dazu unsere Tipps zu Tests und Untersuchungen auf STI.
Wie kann ich mich vor STI schützen?
Es gibt viele Dinge, die du tun kannst, damit du dich nicht ansteckst oder das Risiko einer Ansteckung minimieren kannst. Du solltest darüber unbedingt Bescheid wissen. Bitte lies dazu unsere Tipps zu Safer Sex.