Nicht nur in der Pubertät verändert sich die Brust – sie verändert sich im Laufe des Lebens immer wieder. Das ist normal. Was du bei Brustbeschwerden, empfindlichen Brustspitzen und Knötchen in der Brust tun kannst, erfährst du hier.
Wann verändert sich die Brustgrösse?
Auch nachdem das pubertäre Brustwachstum abgeschlossen ist, wird sich dein Busen immer wieder verändern, das ist normal. Die Veränderungen können sich in der Grösse und Form der Brust, der Nippel und der Areolen zeigen. Gründe für Veränderungen sind: Menstruationszyklus, Schwangerschaft, Stillzeit, hormonelle Verhütungsmittel, Menopause, Gewichtsveränderung. Vor der Mens ist sie in der Regel etwas grösser und praller als nach der Mens. Sie wird auch grösser, wenn du schwanger bist und ein Kind stillst. Sie wird kleiner, wenn du abnimmst, und grösser, wenn du zunimmst. Es kann auch vorkommen, dass sie unter der Einnahme der Antibabypille grösser wird, das muss aber überhaupt nicht sein.
Wann verändern sich die Brustspitzen?
Die Farbe der Brustwarzen kann sich aus verschiedene Gründen ändern – einer davon ist die Stärke der Durchblutung. Bei sexueller Erregung oder Wärme zum Beispiel kommt es zu einer stärkeren Durchblutung, bei Kälte zu einer schwächeren, und das zeigt sich auch in der Farbe. In einer Schwangerschaft kommt es häufig zu einer Dunklerfärbung der Nippel. All das ist normal. Ebenso normal ist es, wenn die Nippel in der Kälte oder bei sexueller Erregung härter werden. Es ist aber auch normal, wenn das nicht passiert.
Wachstumsbedingte Beschwerden sind normal
Während des Wachstums in der Pubertät können die Brüste manchmal empfindlich sein und etwas wehtun. Es kann gut sein, dass bei schnellem Wachstum der Brüste Spannungs- und Schwellungsgefühle auch in den Brustspitzen auftreten. Kurz nach einem Wachstumsschub können die Brüste noch ziemlich spannen, bis die Haut sich an das grössere Volumen der Brust angepasst hat. Alle diese Beschwerden sind normal. Bei einer kleinen, noch wachsenden Brust ist häufig der Brustdrüsenkörper als etwas härteren Bereich im Zentrum der Brüste spürbar. Das ist auch normal.
Was tun bei hormonell bedingten Brustbeschwerden?
Oft sind es Schwankungen der Hormonspiegel, die über vermehrte Wassereinlagerung ins Brustgewebe zu schmerzenden Brüsten oder Spannungsgefühl führen. Die Beschwerden können im Rahmen eines prämenstruellen Syndroms vor der Mens auftreten. Derartige Beschwerden sind grundsätzlich nichts Gefährliches und deuten nicht auf eine Erkrankung der Brüste hin. Pflanzliche Heilmittel wie Himbeerblättertee oder Präparate aus Mönchspfeffer können lindernd wirken. Brustschmerzen können auch eine Nebenwirkung hormoneller Verhütungsmittel sein, vor allem wenn du mit einem neuen Präparat beginnst. Wenn sie nach drei Monaten nicht weggehen, besprich das bitte mit deiner Frauenärztin, da kann der Wechsel auf ein anderes Präparat helfen.
Was tun bei empfindlichen Brustspitzen?
Die Nippel sind sehr dicht mit Nervenendigungen versorgt, deshalb reagieren sie auch stark auf Berührungen, zum Beispiel beim Streicheln. Das kann aber auch dazu führen, dass sie manchmal überempfindlich werden und schmerzen oder jucken. Ungeeignete Kleidungsstücke mit rauen Stoffen (z.B. Spitzen-BH's) oder zu häufiges Waschen mit (die Haut austrocknender) Seife können ein Grund sein. Bei derartigen Beschwerden empfehlen wir das regelmässige Eincremen der Brüste mit einer reichhaltigen Bodylotion und das Tragen von BH's aus geschmeidigem, angenehmem Stoff. Wenn die Beschwerden ausserordentlich stark sind, Rötungen oder Beläge auf den Brustspitzen auftreten oder Flüssigkeit ausläuft, empfehlen wir eine Untersuchung bei der Frauenärztin.
Was tun bei Knoten in der Brust?
Das normale Brustdrüsengewebe kann je nach Frau und Alter eher feiner oder höckeriger sein, mit zum teil knubbligen Gebieten. Es verändert sich auch während es Menstruationszyklus, d.h. es kann sich mal scholliger, mal feiner, mal gespannter und mal weicher anfühlen, das ist normal. Am besten ist es, wenn du dir angewöhnst, deine Brüste regelmässig in den Händen zu haben, damit du weisst, wie sich dein Brustdrüsengewebe normalerweise anfühlt. Wenn du zur Vorsorgeuntersuchung bei der Frauenärztin gehst, wird sie auch deine Brüste abtasten. Lass dir von ihr erklären, wie du das zuhause machen kannst. Du kannst z.B. beim Duschen oder Eincremen mit deinen Fingerspitzen über die Brust fahren und tasten. Wenn du also deine Brust gut kennst und regelmässig ertastest, dann würdest du bemerken, wenn sich plötzlich ein Knoten in der Brust befindet, der sich meist härter als das normale Brustdrüsengewebe anfühlt und eben als separater Knoten abgrenzbar ist. Er wird auch nicht kleiner im Lauf der Zeit, sondern grösser. Falls du so einen Knoten entdeckst, solltest du das der Frauenärztin zeigen.